Mitarbeiter richtig fuehren
Mitarbeitern akzeptiert und konsequent in die Tat umgesetzt werden. Damit dies auch optimal geschieht, müssen zwei Bedingungen erfüllt werden: Die jeweilige Führungskraft führt auf eine Art und Weise, die Glaubwürdigkeit bei den Mitarbeitern herstellt. Vor allem klärt jede Führungskraft selbst ihre inneren Widersprüche und tritt somit seinen Mitarbeitern mit einer klar festgelegten Aussage gegenüber. Als Entscheider, der in den Augen der anderen an der Effektivität sowie dem Vorankommen des gesamten Unternehmens interessiert ist, wird somit die nötige Glaubwürdigkeit erzeugt.
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Unangenehme Entscheidungen werden eher akzeptiert, wenn sie von einer integren Führungspersönlichkeit getroffen werden.
Glaubwürdigkeit wiederum ist eine wesentliche Komponente, um das Vertrauen der Mitarbeiter in die Führungskraft als Entscheider zu festigen. Nicht nur sich selbst, sondern auch den Mitarbeitern muss deutlich gemacht werden, dass die Unternehmensziele sowohl für die Führungskraft als auch für die Mitarbeiter verbindlich sind. Dann werden nämlich die Mitarbeiter auch einmal eine unangenehme Entscheidung gut verkraften können.
Wer einmal vor einer schwierigen Führungsentscheidung steht, der sollte sich vor allem den Stand seiner Glaubwürdigkeit im Unternehmen bzw. in der betreffenden Abteilung genau anschauen. Hierzu gehört es auch, diejenigen Mitarbeiter, die voll auf der Seite des Führungsverantwortlichen stehen, als Unterstützer hinzuzuziehen. Sind hingegen Mitarbeiter mit kritischer Einstellung vorhanden, dann sollte überlegt werden, wer von diesen am zugänglichsten ist. Führungskräfte können es sich zur Regel machen, immer zuerst mit denjenigen Personen zu arbeiten, die am leichtesten den Zugang ermöglichen.
Allerdings – allein für sich gesehen reicht dies noch lange nicht aus, denn gerade in schwierigen Entscheidungssituationen spielen auch die charakterlichen Eigenschaften einer Führungskraft eine entscheidende Rolle. Wichtig sind Eigenschaften, für die die jeweilige Führungskraft auch die Anerkennung ihrer Mitarbeiter erhält, wie etwa die Prinzipien, niemanden persönlich zu verletzen oder im Einvernehmen mit den Bedürfnissen der Mitarbeiter handeln zu wollen. Diese persönlichen Prinzipien können aber durchaus auch einmal zum Hindernis werden, nämlich dann, wenn diese nicht mit den geforderten Entscheidungen im Einklang stehen können. Für diesen Fall macht die Führungskraft den ersten Schritt zur neutralen Selbstklärung, indem sie die Anforderungen der bevorstehenden Entscheidung zu ihren persönlichen Werten, Gedanken und Gefühlen in Beziehung setzt. Auf diese Weise kann sich die Führungskraft auch selbst den möglichen inneren Konflikten stellen. Führungskräfte müssen in Problemsituationen einen kühlen Kopf bewahren, indem sie sich stets vorgeben: „Ich achte mich selbst!“ Und: „Ich kann niemanden achten, der mich nicht achtet, ich kann nur jemanden achten, der auch mich achtet.“ Die Macht des negativen Denkens hat in einem Unternehmen nichts zu suchen.
Führungskräfte müssen außerdem lernen, nicht nur das Negative oder die negativen Seiten eines Menschen zu sehen. Vielmehr sollte in dem Gedanken des anderen auch Positives gesehen werden. Absolut falsch wäre hingegen, nach dem Prinzip zu handeln und auch zu führen, dass nur das eigene Handeln und Benehmen grundsätzlich und unter allen Umständen selbstverständlich und normal ist. Denn mit einer derartigen Einstellung wird alles andere Handeln und Benehmen in derselben Situation verrückt oder dumm. Warum aber fällt es uns bloß so schwer einzusehen, dass man nur gewinnen kann, wenn man nicht mehr davon besessen ist, einen anderen Menschen – den Mitarbeiter – besiegen zu müssen? Und dass man sogar mit einem großen Gegenspieler ein Leben in Harmonie leben kann? Wenn dies nicht so wäre, dann hätte man wirklich die falsche Komplementärhaltung eingenommen und müsste noch einmal auf den Beginn dieses Kapitels zurückgreifen.
Auf einen Blick
Entscheiden in schwierigen Situationen
Die Durchsetzung unangenehmer Entscheidungen ist abhängig von der Glaubwürdigkeit, die ein Vorgesetzter unter seinen Mitarbeitern genießt.
Treten Sie Ihren Mitarbeitern nicht mit Ihren eigenen Zweifeln gegenüber. Treffen Sie feste Aussagen.
Entscheidungen, die mit Ihren persönlichen Prinzipien kollidieren, sollten Sie im Vorfeld auf ihre Anforderungen untersuchen und diese mit Ihren Werten in Beziehung
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