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Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)

Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)

Titel: Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig DiLouie
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zwängt, sieht man seine Tätowierung, ein großes, verschnörkeltes Kreuz in Schwarz, das von der Brust bis zum Bauch reicht.
    Einmal, im Irak, überraschte ihn eine Truppe Rebellen mit Panzerfäusten und seine eigene Waffe hatte Ladehemmungen, also tötete er die Männer eben mit seinem Messer, was gerade fünfzehn Minuten dauerte .
    McLeod betet den Leuten häufig vor, Psychopathen wie Ruiz sei es zu verdanken, dass Weicheier wie er selbst nachts ruhig schlafen können, egal wie übel es auf dem Schlachtfeld zugeht.
    Momentan aber wird die Welt auf den Kopf gestellt. Mitten in der größten Stadt der USA teilt Sergeant Ruiz seiner Einheit mit zittriger – ja, nahezu ängstlicher Stimme – mit, dass sie befugt sind, jeden Zivilisten hinzurichten, der sich ihnen gegenüber bedrohlich zeigt.
    »Und was, wenn mir jemand den Stinkefinger zeigt?«, knarrt McLeod. »Soll ich ihn dann auch wegblasen, Sergeant? Zum Teufel, wir sind hier in New York, also ist praktisch die ganze Stadt zum Abschuss freigegeben.«
    »Maul halten«, erwidert Ruiz, ehe er sie anweist, jegliche persönlichen Gegenstände zurückzulassen – sie würden in der Klinik aufbewahrt – und auch ansonsten alles nicht Notwendige abzulegen.
    »Nicht zu vergessen eure Helme«, fügt er hinzu. »Die bleiben auch hier. Wir werden Mützen anziehen. Nehmt so viel Munition mit, wie ihr tragen könnt. Ran an den Speck, Ladys. Abmarsch in zehn Minuten.«
    Nachdem Ruiz sie verlassen hat, stößt Williams McLeod mit dem Ellbogen an und verweist mit einer Kopfbewegung auf die Unteroffiziere, die mit dem Lieutenant Kriegsrat halten. »Sieh es dir an: Da stehen sie wieder und hecken irgendwelchen Quark aus. Keine Helme mehr, wie bitte? Da ist definitiv was oberfaul.«
    Als Grenadier seiner Mannschaft hat Williams sein M4-Sturmgewehr mit einem Werfer vom Typ M203A1 unterm Lauf aufgerüstet, der 40-Millimeter-Granaten feuert.
    »Magilla ist gar nicht erst auf meinen Witz eingegangen«, merkt McLeod völlig fassungslos an.
    »Weißt du, wegen all der Leute, die wir gestern Nacht niedergemacht haben … ich glaube, von denen gibt es noch eine ganze Menge mehr, als man uns weismachen will.«
    »Ohne Quatsch, im Normalfall dürfte ich jetzt gar nicht mehr aufhören, Liegestütze zu stemmen, müsste zusätzlichen Arbeitsdienst schieben oder den Arsch aufgerissen bekommen – aber das Einzige, was er gesagt hat, war ›Maul halten‹. Das ist einfach nicht richtig. Meine Güte, ich denke, der Sergeant hat Muffensausen.«
    »Du sitzt wohl auf deinen Ohren, Genius«, meckert Williams. »Lass es mich für dich herunterbrechen: Hier ist die Kacke gewaltig am Dampfen, wir tappen geradewegs hinein, und das ist hirnrissig. Hast du jetzt den Durchblick?«
    »Was ich jetzt habe, ist Angst«, gesteht McLeod mit einem Nicken.
    »Und wir haben geglaubt, der Irak sei die Hölle, wo man bei Bullenhitze nur damit beschäftigt war, sich nicht die Eier wegschießen zu lassen – aber jetzt, werte Herren: Vorhang auf für die wirkliche Hölle.«
    Die übrigen Mitglieder des Teams von McLeod und Williams, Corporal Hicks und Hawkeye, schließen sich an. Letzterer beginnt damit, ihre Helme einzusammeln, während Hicks nach Corporal Wheeler ruft, dem Anführer der zweiten Mannschaft, und ihn nach eventuellen Neuigkeiten bezüglich Boyd fragt. Wheeler schüttelt den Kopf und blickt bedrückt drein.
    Er verlor schon im Irak einen seiner Männer an das Lyssa-Virus, und jetzt ist Boyd während des Wachdienstes spurlos verschwunden. Immer noch kopfschüttelnd widmet er sich wieder Private Johnston, den er noch vor dem Gefechtsfall inspizieren möchte, da der Frischling – so nennen ihn alle – erst vor zwei Monaten aus dem Ausbildungslager kam und als einziges Mitglied seiner Mannschaft überlebt hat.
    »Worauf soll ich ohne meinen Helm trommeln?«, fragt McLeod, doch niemand geht darauf ein, was ihn umso mehr verärgert.
    Ruiz taucht wieder auf und lässt die Gruppe wissen, er habe einen Einsatzbefehl erhalten, weshalb man sich um ihn versammeln solle.
    »Also gut, es läuft folgendermaßen: Wir folgen der First Avenue in Reihe als Marschverband auf dem westlichen Gehsteig in Richtung Norden mit Spähern auf drei Uhr und bleiben dicht zusammen.« Er dreht sich zu Hicks um. »Ray, du wirst uns anführen. Ich will dich an zweiter Stelle sehen; wer soll die Spitze bilden?«
    Die Soldaten sehen einander verwundert an. Trotz der aggressiven Einsatzregeln haben sie erwartet, eine normale Laufformation

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