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Mithgar 10 - Die schwarze Flut

Mithgar 10 - Die schwarze Flut

Titel: Mithgar 10 - Die schwarze Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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scheinbar offen standen, denn die Vorhänge flatterten hinein und hinaus. Tucks Herz hämmerte, und er atmete in kurzen, keuchenden Stößen. Er hatte das Gefühl, seinen Bogen nicht richtig festhalten zu können. Er musste all seinen Mut zusammennehmen, um einen Fuß vor den anderen zu setzen. Patrel bedeutete Tuck und Danner mit einer Handbewegung, sich rechts zu halten, und schickte Tarpi und Hob nach links; dann trat er auf die Veranda zu. Als er den Fuß auf die oberste Stufe setzte, fuhr die Tür mit einem lauten Knall auf.
    Tucks Herz machte einen gewaltigen Satz, es schlug ihm bis zum Hals, und er wurde gewahr, dass er mit einem todbringenden Pfeil mitten in die klaffende Schwärze des Eingangs zielte. Der Bogen war bis zum Anschlag gespannt, Tuck spürte die Federn des Pfeils an seiner rechten Wange; seine Hand war ruhig, bereit, loszulassen. Beim besten Willen konnte er sich jedoch nicht daran erinnern, den Bogen gespannt zu haben. Und nichts ist durch die Tür gekommen. So plötzlich, wie sie aufgegangen war, schlug die Tür krachend wieder zu, und peng! und hamml riss ein neuer Luftwirbel sie erneut auf, um sie sogleich wieder zufallen zu lassen.
    »Großer...!«, sagte Tarpi und lockerte wie die übrigen auch ein wenig den Zug seines Bogens. »Ich dachte... «
    »Psst!«, unterbrach ihn Patrel und bedeutete ihnen mit einem Kopfnicken, weiterzugehen.
    Tuck und Danner gingen links um das Haus herum, während sich Tarpi und Hob rechts hielten und Patrel durch die Eingangstür trat. Auf ihrem Weg entlang der Hausseite stellte Tuck fest, dass die Vorhänge tatsächlich vom Wind gepeitscht aus den Fenstern flatterten, denn das Glas war zerbrochen. Peng! Bumm! Sie hörten die Haustür auf und zu schlagen. Weiter ging es bis zur Küchentür, die zersplittert und schief in den Angeln hing. Sie betraten die Küche genau in dem Augenblick, in dem es Patrel, der sich bereits in ihr befand, gelang, eine Lampe anzuzünden. Bamm! Rumms! Der Schein der Lampe enthüllte ein großes Durcheinander: umgekippte Stühle, ein zertrümmerter Tisch, zerbrochenes Steingut, eine umgestürzte Bank, Glasscherben -
     Zerstörung überall. Schnee trieb durch die Reste der Tür und an zerrissenen Vorhängen vorbei über die Simse der eingeschlagenen Fenster. Zuletzt kamen auch Tarpi und Hob in die Küche und blickten sich um, während der Wind ächzend an den Trümmern zerrte. »Wir haben rasch in der Scheune nachgesehen«, berichtete Hob. »Sie ist leer. Kein Vieh. Alles verschwunden.«
    »Was ist hier nur geschehen?«, fragte Tarpi, während Danner eine zweite Lampe entzündete.
    »Das weiß ich noch nicht«, antwortete Patrel. Rumms! Bamm! »Hob, würdest du bitte diese fürchterliche Haustür einhängen? Und du, Tarpi, mach die Fensterläden zu. Auch wenn die Scheiben zerbrochen sind, werden sie zumindest den Schnee größtenteils draußen halten. Danner, nimm dein Licht und hilf Tarpi. Und du, Tuck, zündest noch eine Lampe oder eine Kerze an und kommst mit mir. Wollen mal sehen, ob wir aus alldem hier irgendwie schlau werden können.«
    Tuck fand eine weitere Lampe und zündete sie an, während Patrel die Küchentür in ihrem Rahmen festklemmte, was Wind und Schnee zum großen Teil aussperrte. Dann öffneten sie eine Tür, die, wie sich herausstellte, zur Vorratskammer führte. Patrel warf einen raschen Blick hinein. »Nichts«, sagte er. »Niemand. Sehen wir mal -«
    »Oje, oje!«, ertönte ein Schrei aus einem anderen Raum, und Patrel und Tuck stürzten hinzu. Sie fanden Danner mit der Lampe in der Hand auf dem Boden kniend vor. Tarpi und Hob spähten im flackernden Licht über seine Schulter.
    »Was ist?«, fragte Tuck, und dann sah er es - Blut. Eine Menge Blut. Und in der Mitte der Abdruck einer riesigen Pfote. »Wölfe«, flüsterte Tarpi.
    »Nein«, erwiderte Danner grimmig. »Vulgs!« Und aus weiter Ferne mischte sich ein schreckliches, lang gezogenes, wildes Heulen in das Stöhnen des Windes.
    »Die Vulgs sind durch die Fenster und Türen eingedrungen«, stellte Patrel fest, als sich alle nach einer gründlichen Durchsuchung des Hauses wieder in der Küche versammelt hatten. »Seht ihr, die Glasscherben sind nach innen geflogen, als wären die Bestien durch die Scheiben gesprungen.«
    »Ja, und die Küchentür«, warf Danner ein und zeigte auf die notdürftig verschlossene Öffnung, »die war ebenfalls von außen aufgebrochen.«
    »Was ist mit Bauer Arlo und seiner Frau? Wo sind sie?«, fragte Tarpi, und seine Augen

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