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Mithgar 10 - Die schwarze Flut

Mithgar 10 - Die schwarze Flut

Titel: Mithgar 10 - Die schwarze Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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gesagt hat. Wir können nicht nachts im Dunkeln herumstolpern und nach Vulgs suchen.«
    »Dann möchte ich dir gern folgenden Gedanken ans Herz legen«, konterte Danner. »Die Nacht ist die einzige Zeit, in der du die geifernden Scheusale überhaupt jagen kannst.« Damit verschwand Danner über die Leiter auf den Heuboden. Na so was, dachte Tuck, er hat recht! Der Bann! Am Tag sind sie ja nicht unterwegs. Später, während der Wache, kritzelte Tuck als letzten Eintrag für diesen Tag in sein Tagebuch: Wie genau werden wir im Dunkeln treffen?
    Der Morgen sah die Wurrlinge wieder auf der Zweifurtenstraße, wo sie nach Norden in Richtung Spindelfurt ritten. Beim ersten Tageslicht hatten sie ein letztes Mal den Hof der Hucks abgesucht, aber keine Spur von Arlo oder Willa entdeckt. Patrel hatte daraufhin eine Notiz an die Eingangstür geheftet, die jeden, der zu dem Steinhaus kam, vor den Vulgs warnte. Dann waren die Jungbokker aufgesessen und weggeritten. Zwei Meilen weiter nördlich kamen sie zu einem anderen Hof und sprachen mit dem Kleinbauern dort. Große Angst stand in den Augen der Familie, als sie von den Vulgs und dem Schicksal der Hucks hörten. Harlan, der Pächter, schickte seine Söhne auf Ponys los, damit sie die Besitzer der umliegenden Höfe warnten, und Patrel bat darum, »es weiterzusagen.« Ihm und den anderen widerstrebte es zutiefst, die Familie allein zu lassen, aber Harlan beruhigte sie. »Macht euch keine Sorgen. Nun, da wir gewarnt sind, können ich und meine Bokker sie bis Tagesanbruch abwehren. Dann hält sie die Sonne zurück. Abgesehen davon sind wir nicht die einzige Familie hier in der Gegend, und ihr fünf könnt uns nicht alle beschützen. Ihr müsst diese Nachricht zu den Dorngängern bringen, damit die etwas unternehmen können.« Mit diesen Worten und einem warmen Frühstück im Bauch zogen die fünf jungen Wurrlinge weiter nach Norden, um die Neuigkeiten zur Spindelfurt und zur Vierten Osttal-Kompanie zu tragen. Den ganzen Tag ritten sie nach Norden und hielten noch dreimal, um die Warnung in Umlauf zu bringen. Bei Anbruch der Dunkelheit befanden sie sich acht Meilen südlich der Furt. »Lasst uns weiterreiten und noch heute zur Furt kommen«, drängte Patrel. »Ich würde nur ungern im Freien kampieren.« Und so zogen sie weiter, während sich die Finsternis herabsenkte und der Mond aufging und schwarze Schatten in die nächtliche Landschaft zeichnete.
    Sie ritten über das verdunkelte Land. Eine Meile war zu rückgelegt, eine zweite. Plötzlich schnaubte Tucks Pony, es scheute und warf den Kopf hin und her. Tuck spähte angestrengt ins Dunkel, sah jedoch nichts, und die übrigen Ponys wirkten ganz ruhig. Und weiter ging es, aber Tuck war nun mit allen Sinnen auf der Hut. »Was ist das da vorn?«, fragte er und zeigte auf eine hohe Spitze, die aus der Dunkelheit ins Mondlicht ragte.
    »Das ist die Krähenruh«, antwortete Patrel, der links von Tuck ritt. »Ein riesiger Felsenturm, der zufällig an der Stelle steht, wo sich die Zweifurtenstraße und der Oberlandweg treffen. Das bedeutet, wenn wir dort sind, haben wir noch genau fünf Meilen bis zum Lager der Dorngänger an der Furt.«
    Sie ritten auf die Kreuzung zu. Der Oberlandweg war eine Hauptverbindung, die schräg durch die Sieben Täler verlief und das Land Rian im Norden mit Wellen im Westen verband. Die Zweifurtenstraße verlief in Nord-Süd-Richtung - vom Dorf Ruten bis zur Spindelfurt im Norden. Sie hieß Zweifurtenstraße, weil sie den Klausenbach an der Westfurt überquerte und bei der Spindelfurt nach Rian hineinführte. Als sie sich der Krähenruh weiter näherten, erkannte Tuck im hellen Mondlicht, dass der Felsen höher war, als er zunächst gedacht hatte. Vielleicht fünfzig Fuß ragte er in den Himmel empor, wir aufeinandergetürmte Felsbrocken, von unbekannter Hand in uralter Zeit in die Nacht gestellt. Während die Ponys langsam darauf zutrotteten, überkam Tuck das Gefühl, als bedeute dieser drohend aufragende Steinhaufen irgendwie Verderben.
    Ohne Vorwarnung scheute das graue Pony erneut und brach nach rechts aus. »Ho! Ruhig!«, befahl Tuck und sah zu seinen Begleitern, doch nun waren deren Ponys ebenfalls ungebärdig. Was gebt hier vor?, fragte sich Tuck, und dann stockte ihm vor Schreck der Atem: Östlich von ihnen schlich eine riesige schwarze Gestalt durchs Dunkel und hielt mit den Wurrlingen Schritt. »Vulg!«, schrie er den anderen zu, heiser vor Angst. »Auf der Wiese rechts von uns! Knapp außer

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