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Mithgar 10 - Die schwarze Flut

Mithgar 10 - Die schwarze Flut

Titel: Mithgar 10 - Die schwarze Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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glänzten groß im Schein der Lampe. »Wir haben überall nachgesehen.«
    » Verschwunden, wie schon andere zuvor«, flüsterte Hob, und Tuck fühlte, wie sich sein Magen verkrampfte.
    »Nein, Hob, sag lieber, sie wurden von Vulgs abgeschlachtet«, verbesserte Patrel, und seine Stimme klang grimmig, als er in die bedrückten Mienen seiner Gefährten blickte. Er selbst war aschgrau im Gesicht. »Dieses Mal handelt es sich nicht nur um ein geheimnisvolles Verschwinden. Dieses Mal schreien alle Anzeichen förmlich nach vorsätzlichem Mord, nach einem Gemetzel der Vulgs.«
    »Wenn es Mord war«, begann Tarpi, den Tränen nahe, und zeigte mit einer ausholenden Handbewegung über das Chaos, in dem sie standen, »wo ist dann... wo sind... «
    »...die Leichen?«, sagte Danner heiser, und seine Lippen waren vor Zorn nur ein schmaler Strich. »Was haben die verfluchten Vulgs mit den Leichen gemacht?«
    »Das weiß ich nicht«, antwortete Patrel. »In allen anderen Fällen, von denen ich gehört habe, verschwanden die Leute völlig spurlos. Nur hier nicht. Es ist, als ob... «
    »Als ob Bauer Arlo gekämpft hätte und die anderen nicht«, schloss Tuck. »Anscheinend geschah es bei den anderen ohne Vorwarnung. Arlo gelang es noch, die Türen zu verriegeln, aber er konnte die Vulgs nicht aufhalten.«
    »Arlo und Willa sind wahrscheinlich irgendwo da draußen«, sagte Danner durch zusammengebissene Zähne, vom Schnee zugedeckt.« Tarpis leises Weinen ging im Stöhnen des Windes unter. Tuck starrte, ohne zu sehen, durch die Fensterläden in die dunkle Nacht hinaus. »Und was machen wir nun?«, fragte Hob nach einem langen Augenblick. »Sollen wir sie suchen? Ich bezweifle allerdings, dass wir sie bei dem Schnee und in der Nacht finden werden.«
    »Lasst uns die Vulgs verfolgen«, forderte Danner und reckte seinen Bogen in die Höhe. »Nein«, sagte Patrel. »Keine Suche und keine Verfolgung. Das Gelände rund ums Haus haben wir bereits ergebnislos abgesucht, und die Vulgs sind inzwischen zu weit weg für einen Vergeltungsschlag. Nein, wir bleiben hier und ruhen uns aus, und morgen eilen wir weiter zur Spindelfurt und warnen unterwegs die Leute auf dem Land.«
    »Pah!«, schnaubte Danner und stieß seinen Bogen in die Luft. »Ich sage, holen wir uns die Bestien!«
    »Danner!« Patreis Stimme klang zornig. »Bis zur Spindelfurt stehst du unter meinem Befehl, und ich werde dich nicht mitten in der Nacht in einem Schneesturm hinter Vulgs her jagen lassen, die längst über alle Berge sind. Ich sage, wir bleiben hier, und was ich sage, das gilt.«
    »O nein«, klagte Tarpi und sah sich verzweifelt um. »Nicht hier. Ich kann nicht hier bleiben, in dieser Ruine. Nicht mit all dem Blut auf dem Boden. Nicht in diesem Haus.«
    »Wie wäre es mit dem Heuboden?«, fragte Hob. Er legte Tarpi den Arm um die Schulter und sah ihren Anführer eindringlich an. Patrel nickte. »Ja, dort bleiben wir«, fuhr Hob fort. »Außerdem müssen wir die Ponys irgendwo unterstellen und sie füttern und tränken.« Er nahm eine Lampe. »Kommt. Versorgen wir die Ponys.« Und so gingen sie alle hinaus, Hob mit dem zitternden Tarpi voran, dann Patrel und Danner, die einander wütend anstarrten, und als Letzter Tuck.
    Sie behielten dieselbe Reihenfolge für die Wache bei wie in der Nacht zuvor, und obwohl Tuck nicht glaubte, dass er überhaupt Schlaf finden würde, schien es ihm, als habe er sich eben erst niedergelegt, als Danner ihn wach rüttelte. »Zeit zum Aufstehen«, sagte Danner. »Nimm deine Decke mit, es ist kalt.« Dann stieg er wieder hinunter ins Erdgeschoss der Scheune.
    Tuck mühte sich mit der Decke über der Schulter die Leiter vom Heuboden hinab. Als er von der untersten Sprosse trat, sah er, dass Danner das Öl in einer der Lampen nachfüllte und den Docht mit seinem Messer zurechtstutzte. »Kann ich helfen?«, gähnte er. Auf Danners Kopf schütteln fragte Tuck: »Irgendetwas von Vulgs gehört?«
    »Nein«, erwiderte Danner. »Der Wind hat vor rund einer Stunde aufgehört, und es schneit auch nicht mehr. Von Vulgs, Wölfen oder sonst etwas war nichts zu hören da draußen. Verdammt! Ich hab mir den Daumen durchbohrt.« Danner lutschte an seinem Daumen und spuckte, während Tuck den Lampendocht zu Ende stutzte. »Wir sollten da draußen sein und Vulgs jagen«, brummte Danner, als er kurz den Daumen aus dem Mund nahm.
    »Nun lass aber gut sein«, entgegnete Tuck, zündete die neue Lampe an und löschte die alte. »Du hast gehört, was Patrel

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