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Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)

Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)

Titel: Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig DiLouie
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Handvoll Tollwütige einen Zug der Infanterie überrannt und die Männer so in alle Winde vertrieben haben , überlegt der Lieutenant. Ihre Zahl muss größer sein, geht vielleicht in die Hunderte. Wo hält sich die Kernzelle auf?
    »Freundkontakt!«, tönt es nun vom Haupteingang her.
    »Zeigen Sie sich und lassen Sie sich identifizieren!«, ruft Martin und spannt seinen Körper hinter dem MG an.
    Ein Soldat mit blutbesudelter Uniform und Helm tritt durch die aufgehaltene Tür ein und lässt sich mustern.
    »Drittes Platoon hier«, gibt er an.
    »Zweites Platoon hier, Jungs«, erwidert Boomer. »Hey, sieht so aus, als hätten wir euch geschlagen!«
    »Huh-ah!«, dröhnt Martin, indem er eine Faust reckt. »Ja-huh!«
    Man zieht die Tür ganz auf, woraufhin die Soldaten in die Eingangshalle stolpern. Die Mitglieder des Zweiten Platoons, die noch dort sind, brechen in unkoordinierten Jubel aus. Sogar die Zivilisten strahlen, wahrscheinlich in der Hoffnung, damit seien Recht und Ordnung in New York wiederhergestellt. Das Johlen und Grinsen verebbt jedoch schnell.
    Einige der Soldaten fallen keuchend auf die Knie, andere starren ins Leere und schreiten selbst einher wie Zombies. Ein paar von ihnen brechen in Tränen aus und verbergen dabei nicht einmal ihre Gesichter. Mehrere lassen sich an einer Mauer nieder, zünden Zigaretten mit Metallfeuerzeugen an und halten sich den Brustkorb.
    »Oh Gott, das sind nur 15, höchstens 20 von ihnen«, flüstert Boomer zu Martin. »Was ist bloß mit dem Rest der Jungs passiert?«
    Ein Höherrangiger tritt unter den Übriggebliebenen hervor. Er trägt die Abzeichen eines Second Lieutenant und Bowman erkennt ihn sofort als Stephen Knight.
    Dieser kneift die Augen vorm Neonlicht im Eingangsbereich zusammen. »Wo ist Captain West?«
    Bowman geht zwischen den Zivilisten hindurch, bis er nahe genug ist, um zu salutieren.
    »Schön Sie zu sehen, Steve. Ich freue mich aufrichtig.«
    »Gott sei Dank sind Sie hier, Todd.« Er reißt die Augen erschrocken auf. »Wo sind all Ihre Männer?«
    »Sie sichern das Gebäude ab; wo ist der Rest Ihrer Jungs?«
    »Ich muss Bericht erstatten«, weicht Knight kopfschüttelnd aus. »Können Sie mich zum Kommandanten führen?«
    »Er ist nicht hier, Steve.«
    Knight zwinkert hektisch, weil ihm diese Information anscheinend die Fassung raubt. »Aber das hier ist doch das Hauptquartier«, entgegnet er matt. »Sein Befehle lautete, wir sollten herkommen.«
    »Wir sind immer noch dabei, die Ereignisse nachzuzeichnen, aber wie es aussieht, wurde das Kommando des Captains überrannt.«
     

Noch einer auf deinem Kerbholz
     
    Im Ostflügel der Schule beziehen Eckhardt, Mooney, Wyatt und Finnegan Position, um das Chemielabor zu durchsuchen, während Sergeant McGraw mit den drei anderen Männern von Gruppe 3 die Sicherheit auf dem Flur gewährleistet.
    Eckhardt tritt ein und geht geradeaus, Wyatt schwenkt nach links, und Finnegan bleibt zur Rückendeckung an der Tür stehen.
    Sofort erkennt Mooney, dass der Saal als Feldlager für das Erste Platoon fungierte; er sieht Pritschen, Rucksäcke, persönliche Gegenstände, Helme und Kleidungsstücke sowie Munitionskisten. Die Betten wurden nicht gemacht. Auf einigen Labortischen stehen angebrochene Einmannpackungen.
    Tollwütige sind hier gewesen. Seine Nase juckt wegen des säuerlichen Gestanks, der in der Luft liegt.
    In diesem Saal kam es zu Auseinandersetzungen. Glassplitter knirschen unter seinen Stiefeln. Etwas Rauch von einem Feuer hängt noch im Raum. Durch eine der Pritschen ist Blut gesickert und gerinnt bereits, die Decken verbergen die Körperteile darauf nur dürftig; zumindest kann man erkennen, dass sie zu einem Menschen gehörten.
    Am Boden neben dieser Pritsche liegt eine abgetrennte Kinderhand.
    »Oh Gott«, wispert Mooney. Er macht einen Schritt über ein M4 und eine Handvoll Patronenhülsen hinweg.
    Hinter der Pritsche liegen drei tote Zivilisten übereinander auf einem Soldaten, der mit schmerzverzerrter Miene gestorben ist. Seine abgestreifte Kopfhaut steckt mitsamt der Haare halb im Mund eines Tollwütigen.
    »Nein!« Mooney wendet sich ab und kotzt ins Becken eines der Labortische.
    Die anderen Männer warten, bis er fertig ist. Niemand zieht ihn auf, nicht einmal Wyatt. Während der letzten zehn Stunden hat fast jeder von ihnen mindestens einmal die Fassung verloren.
    Mooney spült seinen Mund aus und denkt eine Weile nach. Eine Gruppe, vielleicht auch zwei haben hier ihr Lager aufgeschlagen.

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