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Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Titel: Mithgar 11 - Die kalten Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKIernan
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und Schweiß lief ihm übers Gesicht. »Gyphon!«, frohlockte Modru.
    »Gyphon?«, keuchte Vanidor. »Aber er befindet sich jenseits der Sphären.«
    »Im Augenblick ja«, krähte Modru, »doch am Schwärzesten Tag wird der Myrkenstein den Weg öffnen. Doch wir vertrödeln Zeit, du Narr. Nenn mir Namen.«
    Schweigen.
    Klack!
    Ein Stöhnen entfuhr Vanidors Lippen, und Laurelin weinte lautlos. »Myrkenstein?« Vanidors Atem ging stoßweise.
    Modru sah ihn höhnisch an und hielt inne, als überlegte er, ob er sein Geheimnis mitteilen sollte. »Warum nicht? Ihr werdet diese Geschichte keinem mehr erzählen.« Der Böse ging zu dem Fleck auf dem Postament. »Hier, du Narr, ist der große Myrkenstein, den mein Meister vor vier Jahrtausenden auf den Weg geschickt hat. Lang war seine Reise, aber vor fünf Jahren kam er schließlich an. Sagte nicht mein Meister zu Adon: Selbst in dieser Stunde habe ich Ereignisse in Gang gesetzt, die du nicht aufhalten kannst. Sagte er das nicht?«
    Modru kehrte zu Vanidor zurück. »Deine Gefährten, Dummkopf, wie heißen sie?«
    Der Elf biss sich auf die Lippen, bis Blut floss, doch er sagte nichts.
    Klack!
    Vanidor litt große Qual: Seine Schultern wurden aus den Gelenkpfannen getrennt, Hüfte und Wirbelsäule waren bis an die Grenze gedehnt. Die Rippen zeichneten sich auf der auf und ab wogenden Brust ab.
    »Nun, mein Fürst Vanidor«, höhnte Modru, »meine Geschichte vom Myrkenstein scheint Euch zu verwirren. Woher kam dieses Ding, fragt Ihr Euch. Aus dem Himmel, du Narr! Was ihr Einfaltspinsel den Drachenstern nennt, das war von Gyphon gesandt:
    ein großer, flammender Komet, dessen einziger Zweck darin bestand, den Myrkenstein zu mir zu tragen, in finster lodernder Glorie auf Mithgar zu stürzen und den Stein in meinen Zufluchtsort in der Ödnis fallen zu lassen. Weshalb, glaubst du wohl, habe ich mich all die Jahre hier aufgehalten? Aus Angst? Nein! Nennen wir es lieber freudige Erwartung. Und nun gib die Namen deiner Kameraden preis.« Nur Laurelins Schluchzen antwortete ihm. Speichel lief aus dem Mundwinkel des Trolls. Klack!
    Vanidors Handgelenke bluteten, seine Knöchel wurden aus den Gelenken gerissen, aus seinem Mund drangen unverständliche Geräusche.
    »Denkst du, das war ein Unfall der Natur?«, fragte Modrus Vipernstimme. »Nein, es war das Werk meines Meisters! Und der Stein ist eine großartige Waffe. Was glaubst du, wie der Dusterschlund gemacht wird? Wie? Du weißt es nicht? Dann werde ich es dir sagen müssen: aus dem Myrkenstein, du Narr! Er frisst das verfluchte Sonnenlicht und sendet Schattenlicht an seine Stelle. Und mit ihm lenke ich die Ausdehnung der Winternacht, zum Leid der Welt. Doch wenn mein Meister kommt, werden ich und meine Lakaien vom Sonnenbann befreit werden, und dann kann nichts mehr unsere Herrschaft aufhalten.«
    Modru schlug mit der geballten Faust auf die Streckbank, und er ragte finster über dem Elfen auf. »Namen, du Narr, Namen«, zischte er.
    »So redet doch, Fürst Vanidor!«, schrie Laurelin. »Bitte redet!«
    Schreie entrangen sich Vanidor, doch er sagte keine Namen. Der große Ogru schmatzte feucht mit den Lippen. Klack!
    »Reite, Flandrena, reite!«, drang ein Schrei aus Vanidors Kehle. »Flandrena?«, zischte Modru. »Ist das einer deiner Gefährten?«
    Vanidors raues Kreischen erfüllte den Turm, und Laurelin riss an ihrer Kette und warf sich hin und her, sie weinte und schrie und versuchte, den Elfen zu erreichen. Klack!
    » Gildor!« Vanidors gequälter Schrei erschütterte den Turm, und dann wurde es still, denn der Krieger der Lian war tot.
    Laurelin fiel auf die Knie, presste die Arme an den Leib und schaukelte vor und zurück; ein gewaltiges Schluchzen ließ ich ren Körper erheben. Doch ihr Leid war so tief, dass kein Laut aus ihrer Kehle drang. Und sie nahm nur undeutlich wahr, dass die Lökha sie von dem Eisenpfosten losbanden und wieder den Treppenschacht hinabführten. Die Folterung und Ermordung von Vanidor Silberzweig hatten Laurelin über die Grenze dessen getrieben, was sie ertragen konnte. Und während sie blind die Stufen hinabtaumelte, hallte ihr Modrus zischendes Gelächter hinterher.
    Sie wurde in einen Hauptkorridor hinabgebracht, aber die Lökha zwangen sie nicht wieder in die dunkle Zelle. Stattdessen wurde sie zwei beflissenen Rukha übergeben, die sie in einen reich ausgestatteten Raum führten. »>Unbefleckt<, hat er gesagt«, krächzte ein Rukh. »Aber, tsss, der Arm, der Arm«, zischte der andere.
    »Den

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