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Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)

Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition)

Titel: Mit Zähnen und Klauen: Horror-Thriller von Bestseller-Autor Craig DiLouie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig DiLouie
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ihm einen Zettel.
    Der Lieutenant fügt hinzu: »Wir schlagen hier für eine Weile unsere Zelte auf, während wir unsere Einheit neu organisieren. Ferner beginnen wir mit den Vorbereitungen für eine neue Mission.«
    Kemper liest die Notiz und sieht den Funker mit gerötetem Gesicht an.
    »Wir werden versuchen«, so Bowman weiter, »die Ausrüstung zu sichern, die von der Stabs- und Versorgungskompanie zurückgelassen wurde. Sie verfügten über Waffen, Lebensmittel, Wasser, Medikamente und ein Munitionslager. Wir brauchen diese Güter, um kampffähig zu bleiben.«
    »Und wie sollen wir zur Stabs- und Versorgungskompanie gelangen?«, fragt Ruiz. »Als sie angegriffen wurden, waren sie über eine Meile von hier entfernt.«
    Bowman antwortet mit einem Lächeln: »Wir werden etwas Neues wagen.«
    Kemper tritt näher und flüstert dem Lieutenant etwas ins Ohr. Als er sich wieder zurückzieht, wirkt Bowman sichtlich verärgert, was die Sergeants verwundert zur Kenntnis nehmen.
    »Verzeichnen Sie es auf der Karte«, verlangt der Lieutenant.
    Der Platoon Sergeant umrandet auf der Karte das Zweite Bataillon in Jersey City gelb. Bowman wendet sich wieder an seine Zuhörer.
    »Tja, Jake hat gerade von der Division erfahren, dass wir jeglichen Kontakt mit dem Zweiten Bataillon in Jersey City meiden sollen. Colonel Rose und sein ausführender Offizier Major Boyle wurden für tot erklärt. Captain Warner hat das Kommando übernommen und weigert sich, Order auszuführen.«
     

»Seht meine Werke, Mächt’ge, und erbebt!«
     
    Als McLeod mit dem Wischen des Bodens im Irrenhaus (so nennen die Jungs den Flügel, in dem man die zur Tollwut verdammten Soldaten unterbringt) fertig ist, trottet er den leeren Gang hinunter und liest dabei die Namen, die man in das Holz vor den Türen geritzt hat. Die Besucher sind längst gegangen, nachdem sich alle Gefangenen verwandelt haben.
    Er passiert die Tür, auf der JAMES LYNCH steht. Dahinter hört er das Knurren und die rastlosen Schritte des Tollwütigen in seinen Stiefeln.
    »Wenn dir ein längeres Dasein beschieden wäre, würde ich zu dir kommen«, sagt McLeod. »Schließlich scheint ihr diesen Krieg ja zu gewinnen.«
    James Lynch faucht und stößt mit einer Schulter gegen die Tür, sodass McLeod instinktiv einen Schritt zurückweicht und dabei fast seinen Eimer umwirft. Am Ende des Flurs steht Private Becker vom Dritten Platoon, der als Wachposten eingeteilt wurde, und schüttelt den Kopf.
    McLeod grinst und winkt ihm, ehe er auf seine Uhr sieht. Zeit zum Mittagessen. Er beschließt, mit seiner Ration aufs Dach zu steigen, um Sergeant Lewis bei seiner Privatparty mit den Tollwütigen auf der Straße zuzusehen.
    Allerdings trifft er oben nur auf Private Williams, der mit strahlender Miene eine Zivilistin an der Hand führt. Die beiden verschwinden hinter einem der Belüftungsaggregate.
    McLeod geht zur Brüstung, legt sein Gewehr darauf ab und blickt über die Stadt. New York – was für ein Anblick. Selbst während sie an diesem entsetzlichen Krebs verendet, ist sie wunderschön. »Seht meine Werke, Mächt’ge, und erbebt!«, zitiert er in die kalte Luft. Die Zeile gehört zu einem Gedicht, das er einmal im Englischunterricht gelernt hat – aus einer Zeit, die ihm nun wie ein anderes Leben vorkommt. Allahu Akbar.
    So still ist die Stadt noch nie gewesen. Es gibt keinen Verkehr, keine schrillen Sirenen, kein Stimmengewirr. Rauch wabert über der imposanten Skyline. Brände lodern, ohne dass jemand etwas dagegen unternimmt. Müll und Abwasser werden durch Fenster auf Straßen entsorgt, die mit Toten gepflastert sind.
    Gnädigerweise weht der Wind in Richtung Süden und trägt den Gestank hinaus aufs Meer.
    Ein einzelner Hubschrauber brummt in der Ferne. McLeod glaubt, dass es sich um einen Aufklärer handelt. Die Luftunterstützung der Division verschwendet keinen Treibstoff mehr für New York City, geschweige denn anderes Wehrmaterial. Der Himmel gehört jetzt allein den Vögeln.
    Er reißt seine Einmannpackung auf und sieht hinunter auf die Straße. Sie ist verlassen. Nichts ist da, was Sergeant Lewis, so er hier wäre, hätte abknallen können, ausgenommen herumfliegender Unrat und ein Rudel streunender Hunde.
    Der Anblick von New Yorks Kulisse, nachdem der erste Eindruck – erhaben wie vereiste Bergspitzen – verwirkt ist, könnte nicht ernüchternder ausfallen mit Bezug auf den Fortbestand der Menschheit: Geld ist wertlos. Man ist auf Tauschgeschäfte angewiesen, ohne viel zum

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