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Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 2

Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 2

Titel: Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Schwierigkeit bei dem Sturz in das Schwarze Loch hatte ihn einen Teil seiner Ausrüstung gekostet, darunter den größten Teil seines gefälschten Geldes. Und es war noch nicht genug Zeit vergangen, daß sein Wahlberuf ihm ein großes Einkommen hätte einbringen können; daher befand er sich im Augenblick in einer gespannten finanziellen Lage.
    Er mußte planen. Angenommen, er würde sich dem verängstigten kleinen Mann im Abendanzug nähern. Mittlerweile hätte er wissen müssen, welchen Tiger er ritt. Der Agent könnte sich ihm nähern in der Verkleidung eines…
    Plötzlich fing es in der Taschenuhr des Agenten an zu klopfen. Dieses Signal unterschied sich wesentlich von denen, die die falsche Uhr bislang produziert hatte. Es bedeutete, daß es dem Feind gelungen war, seinen Detektor aufzuspüren; also setzte er ihm bereits nach.
    Als der Agent loslief, vermischte sich sein Schweiß mit dem Nieselregen auf seinem Gesicht. Sie mußte ihn in dem Theater entdeckt haben, obwohl sie ihn in der Menge wahrscheinlich nicht hatte identifizieren können. Pferdekutschen, vierrädrige Droschken und einen Omnibus meidend, lief er über die Oxford Street zur Baker Street und legte die verbleibende kurze Strecke in schnellem Marsch zurück. Er konnte die verräterische Uhr nicht wegwerfen, denn ohne sie wäre er nicht in der Lage gewesen, den Feind aufzuspüren. Doch bei sich behalten durfte er sie auch nicht.
    Als der Agent in das Wohnzimmer hineinplatzte, blickte sein Wohnungsgenosse von der müßigen Arbeit auf, Bücher aus einer Kiste zu nehmen und in ein Regal zu stellen. Er bedachte ihn mit seinem üblichen, manchmal etwas hohlen Lächeln.
    »Hören Sie«, begann der Agent erleichtert und drängend zugleich, »mir ist etwas Dringendes dazwischengekommen. Ich muß zwei Gänge zugleich erledigen. Dürfte ich einen davon auf Sie abladen?«
    Sein eigener dringender Gang führte ihn nicht weiter als über die Straße. Dort zog er sich auf die Schwelle des Camden House zurück und versuchte, ganz ruhig zu atmen. Er hatte sich nicht bewegt, als sich drei Minuten später aus der Richtung Oxford Street eine große Gestalt näherte, von der der Agent annahm, daß sie nicht-menschlich war; sie hatte den Hut tief hinabgezogen, und die untere Gesichtshälfte war in Bandagen gehüllt. Auf der anderen Straßenseite blieb sie stehen. Sie schien eine eigene Taschenuhr zu Rate zu ziehen, dann drückte sie die Klingel. Wäre der Agent absolut sicher gewesen, daß sie seine Beute war, hätte er ihr in den Rücken geschossen. Doch ohne seine Uhr mußte er näher herankommen, um absolut sicher zu sein.
    Nachdem die Vermieterin der Gestalt eine Frage gestellt hatte, wurde sie eingelassen. Der Agent wartete zwei Minuten. Dann atmete er tief ein, nahm all seinen Mut zusammen und folgte ihr ins Haus.
    Das Ding, das allein am Fenster stand, drehte sich zu ihm um, als er das Wohnzimmer betrat, und nun war er sicher, was es war. Die Augen über der bandagierten unteren Gesichtshälfte waren nicht die des Türken, aber auch nicht die eines Menschen.
    Der weiße Verband dämpfte die barsche Stimme. »Sie sind der Doktor?«
    »Ah, Sie wollen meinen Mitmieter sprechen.« Der Agent warf einen achtlosen Blick auf den Schreibtisch, in den er die Uhr eingeschlossen hatte. Darauf lagen auch einige Papiere mit dem Namen seines Mitmieters verstreut. »Wie Sie sehen, ist er im Augenblick unterwegs, doch Sie können ihn bald zurückerwarten. Sie sind ein Patient, nehme ich an.«
    »Man hat ihn mir empfohlen«, sagte das Ding mit seiner falschen Stimme. »Der Doktor und ich scheinen einen gewissen gemeinsamen Hintergrund zu teilen. Daher hat die Hauswirtin mich hier warten lassen. Ich hoffe, meine Anwesenheit bereitet Ihnen keine Unannehmlichkeiten.«
    »Nicht im geringsten. Bitte setzen Sie sich, Mr…?«
    Welchen Namen der Berserker genannt hätte, sollte der Agent niemals erfahren. Unten schlug die Klingel an und unterbrach die Konversation. Er hörte, wie das Dienstmädchen die Tür öffnete, und einen Augenblick später die festen Schritte seines Mitmieters auf der Treppe. Die Todesmaschine holte einen kleinen Gegenstand aus der Tasche und trat ein wenig zur Seite, um ein klares Sichtfeld – an dem Agenten vorbei – zur Tür zu kriegen.
    Als der Agent seinem Feind den Rücken zurückdrehte, wie in der beiläufigen Absicht, den gerade eintretenden Mann zu begrüßen, zog er ebenso beiläufig eine durchaus funktionsfähige Bruyèrepfeife aus der Tasche, die

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