Mitarbeiter sind so verletzlich
für weitergehende (mündliche) Befragungen zu erhalten.
Bitten Sie um Lösungsvorschläge zu akuten Problemen, wobei Sie den Lösungsrahmen (z. B. das verfügbare Budget) bekannt geben.
Achten Sie bitte darauf, dass alle Fragen adressatengerecht formuliert sind und dass sie von allen Befragten auch wirklich (!) verstanden werden können. Es ist sinnvoll, die Fragen vorher von Testpersonen lesen zu lassen, die von ihrer Unternehmensposition und ihrer Ausdrucksweise her am unteren Rand des verbalen Anspruches Ihrer Fragebogen einzustufen sind.
Fragen Sie nicht nur nach negativen oder verbesserungswürdigen Dingen. Verwenden Sie stattdessen bewusst auch mehrere Fragen, um herauszufinden, was die Mitarbeiter besonders gut finden.
Geben Sie den Mitarbeitern immer (!) ein ausführliches Feedback über die Ergebnisse der Auswertung. Es ist wirkungsvoll und hilfreich, die Ergebnisse von einer neutralen Person im Rahmen eines kleinen Workshops vorstellen zu lassen. Auf diese Weise generieren Sie wertvolle Themen, an denen Teams und Projektgruppen weiterarbeiten können.
Wenn Antworten eine klar definierte Person in ein bestimmtes, negatives Licht rücken, so vermeiden Sie es, diese Person unmittelbar mit den Antworten zu konfrontieren, sondern beobachten Sie diese Person zuerst einige Zeit, um sich zusätzlich ein eigenes Bild machen zu können. Anschließend sprechen Sie die betroffene Person mit offenen Fragen vorsichtig an, um auch von dieser Seite erste Statements zu erhalten. Lassen Sie diese Aussagen zunächst unkommentiert und denken Sie einige Tage nach. Dann erst ist es an der Zeit, sich intensiver um diese Angelegenheit zu kümmern.
Anonyme Fragebogen , die codiert sind und deshalb trotz gegenteiligen Versprechens personifiziert werden können, sind an der Tagesordnung. Ich halte sie für ethisch sehr bedenklich und nur in extremsten Fällen einsetzbar.
Wie sieht es mit Ihrer eigenen Motivation aus?
Dies sollten Sie am besten an einem Ort klären, an dem Sie möglichst wenig gestört sind. Mit Sicherheit nicht während Ihrer Arbeit, in der Mittagspause oder kurz vor dem Abendessen. Besser schon danach oder – noch besser – bei einem Waldspaziergang oder in der Badewanne mit einem Glas guten Weines in der Hand.
Um Ihre eigene, ganz persönliche Einstellung zum Job und seinen Anforderungen herauszufinden, sollten Sie sich also in ein Ambiente begeben, das Ihnen emotionelle Freiräume zum Träumen und Loslassen gestattet.
Fragen Sie sich doch einmal . . .
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… ob Sie zum jetzigen Zeitpunkt privat wie beruflich das erreicht haben, was Sie sich vor Jahren vorgenommen haben.
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ob Sie mit Ihrem Privatleben wirklich zufrieden sind – auch wenn Ihr privater Besitzstand Ihren Vorstellungen entspricht.
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was Sie schon immer einmal tun wollten, nie getan haben – und warum Sie es bis jetzt nicht getan haben.
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ob Sie an klassischen Stresssymptomen (zum Beispiel an Verspannungen, Denkblockaden oder vegetativen Störungen) leiden.
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ob Sie das Gefühl haben, viel zu wenig Zeit für sich selbst zu haben.
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ob Sie morgens wirklich gerne zur Arbeit gehen.
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warum Sie gegebenenfalls nicht gerne zur Arbeit gehen.
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was Sie tun könnten – oder machen müssten, um wieder gerne zur Arbeit zu gehen.
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warum Sie dies bis jetzt noch nicht getan haben.
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was Sie in 15 Jahren machen möchten.
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was Sie bisher getan haben, um dieses Ziel zu erreichen.
Wenn Sie die vorausgegangenen Fragen ehrlich beantworten, sind Sie schon ein Stückchen weiter.
Es ist gut möglich, dass Sie jetzt feststellen, dass im Großen und Ganzen alles OK ist – gratuliere! Sie können die nachfolgenden Zeilen überspringen und zum nächsten Kapitel übergehen.
Allerdings sind die nächsten Absätze auch interessant, wenn Sie fröhlich und motiviert durchs Leben streifen. Denn dann können Sie die nachfolgenden Überlegungen mit Mitarbeitern führen, die selbst Probleme mit ihrer Einstellung zum Leben haben.
Vielleicht kommen Sie aber auch zu der Erkenntnis, dass Sie selbst „eigentlich“ einiges in Ihrem Leben ändern sollten. Aber was tun Sie „uneigentlich“?
Wie wichtig es ist, dass Sie in Ihrem eigenen Leben möglichst aufgrund eigener Überlegungen und Entscheidungen – und möglichst nicht fremdgesteuert – handeln, zeigt die nachfolgende kleine Rechnung: Nehmen wir einmal an, Sie wären erst 30 Jahre alt. Und nehmen wir an, Sie wollten in einem Alter von 55 Jahren ein privates und
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