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Mithgar 10 - Die schwarze Flut

Mithgar 10 - Die schwarze Flut

Titel: Mithgar 10 - Die schwarze Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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sie nicht. Was Rukhs, Hlöks und Ogrus oder auch Vülks, Ghule oder Kaltdrachen betrifft, so glaube ich nicht, dass sich welche von ihnen hier in den Sieben Tälern herumtreiben, obwohl auch sie der Sonne auf die gleiche Weise entgehen könnten. Wir sind jedoch ein gutes Stück entfernt von den Bergen, in denen sie ihr Unwesen treiben, also vom Grimmwall, der Rigga und den Gronspitzen.«
    »Aber Vulgs können schnell und weit laufen, heißt es«, sagte Tarpi, »und vielleicht haben sie tatsächlich die ganze Strecke bis zu den Sieben Tälern zurückgelegt.«
    »Ja, aber was hat sie veranlasst, gerade jetzt in die Sieben Täler zu kommen?«, wollte Tuck wissen. »Das Ende des Großen Krieges liegt lange zurück. Warum kommen sie jetzt? Und warum in die Sieben Täler?«
    »Wenn«, verschaffte sich Danner mit einem lauten Ruf Aufmerksamkeit. » Wenn es Vulgs waren, und nicht Wölfe. Wer sagt denn, dass es keine Wölfe oder gar wilde Hunde waren, welche die Dorngänger aus der Ferne gesehen haben? Der Bann hat doch nun zwei ganze Epochen gehalten. Warum sollten ausgerechnet jetzt Vulgs auftauchen?«
    »Aha! Das ist in der Tat der entscheidende Punkt«, entgegnete Tuck. »Warum ausgerechnet jetzt?«
    Die Ponys stapften schwerfällig weiter, und die Wurrlinge schwiegen für eine Weile und dachten über das Rätsel nach. »Das Einzige, was mir dazu einfällt«, fuhr Tuck schließlich fort, »ist, dass Gyphon angeblich genau im Moment seines Verschwindens einen bitteren Schwur vor Adon abgelegt hat, in dem er behauptete, er werde wiederkommen.«
    »>Selbst in dieser Stunde<«, zitierte Danner mit Grabesstimme, »>selbst in dieser Stunde habe ich Geschehnisse in Gang gesetzt, die du nicht aufhalten kannst! Ich werde zurückkehren! Ich werde siegen! Ich werde herrschen!< Das hat Gyphon den alten Geschichten zufolge Adon als Letztes entgegengeschleudert, dann war er verschwunden, verbannt, jenseits der Sphären. Aber er irrte sich, denn er ist nicht zurückgekehrt. Viertausend Jahre ist er nicht zurückgekehrt. So lange ist das angeblich her. Und in diesen viertausend Jahren hat auch kein Rukh, kein Vülk, nichts, was unter dem Bann steht, die Sieben Täler bedroht! Nichts! Niemals!«
    Erneut legte sich Stille über die kleine Gruppe, und alle ritten in Gedanken versunken. Schließlich sagte Patrel: »Mag sein, Danner. Vielleicht hast du recht. Aber angeblich arbeiten sich jetzt Vulgs durch den Spindeldorn. Und niemand weiß, warum.« Nordwärts zogen sie den ganzen Tag, zeitweise ritten sie, dann wieder führten sie ihre Ponys, manchmal hielten sie, um zu essen oder andere Bedürfnisse zu befriedigen; sie fütterten ihre Tiere mit Getreide oder hackten das Eis eines Waldbaches auf, um ihre Feldflaschen aufzufüllen und die Ponys trinken zu lassen.
    Die mächtigen, dicht stehenden Bäume des Klausenwaldes grenzten unmittelbar an den Weg, und ihre graue Rinde und die kahlen Äste hüllten den Nordpfad in Düsternis.
    Düsternis schien sich auch auf die Wurrlinge gesenkt zu haben, und während sie durch die Stille des öden Waldes weiterzogen, wurde an diesem Tag nicht mehr viel gesprochen. Die Sonne überquerte langsam den kalten Himmel, und ihre Strahlen trugen wenig dazu bei, die Reisenden zu erwärmen. Als die Himmelskugel hinter den westlichen Horizont sank, kauerten die fünf Jungbokker in der Dunkelheit dicht gedrängt um ein Lagerfeuer am anderen Ende des Klausenwaldes, rund dreißig Meilen nördlich von Waldsenken.
    Sie losten, um die Reihenfolge der Wache festzulegen, und Tuck zog die Mitternachtsschicht. Als sich alle außer Hob, der die erste Wache hatte, zum Schlafen niederlegten, sagte Patrel: »Morgen nacht schlafen wir alle auf einem Heuboden - dem Heuboden von Arlo Huck. Ich habe auf dem Weg nach Waldsenken bei ihm Station gemacht. Er hat einen Bauernhof an der Zweifurtenstraße, etwa fünfundzwanzig Meilen nördlich von hier. Arlo meinte, er würde uns gern in seinem Heuboden unterbringen, und seine Frau Willa versprach uns außerdem eine warme Mahlzeit.« Diese letzte Bemerkung löste allgemein schläfrigen Beifall aus, nur Hob begnügte sich mit einem Lächeln, warf noch einen dicken Ast ins Feuer und begann seine Runde.
    Es war zur Mitte der Wache, als Tuck durch einen Stoß geweckt wurde. »Du bist an der Reihe«, brummte Danner.
    Tuck legte einige Äste nach und holte weiteres Holz vom Stapel, um es zur Abwehr der Kälte zur Hand zu haben. Danner saß immer noch auf einem Baumstamm am Feuer und stierte

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