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Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)

Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)

Titel: Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig DiLouie
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Verwandte in Texas und auch einige in Louisiana, an die ich tagtäglich denke. Leider kann ich nicht zu ihnen gelangen; ich würde es nie schaffen. Ginge ich durch diese Tür hinaus, wäre ich innerhalb von 24 Stunden ein toter Mann oder ein Tollwütiger.
    Wenn Sie Ihrer Familie helfen möchten, tun Sie Ihre Arbeit.
    Irgendjemand muss das hier überleben.
    Die zivilen Vollzugsbehörden befinden sich in der Auflösung. Bleiben nur noch wir. Wir sind alles, was übrig bleibt zwischen Tollwut und Zerstörung. Also besteht die einzige Hoffnung Ihrer Lieben darin, dass die Army lange genug besteht, um diesen Krieg zu gewinnen. Von nun an kann eine Einheit, die vernichtet wird, nicht ersetzt werden. Sie ist verloren.
    Jemand unter Ihnen fragte mich, ob dies das Ende der Welt sei. Ich gab ihm keine sonderlich gute Antwort. Jetzt habe ich mir eine andere überlegt.
    Ob die Welt untergeht oder nicht, hängt im wahrsten Sinn des Wortes von uns ab.
    Ich für meinen Teil, Gentlemen, würde sagen: Sie geht nicht unter.«
     

Kapitel 9
     

Sie verdienen es nicht, uns alles wegnehmen zu dürfen
     
    Die Sonne scheint, und auf den Straßen wimmelt es vor Menschen, die den ausklingenden Sommer genießen. Im Central Park liegen Hunderte dösend oder lesend auf Decken. Mehrere Jungen spielen mit nacktem Oberkörper mit einem orangefarbenen Frisbee. Ein Hund tollt vergnügt bellend zwischen ihnen herum. Christopher sitzt auf einer Bank und lässt Alexander auf einem Knie Hoppereiter machen. Die Zwei freuen sich, als sie barfuß und lachend auf sie zukommt. Alexander möchte unbedingt Eis essen. Valeriya Petrova schlägt stattdessen eine Fahrt mit dem Karussell vor, woraufhin er vor Freude jauchzt, aber gleich bemerkt, dass sie ihn gefoppt hat, und plötzlich betont, er wolle sowohl das Eis als auch die Fahrt.
    »Welche Sorte, Alex?«, fragt Christopher.
    Alexander blickt zu seinem Vater auf und ruft ausgelassen: »Vanille!«
    Sie sieht Christopher lächelnd an. Dann fällt ihr ein, dass sie jeden Tag älter und irgendwann sterben werden. Nichts wird mehr von ihnen übrig bleiben, und sie werden nie wieder so zusammen sein wie jetzt. Jedoch betrübt der Gedanke sie nicht. Er erfüllt sie vielmehr mit einer eigentümlichen Heiterkeit, weil sie jetzt lebt und nicht tot ist, weil sie Zeit hat – ja weil sie alle Zeit haben, selbst noch bis zum Ende diese perfekten Tages. Ihr Sohn hat sogar noch mehr davon, und alle Wege der Welt stehen ihm offen.
    Heute Nacht wird sie ihren Ehemann lieben und ihm »Danke« ins Ohr flüstern, wie sie es zuweilen tut, denn sie kann die Freude über ihr Familienglück nicht verbergen.
    Grelles weißes Licht hebt die Dunkelheit auf.
    Das Gebäude erwacht ächzend zum Leben, als die Labor- und Belüftungssysteme neu starten.
    Petrova liegt zitternd und mit fest zusammengekniffenen Augen unter dem Tisch.
    Du musst aufstehen , sagt sie sich. Du darfst nicht aufgeben. Du musst für sie am Leben bleiben.
    Nein, liege still und träume noch ein wenig weiter. Vielleicht wird der Traum wahr. Vielleicht ist die Welt dort draußen wieder normal geworden … Lachende, spielende Menschen im Park. Sie liegen im warmen Gras, lesen Bücher …
    Nein … die Welt dort draußen, das weiß Petrova, diese Welt stirbt.
    Alles, was sie jemals kennengelernt und geliebt hat, was auch immer sie als Teil ihres Lebens ansah und schätzte, wird gerade zerstört. Sie weiß, sie wird vermutlich hier sterben, ohne die Sonne … ohne ihren Sohn jemals wiederzusehen. Er ist so weit weg von ihr.
    Eventuell wird es Jahrhunderte dauern, bis wieder ein Mensch den Atlantik überquert. London könnte sich genauso gut auf einem anderen Planeten befinden. Innerhalb eines Lebensalters mag sogar das Wort London aus dem allgemeinen Wort- und Erinnerungsschatz der Nordamerikaner verschwinden. Kenntnisse anderer Kontinente gehen womöglich im Kampf zukünftiger Generationen gegen den Untergang verloren.
    Alles nur deshalb, weil eine winzige biologische Waffe fortbestehen will. Könnte das Virus denken und sprechen, würde es sein Recht auf Vermehrung einfordern, auf Vorherrschaft und Überleben. Letzteres ist das Hauptziel des Erregers. Er ist zum Überleben geschaffen. Daraus schöpft er seine Stärke. So wie es die erste Form von Leben auf diesem Planeten gewesen ist, wird es auch die letzte sein.
    Es ist aber doch nichts besseres als wir , denkt sie sich. Stärker vielleicht, aber nicht besser. Kann ein Virus seine menschlichen Marionetten dazu

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