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Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)

Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)

Titel: Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig DiLouie
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anzunehmen, bei der eine Vorhut den Verkehr aufhält. Stattdessen aber beschreibt Ruiz eine Angriffsformation – praktisch so, wie man im Dschungel verfährt – für einen Fußweg von einer Meile durch die New Yorker Innenstadt.
    »Hawkeye«, antwortet Hicks, nachdem er sich rasch wieder gefasst hat. »Er stapelt gerade Helme. Ich sage ihm Bescheid, sobald er zurückkommt, Sergeant.«
    »Bestens.« Ruiz wendet sich Wheeler zu. »Adam, der Lieutenant wird dir unmittelbar mit der Stabs- und Waffenkompanie folgen. Sieh zu, dass du sie fest im Griff hast.«
    »Roger, Sergeant.«
    »Hinter den Schützen bilden McGraw und Gruppe 1 die Nachhut. So sieht der Marschbefehl für unseren Verband aus. Lewis' Männer werden parallel auf drei Uhr mitlaufen, als zusätzliche Deckung für uns und zum Aufklären. Sie bleiben mitten auf der Straße, müssen also an den verwaisten Fahrzeugen vorbei, deshalb geben sie das Marschtempo für den Zug vor. Irgendwelche Fragen?«
    McLeod und die anderen Jungs verstehen diese Taktik. Der Lieutenant wählt die Form des geschlossenen Verbandes, weil Autos die Straße versperren, und die Anordnung in Reihe garantiert sowohl leichte Kommunikation als auch Wendigkeit. Einen zweiten Verband in gleicher Aufstellung mitzunehmen, hat sich indes für zügige Vorstöße durch dichtes Laubwerk bewährt, daher auch der Spitzname Dschungelformation . Bowman denkt wohl, sie würde sich ebenso eignen, um schnell zwischen dicht an dicht stehenden Vehikeln und Müllhaufen voranzukommen. Diese Doppelformation mindert zwar die Flexibilität, entschärft dafür aber die hauptsächlichen Nachteile einer einzelnen Kolonne: nämlich ihre leichte Verwundbarkeit bei Angriffen auf die Flanken und ihre dürftige Feuerkraft auf Ziele direkt voraus.
    Was nun niemand von ihnen begreift, ist der Gesamtzusammenhang von alledem.
    »Wir handhaben einen kurzen Marsch durch Manhattan wie eine Patrouille im Gefecht?«, fragt Hicks. »Wer genau ist unser Gegner, und wie hoch stufen Sie seine Gefährlichkeit ein, Sergeant?«
    »Die Zivilbehörden brechen zusammen«, erklärt Ruiz. »Wie wir letzte Nacht gesehen haben, wird die Polizei der wachsenden Zahl Tollwütiger nicht mehr Herr. Wir sind keine Cops und haben keine nicht-letalen Waffen. Allerdings müssen auch wir uns verteidigen – also erlaubt man uns, jeden zu erschießen, der uns angreift, ob bewaffnet oder nicht. Falls ihr Zeit dazu habt, verwarnt eure Ziele; ansonsten drückt ab. Wir gehen mit den Tollwütigen kein Risiko ein, verstanden?«
    »Verstanden, Sergeant«, bekräftigt Hicks.
    Die anderen Jungs nicken verdrossen. Sie kaufen ihm nichts davon ab, stellen aber wohlweislich keinerlei Fragen mit allzu deutlichen Spitzen.
    »Es gibt noch eine Sache, die ich euch sagen will, ehe wir losziehen«, so Ruiz weiter. »Der Lieutenant hat einen Spähtrupp ausgesandt, der vor einer Weile zurückgekehrt ist. Es heißt, wir könnten unterwegs einige ziemlich schauerliche Dinge zu sehen bekommen. Ich habe volles Verständnis dafür, wenn ihr deshalb verzweifelt, den Verstand verliert oder was auch immer ihr wollt.« Seine Züge verfinstern sich. »Solltet ihr allerdings mit der Disziplin brechen und den Rest des Platoons in Gefahr bringen, werde ich meinen Fuß so weit in euer Rektum schieben, dass ich die Schnürsenkel in eurer Fresse binden kann, klar?«
    »Jawohl, Sergeant«, antworten die Boys.
    »Das klang nicht überzeugend, Ladys.«
    »Jawohl Sergeant!«, rufen sie.
    »Noch weitere Fragen?«
    McLeod öffnet den Mund, sagt aber nichts.
    »Alles klar«, schließt Ruiz. »Bajonette aufsetzen.«
     

In voller Kampfmontur
     
    Das Platoon setzt sich in Bewegung, zwei Verbände in Reihe – eine mit Bajonetten gespickte 60 Meter lange Schlange. Die Soldaten marschieren in voller Kampfmontur: Jeder ist bewaffnet und mit Munition versorgt, trägt Panzerweste, Rucksack und zwei Feldflaschen voller New Yorker Trinkwasser. So kommt ein beachtliches Gewicht zusammen, doch die Jungs fühlen sich leicht ohne ihre Helme, die zweieinhalb Pfund wiegen. Die Luftfeuchtigkeit ist weiterhin hoch und die Temperaturen steigen mit dem letzten Aufbäumen des Sommers. Sie schwitzen in ihren Universal-Tarnuniformen in Dunkelbraun, Hellgrau und Ocker – dem gängigen Muster für urbane Räume beziehungsweise die Wüste. In dem Bewusstsein, jederzeit schießen zu müssen, marschieren sie mit geladenen und entsicherten Waffen. Der Abstand zwischen den Soldaten beträgt in der Hauptkolonne jeweils

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