Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mithgar 10 - Die schwarze Flut

Mithgar 10 - Die schwarze Flut

Titel: Mithgar 10 - Die schwarze Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
Vom Netzwerk:
Schussweite.«
    »Bleibt zusammen!«, rief Patrel. »Reitet weiter!«
    Danner, der mit den verängstigten Packponys im Schlepptau die Nachhut bildete, brüllte: »Hinter uns sind noch zwei! Nein, drei!«
    »Links! Schaut nach links!«, ließ sich Tarpis erschrockene Stimme vernehmen. »Cor! Noch einer!«
    Die Vulgs trabten mühelos dahin. Ihre bösartigen gelben Augen glühten wie Kohlen, wenn das Mondlicht im richtigen Winkel einfiel, und geifernde rote Zungen hingen über scheußlichen Fangzähnen aus den gewaltigen Kiefern. Unter dem stumpfen schwarzen Fell spielten schreckliche Kräfte, während die Bestien durch die Dunkelheit glitten.
    »Cor! Nichts wie weg!«, rief Hob und gab seinem Pony die Sporen. Doch Patrel beugte sich zu ihm hinüber und ergriff den Maulriemen von Hobs Pony.
    »Halt! Langsam! Keine Panik. Bleibt zusammen. Wenn ich den Befehl gebe, reiten wir so schnell es geht zur Krähenruh. Solange die Vulgs Abstand halten, traben wir einfach ruhig auf unser Ziel zu. Es ist nicht einmal mehr eine viertel Meile.« Patrel legte einen Pfeil an die Sehne, aber als wäre dies irgendwie ein Zeichen gewesen, flogen die Vulgs nun mit atemberaubender Geschwindigkeit heran. »Flieht!«, schrie Patrel. »Zur Krähenruh! Reitet um euer Leben!«
    Schreiend und kreischend stießen die Jungbokker nun die Fersen in die Flanken ihrer Ponys; allerdings benötigten die Tiere keinen Ansporn, denn sie flohen bereits in wilder Hast. Doch die scheußlich großen Vulgs überbrückten die Entfernung entsetzlich schnell. Tuck hätte am liebsten vor Angst losgebrüllt; stattdessen beugte er sich über den Hals des Ponys und trieb den Grauschimmel an. Sie jagten auf die Felsspitze zu, doch noch schneller rannten die Vulgs. Tuck hörte Danner eine Art Kampfansage schreien, während der Boden unter ihm dahinflog. Die Vulgs waren nun auf gleicher Höhe, Tuck hörte kehliges Knurren und sah Fangzähne aufblitzen. Sie waren nur mehr zweihundert Meter von der Krähenruh entfernt und mussten sie bald erreicht haben. Tuck überlegte, ob er einen Pfeil auf die Bestien abschießen sollte, aber ihm war klar, dass er vom Rücken eines galoppierenden Ponys aus nicht besonders gut zielen konnte. Die Pfeile, die sich verirrn, kannst du genauso gut verliern, schien er den alten Barlo rufen zu hören, und so wartete er mit seinem Schuss. Doch ein Vulg kam näher und attackierte die Hinterbacken seines Ponys; Tuck schlug mit seinem Bogen auf das Scheusal ein, und es ließ von dem Grauschimmel ab.
    Tuck blickte gerade wieder rechtzeitig nach vorn, um Hobs Pony schreiend zu Boden stürzen zu sehen; die Vulgs hatten dem Tier die Sehnen durchgebissen, doch es begrub Hob bei dem Sturz nicht unter sich. Tuck versuchte, sein eigenes Pony zu wenden, doch ehe ihm das gelang, war er schon an dem gefallenen Wurrling vorüber. Er hörte Danner brüllen und sah im Zurückblicken, dass Hob auf den Beinen war; ein Vulg wollte ihn gerade anfallen, als Danner vorbeiritt und einen Arm ausstreckte. Hob packte ihn und schwang sich hinter seinem Kameraden auf das Pony. Aber der Vulg fletschte wütend die Zähne und sprang das Paar an, und Hob schrie entsetzlich auf, als die grausamen Fangzähne Seite und Bein des Wurrlings aufrissen; dennoch gelang es ihm, den Vulg mit einem Tritt abzuschütteln. Obwohl Danners Pony doppelt zu tragen hatte, schoss es noch schneller vorwärts und ließ den Vulg vorübergehend hinter sich zurück. Doch die geifernde Bestie schloss erneut auf und sprang die beiden mit weit aufgerissenem Maul an. Sssst, pafff! Ein Pfeil ragte plötzlich aus dem linken Auge des Ungeheuers, und es fiel mit einem dumpfen Aufschlag tot zu Boden. Tarpi hatte den Krähenruhfelsen erreicht und den Schuss seines Lebens abgegeben!
    Tuck sprang ab und krabbelte hinter Patrel auf die unterste Lage von Felsen, wo Tarpi bereits wartete; dann drehte er sich um und sah Danner und Hob näher kommen. Es kamen aber auch die grässlichen Vulgs, doch Patrel ließ einen Pfeil von der Sehne schnellen, der einen von ihnen am Vorderbein streifte, und das jaulende Geheul des Scheusals veranlasste die übrigen, den Angriff abzubrechen.
    Als ihr Reittier schlitternd zum Stehen kam, sprangen Hob und Danner ab, doch sofort sank Hob mit einem Stöhnen bewusstlos in den Schnee, und ein dunkler Fleck breitete sich unter ihm aus. Die übrigen Wurrlinge eilten sogleich zu Hilfe, aber Danner lud sich Hob auf die Schultern. »Klettert!«, fauchte er und machte sich auf den Weg.
    Tarpi

Weitere Kostenlose Bücher