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Mithgar 10 - Die schwarze Flut

Mithgar 10 - Die schwarze Flut

Titel: Mithgar 10 - Die schwarze Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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schwarze, zähnefletschende Gestalt durch die offene Vordersperre raste und hinter dem Herold herjagte. »Vulg!«, schrie Tarpi und griff rasch zu seinem Bogen. Doch ehe er einen Pfeil abschießen konnte, war die schwarze Bestie außer Reichweite; Tarpi setzte ihr nach.
    »Schließt die Sperre! Da kommen noch mehr!«, rief Patrel, und mehrere Wurrlinge sprangen herab, während andere sich umdrehten und drei weitere grässliche Vulgs auf die Sperre zueilen sahen. Hsss! Ssss! Pfeile zischten den Ungeheuern entgegen, während das Dornentor krachend zufiel und ihnen den Zugang verwehrte. Auch Tuck hatte seinen Bogen an sich gerissen und rannte, nach einem Pfeil tastend, hinter Tarpi her. Der Vulg war schnell und kam dem Königsboten in atemberaubendem Tempo näher.
    »Achtung!«, schrie Tuck und hämmerte aufs Eis, fünf Laufschritte hinter Tarpi. Der Herold drehte sich im Sattel um, um zu sehen, was es gab, als der große, schwarze Vulg gerade zum Sprung auf seine Kehle ansetzte, und ohne Tucks Warnung wäre der Mann im selben Augenblick tot gewesen. So aber konnte er noch den Arm hochreißen, um die Bestie abzuwehren, und der Vulg sprang ihn an und warf ihn aus dem Sattel, wobei sich sein linker Fuß im Steigbügel verfing. Der Vulg rollte aufs Eis, er kratzte und scharrte mit den Klauen, um wieder auf die Beine zu kommen, und seine gelben Augen blitzten bösartig. Das Pferd schrie in Todesangst, es bäumte sich auf und wich zurück und schleifte den Boten mit. Tarpi hatte das Ross erreicht und griff nach den Zügeln, und Tuck kam schlitternd über dem Mann zum Stehen, als der Vulg fauchend und geifernd zum Sprung auf Tarpi ansetzte. Ssstt! Tucks Pfeil drang tief in die Brust des Vulgs, die Bestie prallte im Sterben gegen das Pferd und schlug diesem die Beine unter dem Körper weg. Mit einem schrillen Wiehern krachte das Ross aufs Eis. Tiefe Risse breiteten sich über die Oberfläche aus und brachen auf, dann hob sich eine große, gezackte Scheibe und kippte über. Tuck, Tarpi und der Mensch - ein jeder verzweifelt um Halt auf dem sich neigenden Eis bemüht -, das kreischende, strampelnde Pferd und der tote Vulg, sie alle rutschten ins Wasser und wurden von der schnellen Strömung unter das Eis gespült. Und die Scholle schnellte hinter ihnen wie eine große Falltür zurück.
    Der Schock des eisigen Wassers ließ Tuck beinahe das Bewusstsein verlieren; es war so kalt, dass es brannte. Doch ehe er ohnmächtig werden konnte, schleuderte ihn die reißende Strömung an einen großen Felsen, und der Schlag brachte ihn zu sich. Er schwamm hektisch nach oben, um gegen die Unterseite des Eises zu stoßen, und fast wollte er schreien vor Angst. Seine Finger kratzten panisch an der harten Fläche entlang, während der unbarmherzige Strom ihn weiterriss. Er musste atmen, aber er konnte nicht, denn überall war das bitterkalte Wasser, und dabei flog Atemluft nur wenige Zoll entfernt vorbei. Langsam wurde er gefühllos, und er wusste, er musste sterben, aber er hielt durch, bis er nicht mehr konnte. Doch urplötzlich geriet sein Gesicht in eine kleine Luftblase, die zwischen dem harten Eis und dem rauschenden Wasser eingeschlossen war, und er schnappte hastig nach Luft, die Wange ans Eis gepresst, den eigenen keuchenden Atem rau im Ohr. Er klammerte sich hilflos an die glatte gefrorene Fläche und versuchte zu bleiben, wo er war, doch es gab nichts zum Festhalten, und seine Finger gehorchten ihm nicht mehr.
    Erneut wurde er unters Eis gespült und vom Gewicht seiner vollgesogenen Kleidung weiter in die Tiefe gerissen. Wieder zwang ihn die kalte Strömung gegen einen Felsen, und er wurde seitlich in einen Spalt geschleudert, hineingequetscht von der Wellengewalt im Flussbett, weit unterhalb der Oberfläche. Er langte nach unten, ertastete mit tauben Fingern einen Flussstein und zwang sich, ihn aufzuheben, dann arbeitete er sich aus der Spalte nach oben. Er wollte versuchen, das Eis zu durchschlagen, wenngleich er wenig Hoffnung hatte, dass ihm dies gelingen würde. Stück für Stück kroch er nach oben, durchgerüttelt von der Gewalt der Wogen, in die Spalte des großen Felsens gepresst, förmlich festgenagelt von der Kraft des Wassers. Immer weiter kämpfte er sich hinauf, jeder Nerv, jede Sehne angespannt, und seine Lungen schrien nach Luft. Aufwärts, und sein Griff versagte, der Stein entglitt ihm und entfernte sich wirbelnd von seiner gefühllosen Hand, aber der wütende Kampf nach oben ging weiter. Gegen seinen Willen hoben

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