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Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)

Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)

Titel: Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig DiLouie
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Kriegsgebiet.«
    »Du willst 30?«
    Während McLeod seine Push-ups zählt, sieht Hicks durch sein Reflexvisier. Er fixiert den roten Punkt zur leichteren Zielerfassung in der Mitte des Sichtfeldes. Die Glimmspurmunition zeichnet Lichtstreifen über den Motorhauben der Autos, die im dicht gedrängten Verkehr dahinkriechen, und über den Köpfen der dazwischen herlaufenden Menschen. Da Hicks nicht in der Lage ist, durch Wände zu sehen, kann er weder den Urheber dieses Metallregens ausfindig machen, noch auf wen der Regen niedergeht. Die Entfernung beträgt nur wenige Hundert Meter. Trotz dieser Nähe fühlt er sich isoliert und weiß kaum zu erahnen, was vor sich geht. Er fragt sich, wo all die dicken Geschosse landen. Projektile mit einem Durchmesser von einem Zentimeter besitzen eine Reichweite von bis zu vier Meilen. Sie durchschlagen Karosserien und auf nahe Distanz auch Betonmauern. Was erst würden sie einem Menschen antun?
    »Sechs … Sieben …«
    Der Beschuss hört auf, nach wenigen Sekunden nur. Irgendjemand muss im großen Stil Mist gebaut haben, wahrscheinlich ein unerfahrener Rekrut in einem Geländewagen, der Angst bekam. Hicks hofft, dass niemand getötet wurde.
    Aber besser ihr als ich , denkt er dann.
    Gerade, als er die Waffe wieder herunternehmen will, bemerkt er am äußeren Rand des Sichtfelds ein Pärchen. Er fokussiert das Visier auf die beiden, einen Mann mittleren Alters in Boxershorts und eine Teenagerin, deren T-Shirt bis zu ihren Knien reicht. Sie glotzen hohl drein und legen jene seltsame Eigenart an den Tag, unterschwellig fahrig den Kopf kreisen zu lassen, wie es fast jeder mit dem Lyssa-Erreger im Leib tut, was Hicks immerzu einen Schauer über den Rücken jagt. Sie halten ihre Fäuste geballt vor der Brust, starren zu ihm herüber und öffnen ihre Münder, ziehen dann jedoch in die Richtung davon, aus der die MG-Schüsse kamen.
    Hicks spricht leise mit sich selbst: »Und wer hat all die Tollwütigen, die hier herumrennen, von der Leine gelassen?«
    Wenn wir eines nicht brauchen , denkt er, dann noch so eine Horde, die sich gegen uns auflehnt und dabei Kugeln einfängt. Nie mehr würde er diese Erfahrungen vergessen können.
    Das MG dröhnt abermals los.
    »Ich frage mich allmählich, ob wir den Irak überhaupt je verlassen haben«, wirft McLeod ein, ehe er wieder mit dem Zählen der Push-ups fortfährt.
     

Alles wird glimpflich verlaufen, Sir, solange wir in Bewegung bleiben
     
    Die gepanzerten Geländewagen rasen unter der Leitung von Second Lieutenant Todd Bowman die Haifa Street hinauf. Es stinkt intensiv nach brennendem Müll und Abgasen. Die Männer im ersten Fahrzeug nicken im Takt zum Dope-Song Die Motherfucker, Die , der so laut durch die Boxen dröhnt, dass man ihn in den Moscheen hört. Im vergangenen Jahr stand die irakische Regierung kurz vor der Auflösung, weshalb die Army die Städte erneut besetzte, um sie zu stützen, was jedoch in einem Krieg, der kein Ende zu finden schien, eine neue Generation von Märtyrern, Fußsoldaten und wahnsinnigen Bombenattentätern auf den Plan rief.
    Die Stimmung auf den Straßen unterliegt einem steten Wandel, aber Bowman, für den Land und Führungsstab gleichermaßen neu sind, ist nicht darauf vorbereitet, wie viel Hass ihm hier tagtäglich entgegenschlägt. Er springt ihn von den Fassaden der Hochhäuser an, die nach jahrelangem Konflikt von Schüssen durchsiebt sind. Die Straßen selbst verrufen ihn als Ungläubigen; das bloße Mauerwerk bedroht ihn mit dem Tod.
    »Feindkontakt rechts!«
    Die Rakete zischt am Kühler seines Wagens vorbei und schlägt in einen geparkten Kleinbus ein, der explodiert. Metall wirbelt in formlosen Fetzen gegen seine Windschutzscheibe, prallt mit einem erschütternden Knirschen ab und lässt wie Spinnweben verlaufende Risse im Glas zurück. Kemper, der am Steuer sitzt, pfeift durch die Zähne, nimmt die Stoßwirkung jedoch ansonsten hin, ohne mit der Wimper zu zucken.
    Auf so etwas wurde Bowman im Trainingskorps für Reserveoffiziere nicht vorbereitet. Kleinkalibrige Schüsse schwirren und peitschen durch die Luft, während die Maschinengewehre auf den Geländewagen die Wände der Gebäude in der Umgebung beharken. Leuchtspurgeschosse blitzen vorüber. Die Krone einer Palme zerplatzt, Granatsplitter prasseln mit brennendem Laub auf ihre Frontscheibe.
    Bowman, der die Augen weit aufgerissen hat und vor lauter Schreien heiser wird, zwingt sich nun zur Beruhigung. Seine Männer bauen darauf, dass er sie

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