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Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 2

Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 2

Titel: Mit Sherlock Holmes durch Raum und Zeit 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Schurken, den wir aushoben, stellte sich heraus, daß er ein ähnliches, aber teuflisch verbessertes Modell seiner infernalen Foltermaschine zurückgelassen hatte. Sie wies ein funkelndes Gehäuse und eine Kontrolltastatur mit Tasten und Hebeln auf, und jeder war mit einer geheimnisvollen Abkürzung alphabetischer oder kabbalistischer Bedeutung versehen, die nur dem Folterer bekannt war – und, wie ich mit einem Erschaudern dachte, Sherlock Holmes und John Clayton!
    Von Illinois führte die Spur in ein verlassenes Lagerhaus an der Seventh Avenue in New York City. Hier fanden Savage und ich weitere und unterschiedliche Hilfsmittel des Gewerbes, dem der Schurke nachging, und noch, als unsere Stiefel wütend polternd dem Schurken nachsetzten, hörten wir, wie am anderen Ende des Gebäudes eine Tür zuschlug.
    Wir verfolgten ihn durch einen langen Tunnel, der bis zum Muttergestein der Insel Manhattan und um dasselbige herumzuführen schien, und dann erfolgte ein Poltern – ein Blitz –, ein unheimliches Gefühl des Zerrens und Ziehens, und Savage und ich fanden uns in dem Pavillon in London wieder, zu dem Die Frau mich zu Beginn meiner schrecklichen Odyssee geführt hatte.
    »Wohin nun?« keuchte Savage, verzweifelt auf ein Chronometer sehend, das er zweckmäßigerweise an einem mächtigen bronzenen Handgelenk trug.
    Ich dachte einen Augenblick lang nach und fragte mich, wohin sich der Verrückte in dieser großen Metropole wenden würde. Plötzlich überkam mich eine Eingebung. Ich faßte den bronzenen Riesen am Ellbogen und lief mit ihm zum nächsten Droschkenstand, wo wir das zweite Gefährt in der Schlange bestiegen. Ich gab dem Fahrer stotternd Anweisungen, und er fuhr in einem Höllentempo los. Die Hufe der Pferde polterten zu meiner großen Erleichterung und Freude nur so über das Londoner Kopfsteinpflaster, bis wir vor dem vertrauten alten Gebäude angelangt waren, in dem ich in der Vergangenheit so viele glückliche Jahre verbracht hatte.
    Ich warf dem Droschkenfahrer eine Münze zu, und Savage und ich liefen die Treppe hinauf, polterten heftig an die Tür der Parterrewohnung und drängten deren Bewohnerin, die Besitzerin und Verwalterin des Gebäudes, uns bei unserer Mission oben zu unterstützen und dabei ihren Hauptschlüssel mitzubringen!
    Als diese gute Frau ihren Schlüssel im Schloß zur oberen Wohnung drehte, brach Savage die Tür mit einem einzigen Stoß seiner mächtigen bronzenen Schulter auf, und ich trat neben ihn, den Revolver in der Hand, und betrachtete die Szene, die sich mir auftat.
    Dort sah ich den Schurken, wie er hinter seiner teuflischen Maschine saß und ihre Tasten und Hebel mit wahnwitziger Geschwindigkeit bediente, während ich auf dem Tisch neben ihm die erbarmenswert geschrumpften Gestalten von Sherlock Holmes und John Clayton sah, die bei jedem Tastenschlag der Maschine des Wahnsinnigen tanzten und zuckten. Zur einen Seite der Maschine befand sich ein hoher Stapel getippter Seiten. Zur anderen befand sich ein noch größerer Stapel leerer Seiten, die darauf warteten, beschrieben zu werden.
    Ein einzelnes Blatt befand sich in der Maschine des Schurken, und jedes Mal, wenn er eine Taste anschlug, erschien ein Buchstabe auf der Seite, und ich sah, wie mit jedem Wort der Schmerz auf den Gesichtern der beiden Helden größer und ihre Gestalt kleiner wurde.
    »Halt ein, Schurke!« rief ich.
    Der Wahnsinnige fuhr auf dem Stuhl herum und sah irre zu Savage und mir auf. Sein Haar war weiß, sein Gesicht satanisch stattlich, doch von den Spuren langer Ausschweifungen und grenzenloser Genußsucht gezeichnet.
    »So, Savage« – er fuhr sich grinsend mit der Zunge über die Lippen – »und Watson! Sie haben mich also gefunden. Nun, es wird Ihnen nicht viel nützen. Niemand kann sich Albert Payson Agricola in den Weg stellen! Sie haben in meine Hände gespielt! Sehen Sie – dort sind Ihre beiden Gefährten. Und der gesamte Rest Ihrer närrischen Liga wird ihnen folgen! Und ich allein werde den Gott des Nackten Einhorns besitzen!« Und mit diesen Worten deutete er überheblich auf einen Tisch an der gegenüberliegenden Zimmerseite.
    Dort, auf dem gleichen Mahagonitisch, wo so lange Zeit zwischen Holmes’ Geigenkasten und seinen hypodermischen Spritzen mein Apparat zur Erzeugung kohlensauren Wassers gestanden hatte, ruhte nun das silberne, juwelenbesetzte, majestätische Meisterwerk von Mendez-Rubirosa, der Gott des Nackten Einhorns!
    »Und nun«, zischte Agricola triumphierend, »werde ich

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