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Mitch - Herz im Dunkeln

Mitch - Herz im Dunkeln

Titel: Mitch - Herz im Dunkeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Trautmann Suzanne Brockmann
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mich zu lügen.“
    Jarell grinste. „Dafür müsste ich nicht lügen. Ich muss bloß anfangen, die Heilige Schrift zu zitieren. Dann suchen sie ziemlich schnell das Weite.“
    Mitch lachte. „Keine schlechte Idee.“
    „Kein Problem, Mann.“
    Mitch schaute noch einmal in die Tüte. Er wollte Jackett und Hemd genauer untersuchen, aber nicht hier. Dafür musste er ungestört sein. Zum Beispiel in Beccas Motelzimmer. Vielleicht nachdem sie die Vorhänge zugezogen und ein oder zwei Stunden im Bett verbracht hatten …
    Mitch sah sie an, und sie erwiderte seinen Blick. Furcht und Unbehagen standen ihr ins Gesicht geschrieben.
    Sie hatte ihm nicht wirklich geglaubt, als er ihr gesagt hatte, er habe die Männer im Van erkannt. Jetzt glaubte sie ihm. Und ihr dämmerte, dass sie sich tatsächlich in einer Art Clint-Eastwood-Film befand, und zwar in einem Dirty Harry . Nur dass das hier kein Film war, sondern Mitchs Leben.
    Er unterbrach den Blickkontakt und wandte sich wieder an Jarell. „Vielen Dank“, sagte er und hob die Hand. „Für alles.“
    Jarell klatschte ihn ab. „Gern geschehen. Freut mich, dass ich dir wenigstens ein bisschen helfen konnte.“
    Mitch öffnete die Tür, die nach draußen zum Parkplatz führte, und ließ Becca den Vortritt.
    „Vergiss nicht: ein Tag nach dem anderen, Vater“, rief Jarell ihnen hinterher. „Ein Tag nach dem anderen.“
    „Vater?“, sagte Becca. Hatte Jarell Mitch gerade „Vater“ genannt?
    Draußen schien grell die Nachmittagssonne. Mitch schaute sich um, als hielte er Ausschau nach dem tätowierten Mann und seinen Freunden in dem Überwachungs-Van. Wow, waren diese Kerle tatsächlich auf der Suche nach Mitch?
    Er winkte ab. „Der hat lauter Spitznamen für mich.“
    Sie schloss ihren Wagen auf. „Warum hat er dich ‘Mission Man’ genannt?“
    „Ich weiß nicht.“ Er stieg ein und warf einen Blick auf die Tüte in seinen Händen, bevor er wieder durch die Windschutzscheibe des Wagens die Gegend im Auge behielt. „Hast du etwas dagegen, wenn wir in dein Motelzimmer zurückgehen?“
    „Damit wir die Vorhänge zuziehen und uns verstecken können?“ Sie startete den Motor und fuhr vom Parkplatz. „Vielleicht solltest du einfach auf diese Leute zugehen und herausfinden, wer sie sind und warum sie nach dir suchen.“
    Er schwieg, um ihr die lange Liste der Gründe zu ersparen, weshalb es ein schrecklicher Fehler sein konnte, diese Männer anzusprechen. Immerhin war es denkbar, dass sie geschickt worden waren, um die Arbeit des Bärtigen zu beenden. Vielleicht würden sie ihn packen, in den Van werfen und irgendwo an einen einsamen Ort mit ihm fahren, um ihm dort eine Kugel in den Kopf zu jagen. Ein weiteres mögliches Szenario wäre auch, dass sie ihn vorher folterten, um Antworten von ihm zu bekommen – die er ihnen zu geben gar nicht imstande war, ganz gleich, welche Schmerzen sie ihm zufügten. Tolle Vorstellung.
    Doch der Gedanke, dass sie Becca bedrohen könnten, um ihn zum Reden zu bringen, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren.
    „Wir könnten auch unsere Sachen packen und zusammen zurück zur Ranch fahren“, schlug Becca vor. „Du kannst für mich arbeiten, solange du willst … solange du es nötig hast. Wenn du willst, bringe ich dir alles über Pferde bei. Ich könnte dir das Reiten beibringen und …“ Sie verstummte, da ihr plötzlich klar wurde, wie verzweifelt sie klang. „Ich mag dich, und du bedeutest mir etwas“, versuchte sie eine Erklärung. „Das weißt du. Ich meine, ich habe nicht gerade versucht, es vor dir zu verheimlichen. Ich will damit nur sagen, dass ich dir helfen werde, falls du diese ganze Geschichte einfach hinter dir lassen willst. Ich werde für dich da sein.“
    Ein eigenartiges Gefühl stieg bei ihren Worten in ihm auf und schnürte ihm die Kehle zusammen. Ich werde für dich da sein. Er musste diese Sache nicht allein durchstehen. Gleichzeitig empfand er eine eigenartige Mischung aus Enttäuschung und Erleichterung, weil sie ihm nicht gesagt hatte, dass sie ihn liebte. Wobei die Enttäuschung überhaupt keinen Sinn ergab. Schließlich hatte er Angst gehabt, ihr wehzutun und sie in diese Geschichte mit hineinzuziehen oder gar in Gefahr zu bringen.
    Der Himmel möge ihnen beiden beistehen, wenn sie plötzlich feststellte, dass sie ihn liebte!
    „Danke“, sagte er. „Ich … ich will mir erst dieses Jackett und das Hemd genau ansehen, bevor ich entscheide, wie der nächste Schritt aussieht.“
    „Ich nehme mal

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