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Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)

Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)

Titel: Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig DiLouie
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Einige wurden während des Essens überrascht und zu Hackfleisch verarbeitet; andere überwältigte man im Schlaf und schlachtete sie noch in ihren Betten ab. Die meisten allerdings scheinen verschwunden zu sein.
    »Geht wieder«, versichert er seinen Kameraden beschämt. »Ich bin okay.«
    »Still!«, mahnt Eckhardt.
    Die Jungs erstarren.
    »Ich höre was«, fügt er leise hinzu. »Ihr auch?«
    Ein Röcheln dringt zwischen den Pritschen und Labortischen hervor.
    »Ich glaube, wir sind hier nicht allein.«
    »Einer dieser Irren«, knarrt Finnegan mit vor Wut flammendem Gesicht. »Den lasse ich langsam krepieren.«
    »Warum sagst du so etwas?«, fragt Mooney und spuckt noch einmal ins Becken. »Sie haben aufgehört, Menschen zu sein. Wie Tiere sind sie und wissen nicht mehr, was sie tun.«
    »Halt die Fresse, Mooney.«
    »Er ist scharf auf Tollwütige«, bemerkt Wyatt, aber niemand lacht.
    »Es könnte einer von uns sein, der verwundet am Boden liegt«, erwidert Eckhardt. »Oder einer, der nicht zum Kämpfen aufgelegt ist. Streng deinen Kopf an, bevor du handelst, Finnegan, und sieh zu, dass du den Sergeant herholst.«
    Finnegan setzt McGraw über den mutmaßlichen Feindkontakt in Kenntnis, woraufhin der Sergeant den Chemiesaal mit schussbereiter Flinte betritt.
    »Los, Männer, säubern wir diesen Raum«, fordert er. »Hoch mit euch, und hübsch langsam machen.«
    Die Soldaten durchstreifen die Wege zwischen den Pritschen und den Tischen. Das Röcheln verklingt, beginnt dann aber wieder von Neuem.
    Mooney ist nicht mehr mit dem Herzen bei der Sache. Böte McGraw ihm jetzt an, einfach eine Kugel zu schlucken, um sich aus diesem surrealen Schrecken auszuklinken, würde er es ernsthaft in Erwägung ziehen. Er hat seit über 26 Stunden kein Auge zugetan. Während der letzten 10 Stunden ließ er um ein Haar sein Leben, als ihn eine Horde gewalttätiger Wahnsinniger für Freiwild erachtete. Er jagte beim Reinemachen im Krankenhaus Tollwütige und richtete sie hin, erkundete die zur verrauchten Geisterbahn mutierte First Avenue und marschierte eine Meile in voller Kampfmontur. Dann schoss er sich den Weg durch einen Tumult der Zivilbevölkerung frei und sicherte beinahe das gesamte Erdgeschoss einer verlassenen Mittelschule ab. Er ist müde bis auf die Knochen und seine Moral ist nicht mehr vorhanden … vor allem aber hat er das Töten satt.
    Soldaten werden nachlässig, wenn sie so erschöpft sind. Er spürt, wie eine Hand seinen Knöchel umschließt und stolpert rückwärts. Ein alter Mann im Krankenhaushemd, der am Boden kriechend seine krummen Beine hinter sich herzieht, glotzt ihn kichernd und sabbernd von unten an. Wieder streckt er die Hand aus und packt Mooneys Fußgelenk. Sein blutverschmierter Mund öffnet sich: Ah.
    Mit einem Schrei stößt Mooney dem Mann sein Bajonett in die Stirn und lässt das Gewehr gleich darauf los, um sich auf den Hintern fallen zu lassen und einzunässen.
    Die anderen Jungs stellen sich rings um ihn auf.
    »Hardcore, Mooney«, meint Finnegan voller Begeisterung. »Klasse gemacht.«
    Wyatt frotzelt: »Noch einer auf deinem Kerbholz, Killah.«
    McGraw hilft Mooney, aufzustehen. »Alles okay, Private?«
    »Denke schon, Sergeant.«
    »Gut, dann schnappen Sie sich ihre Waffe wieder.«
    Als Wyatt vor Lachen gackert, starrt ihn Mooney finster an.
    Das röchelnde Geräusch von vorhin ertönt wieder, und sogleich stellen sich die Jungs mit dem Rücken zueinander im Kreis auf, um sich nach allen Seiten abzusichern. Mooney zieht sein Bajonett aus dem Schädel des Alten, unterdrückt dabei den Drang, sich wieder zu erbrechen, und versucht, das unangenehme Gefühl des am Hosenbein hinunterlaufenden Urins auszublenden.
    McGraw gibt Zeichen, sie mögen ihm durch den Saal folgen. An einem Nebenausgang, der auf einen Flur führt, bleibt er stehen, um ein Ohr an die Tür zu legen und zu horchen.
    Keuchen.
    Die Laute elektrisieren ihn.
    Mooney spürt wieder eine Hand an seinem Knöchel.
    Als er mit Herzrasen zu Boden blickt, ist da nichts. Er schüttelt sein Bein ein wenig, um das anhaltende Gefühl loszuwerden.
    Der Sergeant ballt eine Faust und boxt mehrmals in der Luft Richtung Tür. Bereitmachen zur Tuchfühlung. Sowohl Mooney als auch die anderen legen ihre Waffen an, um jederzeit abzudrücken.
    McGraw öffnet die Tür.
    Auf dem Flur dahinter treten die Tollwütigen einander geradezu auf die Füße, viele von ihnen im Papierkittel, manche verdreckt und nackt, während ihnen der Darminhalt die Beine

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