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Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)

Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)

Titel: Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig DiLouie
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eigener Gegner. Ich komme mir vor, wie in jener Folge von Twilight Zone , als die Armee Kriegsverbrechen beging und von Gott bestraft wurde, indem er die Wirklichkeit umbiegt und die USA zum Irak macht. So mussten wir herausfinden, wo unser Fehler lag, oder ihn erneut an unseren Mitbürgern begehen.«
    »Sir, bei allem Respekt, Sie machen sich viel zu viele Gedanken.«
    Bowman lächelt verbissen. »Mike, ich musste eben mit ansehen, wie ein Polizist einem amerikanischen Bürger in den Kopf geschossen hat – ein Polizist, der nicht einschreiten konnte, als sein bester Freund von rasenden Infizierten im seltenen Endstadium einer neuartigen Krankheit zerfetzt wurde. Deshalb würde ich sagen, im Augenblick ist alles möglich.«
    »Wir sind alle erschöpft.« Der Unteroffizier bläst erneut eine Rauchwolke in die Luft und drückt die Zigarre am Absatz seines Stiefels aus. »Wir hängen in den Seilen, aber davon ganz abgesehen: New York kam mir schon immer wie ein fremdes Land vor.«
    Der Lieutenant blickt ihn kurz an, bevor er in lautes Gelächter ausbricht.
    »Das bringt mich auf eine Idee«, entgegnet er schließlich. »Die Situation gebietet uns, dass wir die Stadt als feindlich betrachten, also tun wir es einfach. Wenn Ihre Streitkräfte isoliert auf feindlichem Terrain festsitzen und von einem sicheren Areal in ein neues Einsatzgebiet vorstoßen müssen – was tun Sie dann zuallererst?«
    Kemper lächelt unvermittelt. »Auskundschaften«, antwortet er.
    »Richtig. Bevor wir hier verschwinden müssen, haben wir gerade noch genügend Zeit, um eine Aufklärungsmission zu lancierten. Vielleicht stoßen wir dabei auf Antworten, die wir brauchen, um zu verstehen, womit wir es hier zu tun haben.«
    »Sehr gut«, befindet Kemper. Das ist der Todd Bowman, den der Platoon Sergeant im Irak zum Kommandanten ausgebildet hat, und es tut gut, ihn wieder bei sich zu wissen. »Ich kenne genau die richtigen Männer für diesen Auftrag.«
     

Eine Pistole könnten wir aber auch gebrauchen
     
    Der Morgen bringt leichte Abkühlung und einen Hauch von Frische mit sich. Die Fenster der höheren Gebäude glänzen unter den ersten Lichtstrahlen des Tages. Mehrere Häuser im Umkreis der gestrigen Explosion qualmen noch, und als der Wind kurzzeitig dreht, rieselt Asche herab, während sich der beißende Geruch verbrannter Möbel ausbreitet. Die Kameraden prüfen ihre Rucksäcke, stocken ihre Munition auf und husten in ihre Fäuste: Vorbereitungen zum Abmarsch.
    Das Zweite Platoon ist erschöpft. Man verbrachte Stunden damit, das Krankenhaus zu räumen und die Schweinerei zu beseitigen. Überschaubare Gruppen Infizierter attackierten den Stacheldrahtzaun im Laufe der Nacht wiederholt und mussten niedergeschossen werden. Ihre Leiber blieben bis zum Morgengrauen im Freien zwischen den Autowracks liegen.
    Während des Aufbruchs macht das Gerücht die Runde, man werde für seine Taten zur Rechenschaft gezogen – auch der Lieutenant – und exekutiert. Die Jungs haben im Irak gekämpft und kennen ihre Pflichten, ließen sich aber rekrutieren, um die Bösen umzulegen und keine Landsleute. Das, was sie jetzt tun, kommt ihnen nicht richtig vor. Sie fühlen sich wie Kriegsverbrecher, egal was die neuen Einsatzregeln besagen. Einige haben die Nase gestrichen voll, sind sogar bereit, den Dienst zu quittieren und zu ihren Lieben zurückzukehren. Andere suchen jemanden, dem sie die Schuld geben können. Die Atmosphäre ist heikel. Die Unteroffiziere nehmen sie wahr und greifen umso rigoroser durch, um die Jungs auf Trab zu halten, nicht ohne auf mögliche Anzeichen von posttraumatischer Belastungsstörung zu achten.
    Im Eingangsbereich verabschiedet sich der Lieutenant vom Leiter des Krankenhauses und dem Cop. »Tut mir leid, dass wir nicht bleiben und anhaltende Hilfe leisten können«, betont Bowman gegenüber Dr. Linton, der über Nacht um zehn Jahre gealtert zu sein scheint. »Wie werden Sie weiter vorgehen?«
    »Wir bleiben, wo wir sind, Lieutenant«, übernimmt Winslow für den Arzt. »Ich werde gemeinsam mit dem Doktor versuchen, den Laden am Laufen zu halten und zu einer Genesungsklinik umzugestalten.«
    »Wir haben noch eine Menge Lebensmittel und Wasser, Benzin und einen Generator«, sagt Linton, ehe er sich höflich räuspert. »Eine Pistole könnten wir aber auch gebrauchen.«
    »Sind Sie sicher, Sir?«
    »Das bin ich.«
    Bowman reicht Winslow seine Glock 19. »Ich lasse Ihnen die Waffen inklusive Munition zurückgeben, die wir von Ihren,

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