Mit Sicherheit Liebe
hattest.“
Versonnen lächelte Garrett, als wäre er stolz auf seine Tat. „Auf jeden Fall hat es ihn eingeschüchtert.“
„Und mindestens die Hälfte der Besucher. Die haben gedacht, du wärst verrückt.“
„Ja …“ Er lächelte immer noch.
„Du bist unmöglich. Das weißt du, oder?“
„Spätestens seit ich dich kenne. Du reibst es mir ja oft genug unter die Nase.“
„Und trotzdem versuchst du nicht mal, dich zu ändern.“ Alex stand auf und klopfte sich den Sand vom Körper. Dann sah sie Garrett tief in die Augen. „Vielleicht solltest du dich mal fragen, warum du es so persönlich nimmst, wenn ein anderer Mann mich ansieht oder anspricht.“
„Du weißt, warum.“
„Ja, ja, der Job. Aber ich glaube, es ist mehr, Garrett. Sehr viel mehr. Und du bist nur zu feige, es zuzugeben.“
Plötzlich wirkte seine Miene wie versteinert. Da habe ich wohl einen Nerv getroffen, dachte Alex. Gut zu wissen.
Spontan zog er sie an sich und gab ihr einen Kuss. Anschließend ließ er sie ebenso schnell wieder los und schüttelte den Kopf.
„Treib’s nicht zu weit, Alex. Wir wissen beide nicht, was sonst passiert.“
„Genau das macht es ja so interessant“, erwiderte sie und lächelte ihn strahlend an.
11. KAPITEL
„Ich kündige.“
„Wie bitte?“
Der König von Cadria klang nicht amüsiert, und Garrett runzelte die Stirn. Er hatte sich gleich gedacht, dass dieses Telefonat nicht einfach werden würde, aber da musste er durch. Er wollte nicht mehr für Alex’ Vater arbeiten, damit musste das gekrönte Haupt sich abfinden.
„Sie haben schon richtig gehört, Majestät“, erwiderte er und lehnte sich in seinem Schreibtischsessel zurück. Das Arbeitszimmer in seinem Haus war dunkel, die Schreibtischlampe spendete nicht genug Licht, um es vollständig zu erhellen. Wie in meinem Leben, dachte er. Auch da gibt es ein dunkles Ereignis, und selbst Alex strahlt nicht hell genug, um es mich vergessen zu lassen. Also gibt es nur eines, was ich tun kann. „Ich gebe meinen Job als Leibwächter Ihrer Tochter auf.“
Der König begann, wüst zu schimpfen, und Garrett ließ es schweigend über sich ergehen. Sollte der Monarch sich ruhig erst einmal austoben. Während dieser wütete und wetterte, dachte Garrett an den Nachmittag am Strand zurück. An den Ausdruck in Alex’ Augen.
Die vergangenen Tage waren eine einzige Qual gewesen. Immer wenn er an ihrer Seite gewesen war, hatte er sie begehrt. Doch er durfte seinem Verlangen nicht nachgeben, solange er für ihre Sicherheit verantwortlich war. Eigentlich konnte er sie sowieso nicht haben.
Denn selbst wenn sie sich wieder näher kämen – was wäre gewonnen? Alex würde bald in den Palast zurückkehren. Und er blieb hier in Kalifornien, um sein Unternehmen zu leiten. Außerdem war er überhaupt nicht auf der Suche nach der großen Liebe oder einer Ehefrau. Auch wenn das anders wäre – Alex war eine Prinzessin, und damit konnte Garrett es nicht aufnehmen. Sicher, er war reich genug, ihr ein standesgemäßes Leben im Luxus mit Bediensteten und allem Drum und Dran bieten zu können. Aber er konnte nicht den adligen Stammbaum vorweisen, den ihre Familie sicherlich erwarten würde.
Er war eben nur ein King – und sie die Tochter eines echten Königs.
Das konnte nur Probleme geben. Und darauf hatte er keine Lust.
Der König hatte seine Tirade immer noch nicht beendet, aber Garrett hörte ohnehin nur mit halbem Ohr zu. Was immer der Mann vorbrachte, es würde Garretts Entschluss nicht ins Wanken bringen. Er tat das einzig Richtige, das einzig Mögliche.
„Mr King … Garrett …“, hörte er die aufgeregte Stimme des Königs, „Sie dürfen nicht so kurzfristig kündigen und meine Tochter schutzlos zurücklassen. Ich bräuchte wenigstens ein wenig Zeit, um …“
Nein, genug war genug.
„Sir, ich kann für die Bewachung von Alex kein Geld von Ihnen annehmen“, unterbrach Garrett den König entschlossen. Das fassungslose Schweigen am anderen Ende der Leitung zeigte ihm, dass der Regent ein derartig „respektloses“ Verhalten nicht gewohnt war. Noch ein Beweis dafür, dass Garrett King und Blaublüter nicht zusammenpassten. „Aber trotzdem“, fuhr er fort, „werde ich Alex natürlich keiner Gefahr aussetzen. Ich passe auf sie auf – auf eigene Kosten, wenn Sie so wollen –, bis sie den Heimflug antritt.“
„Darf ich fragen, warum Sie nicht mehr in meinen Diensten stehen möchten, Mr King?“
Eine berechtigte Frage, dachte Garrett.
Weitere Kostenlose Bücher