Mit Sicherheit Liebe
unerwartet, obwohl er von den Kindern aus seiner Verwandtschaft wusste, dass die lieben Kleinen immer sagten, was ihnen gerade durch den Kopf ging. „Nein“, antwortete er und blickte zu Alex hinüber. „Nicht meine Freundin in dem Sinne. Nur eine gute Freundin.“
„Die ist nett“, merkte der Junge mit Kennermiene an. „Sieht auch echt gut aus. Und riecht gut.“
„Wo du recht hast, hast du recht.“
„Du solltest sie fragen, ob sie deine richtige Freundin sein will.“
„Ach ja? Warum das denn?“
„Weil sie immer lächelt, wenn sie zu dir rüberguckt. Das finde ich schön. Und weil sie so ein heißes Geschoss ist. Fast wie ein Filmstar.“
„Timmy!“, ertönte plötzlich von hinten eine Frauenstimme, und der Kleine lächelte Garrett noch einmal an, bevor er sich auf den Weg zu seiner Mutter machte.
Kindermund tut Wahrheit kund, dachte Garrett amüsiert. Wieder blickte er zu Alex hinüber, und sie schenkte ihm ihr Lächeln, ein Lächeln, das ihn fast umwarf. Schlagartig musste er wieder an ihre gemeinsame Nacht denken, wie er sie gestreichelt hatte, sie geküsst hatte und …
Es war, als ob sie seine Gedanken erriet, denn plötzlich wurde ihr Lächeln … intimer. Ich gerate immer tiefer in den Schlamassel, dachte er. Und ein Ausweg ist nicht in Sicht.
Den nächsten Tag verbrachten sie am Strand, und amüsiert registrierte Alex, wie Garrett sich verrückt machte, während alle anderen Sonne, Sand und Meer genossen.
Es machte ihr Spaß, ihn ein wenig hochzunehmen. Er hatte ja geschworen, sie nicht anzurühren, aber wenn er sie schon so leiden ließ – denn natürlich spürte sie immer noch heißes Verlangen nach ihm –, dann sollte er gefälligst auch leiden.
Und das bekam sie ganz gut hin. Einerseits, indem sie bevorzugt belebte Orte aufsuchte, andererseits, indem sie kräftig mit ihm flirtete. Genüsslich beobachtete sie dann, wie er krampfhaft versuchte, sein Begehren im Zaum zu halten.
Obendrein gab es dann und wann noch hartnäckige Verehrer, was Garrett den letzten Nerv raubte. Weil er ständig in ihrer Nähe war und mit strengem Blick über sie wachte, starteten die meisten Männer nicht einmal einen Versuch. Aber einige ließen sich nicht einschüchtern, und mit ihnen flirtete sie dann nur, um Garrett auf die Palme zu bringen.
Heute war es ein Surfer, der ihr zuzwinkerte und sie verführerisch anlächelte, bevor er sich mit seinem Brett ins Wasser begab. Sie fand ihn gar nicht mal so schlecht. Wäre ihr Herz nicht schon vergeben gewesen – an einen Mann, der sie in den Wahnsinn trieb –, hätte sie sich vielleicht sogar auf ihn eingelassen.
„Wie klein der ist“, murmelte Garrett hinter ihrem Rücken. „Abgebrochener Riese.“
„Der ist doch mindestens einen Meter achtzig“, gab sie zurück und amüsierte sich klammheimlich.
„Auf jeden Fall ist er kleiner als ich.“
„Das sind die meisten. Das ist doch kein Verbrechen.“
„Scheint ein Versager zu sein. Schau ihn dir doch an, der ist mindestens dreißig und hat mitten in der Woche Zeit, an den Strand zu gehen.“
„Du doch auch“, gab sie knapp zurück und wandte sich zu ihm um. Er blickte drein wie der Sensenmann persönlich. Kein Wunder, dass bei diesem Aufpasser die meisten Menschen einen Bogen um sie machten.
„Na gut, aber für mich ist es Arbeit. Mein Job.“
„Danke, dass du mich immer wieder daran erinnerst.“ Sie blickte zum Surfer hinüber, der erstaunlich sonnengebräunt war. Vielleicht hatte Garrett recht, und er war wirklich ein Faulenzer und Tagedieb.
„Fang nicht wieder damit an, Alex.“
„Du hast damit angefangen, Garrett. Ständig betonst du, dass es deine Pflicht ist, mich zu begleiten. Schmeichelhaft ist das nicht gerade.“
Er seufzte vernehmlich, sagte aber nichts.
„Und selbst wenn es dein Job ist, auf mich aufzupassen“, fuhr sie fort, „gibt es dir noch lange nicht das Recht, jeden Mann zu vergraulen, der mir schöne Augen macht.“
„Doch. Wenn ich ihn als Sicherheitsrisiko einstufe.“
Sie lachte auf. „Wie zum Beispiel der schüchterne Student gestern in der Kunstgalerie? Der so nervös war, dass er fast sein Glas fallen gelassen hätte?“
Garrett runzelte die Stirn. „Andauernd hat er dich berührt.“
„Aber doch nur, weil es da so voll war.“
„Ha, das solltest du doch nur glauben. Der war nicht nervös, Alex. Der war auf Beute aus. Der wollte dich antatschen.“
„Jedenfalls nicht mehr, nachdem du ihn an die Wand gedrückt und nach Waffen abgetastet
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