Mit Sicherheit Liebe
Seine Stärke tat ihr gut. Kann sein, dass ich auch das morgen bereue, dachte sie, aber darauf kommt es inzwischen auch nicht mehr an.
„Warum muss dein Vater nur ausgerechnet König sein?“, fragte Garrett nachdenklich.
„Das ist dein Vater ja auch. King bedeutet doch König.“
Spielerisch kniff er sie in den Po. „Sehr witzig.“
Lächelnd sah sie ihn an. „Vielleicht bist du ja der Meinung, dass alles, was heute Nacht geschehen ist, ein Fehler war – aber ich habe es auf jeden Fall sehr genossen.“
„Ich ebenfalls, Alex. Und genau das ist das Problem.“
„Ach, das muss kein Problem sein.“
Er schüttelte den Kopf. „Ich habe schließlich einen Auftrag. Und der beinhaltet nicht, mit dir ins Bett zu gehen.“
„Na ja, eine Extraprämie wirst du von meinem Vater dafür wahrscheinlich nicht bekommen“, erwiderte sie leise. Dann fügte sie schmunzelnd hinzu: „Es sei denn, ich erzähle ihm, wie gut du warst.“
„Lass die Scherze, Alex.“
Sie kam sich unsagbar dumm vor. Gerade hatte sie ihm ihr Herz ausgeschüttet, und er hatte nichts Besseres zu tun, als sie daran zu erinnern, dass ihr Vater ihn bezahlte. Wie konnte sie nur einen Mann lieben, der sie als Auftrag betrachtete?
Na schön, wenn er es so will, kann er es haben, dachte sie trotzig und entwand sich seiner Umarmung. „Du musstest das Thema ja unbedingt wieder anschneiden“, warf sie ihm vor.
„Ich möchte nur, dass du es verstehst. Ich wollte den Auftrag ja gar nicht annehmen, aber man kann deinem Vater schlecht etwas abschlagen.“
„Das weiß ich aus eigener Erfahrung.“
„Als ich erkannt hatte, wer du bist, habe ich mir eben Sorgen gemacht. Deshalb habe ich deinen Vater angerufen und ihm gesagt, dass ich mich unwohl fühle, wenn du schutzlos herumläufst. Er war der gleichen Ansicht. Ich habe übrigens auch mit deiner Mutter gesprochen.“
„Sie haben dich also gemeinsam in die Zange genommen?“
„Könnte man so sagen, ja.“
„Das ist ihre Spezialität“, bestätigte sie. „Mit meinen Brüdern und mir machen sie es auch immer so.“
„Dann verstehst du also, warum ich …“
„Ich verstehe, warum du den Auftrag angenommen hast“, unterbrach sie ihn und warf ihm einen vernichtenden Blick zu. „Aber nicht, warum du mich angelogen hast.“
„Das musste ich. Weil dein Vater mir erzählt hat, dass du deinen Leibwächtern immer wieder ausreißt.“
„Und weil du mich belogen hast, habe ich nicht einmal versucht wegzulaufen“, sagte sie leise.
„Ich konnte einfach nicht riskieren, dass du davonläufst, Alex“, beteuerte er. „Schließlich musste ich für deine Sicherheit sorgen. Na ja, und dass ich mich gegen das gesträubt habe, was sich zwischen uns entwickelt hat …“ Nachdenklich legte er eine Pause ein. „Wenn ich mich in meinem Job ablenken lasse, kann das den Tod der zu schützenden Person bedeuten. Und ich will nicht, dass dir das zustößt, Alex.“
„Garrett, wenn man nicht lebt – richtig lebt –, kann man ebenso gut tot sein. Verstehst du das nicht?“
„Auf jeden Fall bist du mir sehr, sehr wichtig geworden, Alex“, gestand er ihr. „Das war nicht geplant, das wollte ich nicht. Aber mit deinem Charme, mit deiner positiven Ausstrahlung hast du es geschafft.“
Bei seinen Worten wurde ihr warm ums Herz. Doch ihr Verstand warnte sie. Sein Blick sagte ihr, dass er sich entschieden hatte – sein Pflichtgefühl hatte Vorrang vor ihr. Und seine nächsten Worte bestätigten das.
„So sehr ich dich auch begehre, Alex – ich darf nicht zulassen, dass so etwas noch einmal passiert. Nicht solange ich für deine Sicherheit verantwortlich bin.“
Das war eindeutig. Die Pflicht ging vor. Sie hätte es verstehen müssen, weil sie selbst nach dieser Regel erzogen worden war. Aber besser fühlte sie sich dadurch nicht.
Sie fröstelte, und das lag nicht am kühlen Wind. Garrett hatte sich unmissverständlich ausgedrückt.
„Mach dir keine Sorgen, Garrett“, beruhigte sie ihn, obwohl ihr das Herz schwer war. „Es wird nicht mehr vorkommen. Ich habe daran jetzt kein Interesse mehr.“
„Kleine Lügnerin.“
Sie lachte auf. „Dass gerade du jemand anderen Lügner nennst …“
„Ach, komm, du kannst auch ganz gut flunkern.“
Sie ignorierte seinen Kommentar und machte sich auf den Weg ins Schlafzimmer. Plötzlich hatte sie keine Lust mehr auf weitere Diskussionen. „Bevor du gehst, solltest du lieber noch mal mein Klo auf Terroristen durchsuchen. Und vergiss nicht, im
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