Mitch
dass Bethany in eine Auseinandersetzung verwickelt werden könnte.
Als er das Café betrat, war der Lärm beinahe unerträglich. Mitch konnte sich nicht erinnern, wann es das letzte Mal so gut besucht gewesen war. Dann sah er, dass Bethany mit Duke Porter tanzte und Mariah mit Keith Campbell, einem Pipelinearbeiter, der mit Bill Landgrin befreundet war. Mitch traute ihm genauso wenig über den Weg wie Bill.
Christian O’Halloran saß in der Ecke und ließ Mariah nicht aus den Augen. Keith wusste offenbar genau, dass sie sich von Christian nicht davon abhalten lassen würde, mit ihm zu tanzen, und nutzte das aus.
Mitch ging auf die Tanzfläche zu, um mit Bethany zu reden, falls das überhaupt möglich war. Er hatte wesentlich mehr Verständnis für ihre Probleme, als sie ahnte. Ihre Vorwürfe hatten ihn schwer getroffen, denn Lori hatte ihm tagein, tagaus dasselbe vorgeworfen.
Bevor ihm jedoch klar geworden war, dass Bethany mit ihm gesprochen hatte und nicht seine verstorbene Frau, hatte sie sein Haus verlassen. Er musste ihr erklären, dass er durchaus nachvollziehen konnte, wie ihr zumute war, denn er hatte dasselbe durchgemacht.
Im Januar, wenn die Sonne nur zwei Stunden am Tag schien, hatte man das Gefühl, dass die Wände langsam auf einen zukamen.
Er wollte sich mit Bethany zusammensetzen und ihr sagen, was er schon seit Wochen auf dem Herzen hatte: Er liebte sie, und zwar so sehr, dass es ihm Angst machte. Dass er ihr nicht von Lori erzählt hatte, lag daran, dass er sich vor ihrer Reaktion fürchtete.
Als Bill Landgrin ihn bemerkte, blickte er ihn finster an. Anscheinend hätte er sich am liebsten mit ihm geprügelt. Mitch war zwar nicht scharf darauf, hätte jedoch auch keinen Rückzieher gemacht.
Jetzt ließ Bill den Blick zu Bethany und anschließend wieder zu Mitch schweifen. Dann stellte er sein Glas auf den Tresen und ging auf die andere Seite des Raumes, wo Bethany sich inzwischen an einen Tisch gesetzt hatte. Mitch ging ebenfalls auf sie zu, wobei er sich an den anderen Tischen vorbeischlängelte.
„Beth, Schatz“, hörte er Bill sagen. „Wie wär’s mit einem Tanz?“
Obwohl Mitch bemerkte, dass sie ablehnen wollte, machte er den Fehler, an ihrer Stelle zu antworten. „Bethany ist mit mir hier“, erklärte er kalt.
„Bin ich das?“ fragte sie.
„Ist sie es?“ Bill fuhr sich über die Stirn, als könnte er kaum glauben, dass Bethany sich mit einem Mann wie Mitch abgeben würde. „Ich glaube, die Lady ist intelligent genug, um selbst zu entscheiden.“
Dafür brauchte sie eine Ewigkeit, wie es Mitch schien. „Ein Tanz kann nicht schaden“, erwiderte sie schließlich.
Mitch presste die Lippen zusammen. Er konnte es Bethany nicht verübeln, dass sie ihn zurückwies, denn er hatte es sich selbst zuzuschreiben. Trotzdem passte es ihm nicht, wenn sie mit einem anderen Mann tanzte, aus welchem Grund auch immer. Hatte sie nicht behauptet, sie würde ihn lieben?
Sobald sie aufgestanden war, setzte er sich auf ihren Stuhl. Als er sah, wie Bill sie an sich zog, verspürte er das Bedürfnis nach einem starken Drink.
Der Song schien gar kein Ende zu nehmen. Als Mitch es nicht mehr ertragen konnte, stillzusitzen, stand Mitch auf und ging nervös am Rand der Tanzfläche auf und ab, ohne Bethany und Bill auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen.
Nicht ohne eine gewisse Schadenfreude stellte er fest, dass Bethany sich nicht besonders wohl zu fühlen schien. Als sie seinem Blick begegnete, bewies ihm ihr zerknirschter Gesichtsausdruck, dass es ihr Leid tat, Bill keinen Korb gegeben zu haben.
Mitch musste sich beherrschen, um nicht dazwischenzugehen.
Obwohl sie in den Armen eines anderen Mannes lag, hätte er beinahe gelacht. Sie hatte ihm gestanden, dass sie ihn liebte, und ihn gleich darauf einen Narren genannt. Allmählich glaubte er, dass sie Recht hatte. Er war tatsächlich ein Narr. Die Liebe hatte ihn dazu gemacht.
Schließlich war das Stück zu Ende, und als Bill Landgrin Bethany zu ihrem Tisch begleitete und sich dann zurückzog, wich die Spannung von Mitch.
Mitch ging sofort auf sie zu. Mittlerweile bedauerte er, nicht am Tisch auf sie gewartet zu haben. Andererseits wollte er ihr auch nicht das Gefühl vermitteln, dass er ihr nicht traute.
Leider kam Keith Campbell ihm zuvor. „Ein Tanz, schöne Lady?“ fragte er mit einer Verbeugung.
Und wieder musste Mitch Däumchen drehen, während Bethany sich in den Armen eines anderen Mannes auf der Tanzfläche drehte. Nachdem
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