Mitarbeiter sind so verletzlich
berufliches Ambiente bzw. einen beruflichen Karrierestand erreicht haben, auf dem Sie sich bis zu Ihrer wohlverdienten Pension etwas ausruhen können.
Dann sieht unsere Rechnung wie folgt aus:
Ihr Alter heute:
30,0 Jahre
Ihr Zielalter:
55,0 Jahre
Differenz:
25,0 Jahre
Davon verschlafen Sie etwa 30 % – wenig gerechnet – also minus:
(–)
8,4 Jahre
Verbleiben Ihnen
16,6 Jahre
Davon „verarbeiten“ Sie ca. 80 %, die wir abziehen:
(–)
13,3 Jahre
Es verbleiben Ihnen
3,3 Jahre
Wenn wir jetzt noch ein Vierteljahr für nebensächliche Dinge wie „im Stau stehen“ und „einkaufen gehen“ abziehen, verbleiben Ihnen an erlebbarer Freizeit
3,0 Jahre !!!
Drei (3!) Jahre Freizeit bis zu Ihrem 55. Lebensjahr. Bei einem Vierzigjährigen sind dies weniger als zwei Jahre, und … und …
Anmerkung: Diese Rechnung wird optisch noch eindrucksvoller, wenn Sie ein Maßband oder einen Papierstreifen einer Rechenmaschine nehmen und die prozentualen Teile der Bandlänge nacheinander abschneiden.
Wenn Sie diese Zahlen hören, wird es Ihnen wahrscheinlich wie allen Menschen gehen, die diese Rechnung für sich aufstellen: Sie werden erschrecken und den dringenden Wunsch haben, alles stehen und liegen zu lassen und auf die nächste Insel zu ziehen. Manche Menschen haben nach dieser Rechnung auch das Bedürfnis, all das ganz rasch nachzuholen, was sie – ihrer Meinung nach – versäumt haben und immer schon einmal machen wollten. Aber dies würde wenig Sinn machen. Erstens wäre – wenn alle dem Beispiel folgen würden – auch die kleinste Insel bald mit einem „Insel-Oberchef“, einem „Insel-Unterchef“ und vielen „Insel-Abteilungschefs“ komplett aufgeteilt und alles ginge weiter wie bisher. Zweitens reicht meist das Geld dazu nicht und drittens: So schlecht ist Ihre Situation ja eigentlich gar nicht.
Sie haben also zwei oder drei Jahre erlebbare Freizeit (die Sie ja auch noch fast ununterbrochen in Gesellschaft von anderen Menschen verbringen) und etwa noch zwölf bis vierzehn Jahre reine Arbeitszeit. Es gilt nun weniger, sich mehr Freizeit zu verschaffen. Dann fehlt meist das nötige Geld, um seinen bisherigen Lebensstandard zu halten (wozu eigentlich? Aber das ist eine andere Angelegenheit). Lassen Sie uns das Hauptaugenmerk auf die zwölf bis vierzehn Jahre Arbeitszeit richten und beantworten Sie mir folgende Frage:
Möchten Sie diese Arbeitsjahre in einem Umfeld verbringen, das Ihnen wenig oder keinen Spaß macht??? Sicher nicht (Masochisten ausgeschlossen). Wenn Sie also nicht den Rest Ihres Arbeitslebens frustriert durch die Gegend laufen möchten, dann müssen Sie ganz rasch die Voraussetzungen schaffen, dass dem nicht so sein wird! Sie müssen also eventuell massive Veränderungen in Ihrem Privatleben und/oder Ihrem Berufsleben vornehmen.
Nun sind wir bei dem Moment, in dem in meinen Coachinggesprächen immer fieberhaft nach Ausreden gesucht wird. Ich weiß, dass Sie mir jetzt sofort diverse Dinge aufzählen werden, die Ihnen bei diesem Vorhaben im Weg stehen. Da gibt es die Familie, das abzuzahlende Haus, das neue Auto, die Firmenpension und überhaupt – all das schöne Geld, das verdient werden kann. Ganz abgesehen davon, dass eine Menge Argumente wirklich nur schlichte Ausreden sind: Sie sollen doch überhaupt nicht soweit gehen und gleich an Scheidung, Kündigung und Aussteigen denken.
Es gibt viel klügere Wege, zermotivierende Hindernisse zu bewältigen. Versuchen Sie immer erst einmal, ein (1) Problem zu lösen. Und nur dann, wenn Sie dies mehrfach, unterschiedlich und vergeblich versucht haben, ändern Sie Ihre Position zum Problem. Haben Sie ein Partnerproblem, so versuchen Sie dieses – für beide Seiten akzeptabel – zu lösen. Gelingt dies auch nach mehreren Versuchen nicht, so ändern Sie Ihre Position zum Problem: Wechseln Sie den Partner. Frustriert Sie Ihr Job? Dann versuchen Sie mit aller Kraft, die Ursachen des Frustes herauszufinden und so zu verändern, dass sich Ihr Zustand verbessert. Gelingt Ihnen dies auch nach mehrfachen Versuchen nicht, so wechseln Sie den Job! Es gibt zu viele arbeitslose Manager und es ist fraglich, ob Sie einen neuen Job finden? Richtig! Aber dagegen steht: Sie haben nur ein Leben und nur drei Jahre Freizeit …
Wenn Sie vor einem Problem stehen, das es für Sie zu lösen gilt, so sind drei mentale Schritte wichtig:
[1]
Stellen Sie sich den schlimmstmöglichen Ausgang („ worst-case -thinking“) des Problems vor.
[2]
Versuchen Sie mit aller
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