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Mitch - Herz im Dunkeln

Mitch - Herz im Dunkeln

Titel: Mitch - Herz im Dunkeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Trautmann Suzanne Brockmann
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Socken, als ich ihm erklärte, unser Bedarf an Casey Parkers sei für diesen Monat gedeckt und dass ich schon dem ersten Casey Parker das Päckchen gegeben hätte. Er war wahnsinnig aufgebracht.“
    Becca setzte sich auf. „Ist er noch da?“, fragte sie. „Ruf den Sheriff an und …“
    „Er ist schon wieder weg. Brach eilig auf, nachdem er erfahren hatte, dass schon ein Casey Parker vor ihm hier gewesen ist. Jedenfalls habe ich keine Ahnung, was hier vor sich geht.“
    „Er ist ein Betrüger.“ Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, wusste Becca, dass sie keinen Sinn ergaben. Warum sollte jemand auf Lazy Eight auftauchen und sich als Casey Parker ausgeben?
    „Irgendwer ist ganz sicher ein Betrüger“, entgegnete Hazel. „Deshalb konnte dieser Anruf auch nicht warten. Becca, ich weiß, dass sich da zwischen dir und diesem Mitch etwas anbahnte. Versprichst du mir, vorsichtig zu sein, wenn du ihn heute wiedersiehst?“
    „Hazel …“
    „Denn Casey Parker Nummer zwei hatte einen Personalausweis“, fuhr Hazel fort. „Er war ein großer Mann mit grauem Bart und Bierbauch. Und das Foto auf dem Ausweis war definitiv seins.“
    Und Mitch hatte keinen Ausweis gehabt.
    Er saß am Fußende des Bettes und beobachtete sie.
    Er hatte nur ihren Teil des Telefongesprächs gehört. Trotzdem wusste er, dass sie über ihn sprach, und hatte seine erotischen Neckereien eingestellt.
    „Bist du dir sicher?“, flüsterte Becca. Sie zog die Decke hoch, um ihre Nacktheit zu verhüllen. Mitch wandte sich müde ab, beinah schuldbewusst. Als wüsste er ganz genau, was Hazel ihr erzählte.
    „Schätzchen, ich habe in Chimayo im Büro des Sheriffs gearbeitet. Ich kann beurteilen, ob ein Ausweis echt ist oder nicht. Und dieser war nicht gefälscht. Die haben dieses Hologramm, das verhindern soll, dass irgendwer an dem Ausweis herummanipuliert.“ Hazel seufzte. „Du hattest tatsächlich vor, ihn wiederzusehen, stimmt’s? Tut mir echt leid wegen dieser Geschichte.“
    „Danke für den Anruf“, brachte Becca noch mühsam heraus, bevor sie auflegte.
    Mitch sah sie nicht an. Er saß einfach nur auf dem Bett und betrachtete die am Boden liegenden Kleidungsstücke, die sie dort letzte Nacht hatten fallen lassen.
    „Und? Willst du mir vielleicht erzählen, wer du wirklich bist?“ Sie hatte hart klingen wollen, doch ihre Stimme bebte leicht, was die Wirkung völlig zunichtemachte. „Da du ja nun ganz offensichtlich nicht Casey Parker bist.“
    Erst jetzt hob er den Blick, in dem sie Reue las und … Scham?
    Becca fühlte sich den Tränen nahe. Ja, er hatte auch allen Grund, sich zu schämen!
    „Vielleicht sollte ich mich lieber anziehen“, sagte er und griff nach seinen Sachen.
    Becca stieg aus dem Bett, wobei sie die Decke um sich schlang, und riss ihm seine Hose aus der Hand. „Oh nein, das wirst du nicht! Du gehst nicht, bevor du mir wenigstens irgendeine Erklärung gegeben hast.“
    Mit zitternden Händen zog Mitch seine Boxershorts an. Hatte er wirklich geglaubt, er könnte diese Frau haben, ohne im Gegenzug etwas von sich preiszugeben? Hatte er wirklich geglaubt, er könnte sich hier mit Becca verstecken, vor der realen Welt? Vor der Wahrheit?
    Doch nun hatte die Realität sie eingeholt, und plötzlich wusste Becca mehr über ihn als er über sich. Was und woher, spielte dabei gar keine Rolle. Er hätte wissen müssen, dass das passieren würde. Und er hätte ihr das ersparen müssen.
    Das wäre ihm auch gelungen, wenn er sich von ihr ferngehalten hätte. Er hätte die Kraft besitzen müssen, dieser magnetischen Anziehung zu widerstehen, diesem unfassbaren Verlangen nach ihr. Stattdessen war er schwach geworden und hatte sich genommen, was er brauchte. Und nun hatte er sie verletzt. Sehr.
    Selbstsüchtig. Er war ein selbstsüchtiger Mistkerl.
    Innerhalb eines einzigen Augenblicks war der ganze Zauber der vergangenen Nacht verschwunden, als hätte er nie existiert. Sie hatten etwas Wundervolles miteinander erlebt, und er hätte es gern festgehalten. Etwas Zerbrechliches und Vollkommenes, das nun zerstört zu seinen Füßen lag. Und schuld daran war er, weil er so leichtfertig gewesen war.
    „Der echte Casey Parker ist auf der Ranch aufgetaucht“, sagte Becca. Ihre Stimme klang unglaublich gekränkt, verraten. „Du musst gewusst haben, dass das passieren würde.“
    „Nein, ich wusste es nicht“, erwiderte er mit mehr Nachdruck, als er eigentlich beabsichtigt hatte. Er stand auf und strich sich die Haare aus dem

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