Mit Sicherheit Liebe
atmen.
„Ich habe mich … von meiner Arbeit ablenken lassen“, gestand er und blickte wieder zu Boden. „Ich habe mich in sie verliebt und …“
Kochende Eifersucht stieg in Alex auf, doch im nächsten Moment rief sie sich zur Ordnung. Auch wenn er diese Frau geliebt hatte – es war zehn Jahre her und offenbar nicht gut ausgegangen. „Was ist dann passiert?“
„Ich habe den Leibwächterjob gekündigt“, erzählte er weiter. „Weil ich wusste, dass ich in diesem Zustand zu sehr abgelenkt sein würde und sie nicht mit voller Konzentration bewachen konnte. Ich habe ihrem Vater gesagt, dass ich die Verantwortung für ihr Leben nicht mehr übernehmen kann und bin gegangen. Zwei Tage später ist Kara ihrem neuen Bodyguard davongelaufen. Sie hat einen Brief hinterlassen, in dem stand, dass sie zu mir wollte. Aber sie ist nie angekommen. Verbrecher haben sie gekidnappt … und später umgebracht.“
„Um Himmels willen, Garrett …“
„Aber ich passe auf, dass dir so etwas nicht zustößt.“
Einerseits war sie gerührt, andererseits verärgert. „Warum sollte mir so etwas passieren? Die Wahrscheinlichkeit ist verschwindend gering.“
„Ja, ich weiß. Aber es ist ja nicht nur das. Davon abgesehen, sind wir einfach zu verschieden, Alex. Wir leben in ganz unterschiedlichen Welten.“ Er schüttelte den Kopf, als hätte er eine endgültige Entscheidung getroffen. „Ich … ich möchte mich nicht verlieben, Alex. Was hätte das für einen Sinn?“
Ihr Magen krampfte sich zusammen. Er wollte sie verlassen, einfach so. Als ihr Tränen in die Augen traten, blinzelte sie sie fort. Nein, er sollte sie nicht weinen sehen.
Sie hatte so sehr auf mehr gehofft, aber für ihn war es offenbar doch nur eine Urlaubsromanze mit geringer Halbwertzeit gewesen. Sie liebte einen Mann, der fest entschlossen war, ihre Liebe nicht zu erwidern. Und sie konnte es nicht ändern.
Oder doch?
Nein, sie hatte auch ihren Stolz. Und der diktierte ihr die Worte: „Ich habe nie etwas von Liebe gesagt, Garrett.“
„Ach, komm schon.“ Er lächelte müde. „Ich sehe es in deinem Gesicht, ich spüre es an deinen Berührungen. Alex, du suchst etwas, das ich dir nicht geben kann.“
Seine Worte schmerzten sie unendlich, aber sie hielt sich tapfer aufrecht. „Du kannst schon. Du willst nur nicht.“
„Das ist dasselbe“, erwiderte er und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Für einen Mann, der so stolz auf seinen Weitblick ist, kannst du verflixt begriffsstutzig sein.“
„Was soll das denn heißen?“
„Ganz einfach.“ Sie trat auf ihn zu und sah ihm tief in die Augen. „Es geht überhaupt nicht um mich, Garrett. Es geht um dich und deine Sicht aufs Leben. Das mit dieser Kara tut mir wirklich leid. Aber es war nicht deine Schuld. Manchmal passiert eben etwas Schlimmes. Man kann es nicht verhindern. Man kann nur versuchen, trotzdem sein Leben zu leben.“
„Sie ist meinetwegen ihrem Bodyguard davongelaufen“, stellte er sachlich fest. „Wenn sie und ich uns nicht verliebt hätten, wäre sie heute noch am Leben.“
„Das kannst du doch gar nicht wissen“, warf sie ein. „Du bist nicht der liebe Gott, Garrett. Du hast nicht die Macht über Leben und Tod und kannst nicht persönlich jeden beschützen, den du ins Herz geschlossen hast.“
„Aber ich kann die Anzahl der Personen begrenzen, die ich ins Herz schließe.“
„Ach, das ist die Lösung, ja? Am besten gar nicht erst lieben, um kein Risiko einzugehen? So wenige Menschen wie möglich an sich heranlassen, um die Wahrscheinlichkeit eines Verlusts gering zu halten?“
Er schwieg, aber Alex brauchte keine Antwort. Sie wusste, zwischen ihnen war es aus. Natürlich würde er sie wie versprochen bis zu ihrer Abreise bewachen, aber es würde kein Lachen, keinen Spaß und erst recht keinen Sex mehr geben. Nur noch Garrett, den verkniffenen Personenschützer.
Und das genügte Alex nicht. Bei Weitem nicht.
Traurig schüttelte sie den Kopf. „Weißt du, was der Unterschied zwischen dir und mir ist? Ich kann mich auf etwas Wunderbares einlassen. Selbst auf die Gefahr hin, es zu verlieren.“
„Weil du noch nie etwas verloren hast.“
„Doch“, erwiderte sie wehmütig. „Gerade eben.“
„Alex …“
„Ich glaube, du solltest jetzt lieber gehen“, sagte sie, obwohl es ihr das Herz brach.
Es war vorbei. Deutlicher hatte er es gar nicht sagen können. Er wollte sie nicht – weil er zuallererst Verantwortung für sie empfand –, und sie war auf der
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