Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mitch - Herz im Dunkeln

Mitch - Herz im Dunkeln

Titel: Mitch - Herz im Dunkeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Trautmann Suzanne Brockmann
Vom Netzwerk:
akzeptieren.“
    „Ist schon okay“, versicherte er ihr. „Bitte weine nicht mehr. Es wird alles gut.“
    „Wie kann denn alles wieder gut werden, wenn ich nicht aufhöre, mich nach deinen Küssen zu sehnen?“
    Darauf wusste Mitch auch keine Antwort. Er fand einfach keine Worte mehr. Aber eines wusste er ganz sicher – sie zu küssen wäre nicht die in dieser Situation angebrachte Reaktion.
    Trotzdem geriet er schwer in Versuchung, als er ihr lange Sekunden in die Augen sah.
    Schließlich befreite sie sich aus seiner Umarmung und entfernte sich von ihm.
    „Ich bin in dich verliebt, verdammt noch mal!“, erklärte sie aufgebracht. „Wie kann das wieder gut werden?“
    Mitch beobachtete den Van vom Dach von ‘Jerry’s Reifencenter’ durch ein Fernglas, das er sich bei Target gekauft hatte, dem letzten verbliebenen Kaufhaus der sterbenden Stadt.
    Der Van parkte noch immer vor dem Busbahnhof.
    Durch die Fenster des Busterminals konnte Mitch die Reihen der zerbeulten Schließfächer erkennen. Schließfach Nummer 101 war das vierte von rechts unten, etwa fünfzig Zentimeter hoch und breit. Die Männer im Van – der Tätowierte, der Kalifornier und der Indianer – konnten von ihrem Posten aus das Schließfach bestens im Auge behalten.
    Zufall? Möglich. Aber Mitch wollte kein Risiko eingehen.
    Er musste an den Inhalt des Schließfachs gelangen, ohne dabei gesehen zu werden. Aber wie sollte er das anstellen?
    Indem er das Überwachungsteam ablenkte und sich ihnen zeigte? Und wenn sie hinter ihm her waren, konnte Becca mit dem Schließfachschlüssel in den Busbahnhof gehen …
    Nein. Was, wenn noch mehr Leute zu dem Team gehörten? Was, wenn noch jemand das Schließfach Nummer 101 observierte? Mitch durfte Becca nicht in Gefahr bringen. Unter gar keinen Umständen.
    Sie liebte ihn.
    Mitch wusste nicht, wann ihm zuletzt gleichzeitig heiß und kalt gewesen war. Das waren jedenfalls seine Empfindungen gewesen, als Becca die Bombe hatte platzen lassen. Er konnte sich nicht daran erinnern, jemals emotional so hin und her gerissen gewesen zu sein. Er wollte Becca – und er wollte sie nicht.
    Wie dem auch sei, er musste an den Inhalt des Schließfachs gelangen. Jetzt war es wichtiger denn je, die Wahrheit über sich herauszufinden.
    Aber ihm blieb nichts anderes übrig, als das Überwachungsteam selbst abzulenken oder einen Weg daran vorbei zu finden.
    Und er hatte auch schon eine Idee.
    Seltsam, er kannte sämtliche Tricks, wie man irgendwo einbrechen konnte. Er wusste, wie man sich lautlos bewegte, wie man es vermied, erwischt zu werden, oder unentdeckt arbeitete.
    Doch sosehr er sich auch Mühe gab, ihm fiel nicht einmal das einfachste Gebet ein.
    Er war kein Priester.
    Aber er konnte durchaus der Teufel sein.

13. KAPITEL
    L ucky saß in dem Van, trank seine gefühlte vierzehnte Tasse Kaffee innerhalb der letzten vier Stunden und kämpfte hart, um wach zu bleiben.
    Das war das Schwerste an einer Observierung – nicht bloß wach zu bleiben, sondern wachsam.
    Im Kopf ging er verschiedene Katastrophenpläne durch. Bis ins kleinste Detail plante er, was er tun würde, falls Mitchell Shaw plötzlich auftauchte und zum Beispiel über die Straße marschierte. Er plante, was er tun würde, wenn Mitch tatsächlich bei Schließfach Nummer 101 erschien.
    Er stellte sich ein Szenario vor, bei dem Mitch von der Decke kam, sich seinen Koffer aus dem Schließfach schnappte und im nächsten Moment wieder zum Dach des Busbahnhofs hinaufgezogen wurde.
    Außerdem bereitete Lucky sich innerlich auf den nächsten Anruf von Joe Cat vor.
    Lucky hatte den heutigen Zeitplan so arrangiert, dass Bobby ihn früh ablösen würde, damit er rechtzeitig wieder in seinem Motelzimmer war, wo er auf den Anruf des Captains warten würde.
    Mit etwas Glück war Admiral Robinson inzwischen in Kalifornien, und dieser ganze Schlamassel würde sich aufklären. Mitchell Shaw arbeitete im Zuge seiner Tätigkeit für die Gray Group undercover, und der Admiral hatte vor seiner Abreise bloß vergessen, den Captain darüber zu informieren. Es gab zahllose Möglichkeiten.
    Jedenfalls würden er, Bobby und Wes endlich aus dieser staubigen Geisterstadt verschwinden und an den Ozean zurückkehren. Nach dieser Geschichte hatten sie alle einen Sonderauftrag zur Belohnung verdient. Einen, bei dem viel Tauchen erforderlich war, vorzugsweise an einem Ort wie Tahiti, wo es haufenweise schöne Frauen gab …
    „Bewegung im Gebäude“, brummte Wes. „Eine Person geht

Weitere Kostenlose Bücher