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Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Titel: Mithgar 11 - Die kalten Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKIernan
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Bum!
    »Lasst uns weitergehen«, sagte Brega, »bevor der Madük womöglich die verborgenen Stützpfeiler losreißt und der ganze Durchgang über uns zusammenstürzt.« Sie setzten ihren Weg über einen hohen, kurvenreichen Korridor fort, von dem Durchgänge und Spalten nach beiden Seiten als schwarze Höhlen abzweigten. Der Boden war eben und mit einer feinen Schicht Gesteinsstaub bedeckt, in dem keine Spur außer ihrer eigenen zu sehen war.
    Bum! Bum! Hinter ihnen tobte nach wie vor der Krake, aber die Echowellen wurden mit der Zeit immer schwächer:
    Bum… bum… um… Schließlich konnten sie das wilde Wimmern gar nicht mehr hören. Der Boden neigte sich inzwischen abwärts, und immer noch führten Gänge und Spalten von dem Korridor weg, dem sie folgten. Doch Gildor blieb in dem Haupttunnel und bog nicht seitlich ab.
    Immer tiefer drangen sie in die unheimliche Schwärze vor, und mit raschen Schritten hatten sie sich mittlerweile vier, fünf Meilen von der Dämmertür entfernt, denn Galen hatte erklärt: »Wir müssen dieses schwarze Labyrinth hinter uns gelassen haben, ehe die Ghola dem Gargon die Nachricht übermitteln können, dass Eindringlinge in seinem Reich wandeln.«
    Doch alle vier waren müde, erschöpft von der langen Verfolgungsjagd, die ihrer Flucht ins schwarze Drimmenheim vorausgegangen war, und als sie in eine Halle von gewaltigen Ausmaßen kamen, die annähernd eine Viertelmeile lang und vielleicht zweihundertfünfzig Fuß breit war und laut Brega rund sieben Meilen von der Tür entfernt lag, erklärte Gildor, dass sie anhalten sollten.
    »Wir müssen essen und ruhen, und ich möchte auch die Wege vor uns studieren«, sagte der Liankrieger und zeigte auf die vier großen Portale, die als schwarze Öffnungen in den Raum klafften, »denn ich muss den richtigen Pfad nach draußen wählen.« Dankbar für die Gelegenheit zum Ausruhen, ließ sich Tuck mitten in der Halle auf den Boden fallen. Er wühlte in seinem Rucksack herum und reichte Galen ein Stück Mian; ein weiteres behielt er selbst. Sie setzten sich in der Mitte des Saals ins Dunkel und schauten zu, wie Gildor und Brega der Reihe nach die Ausgänge inspizierten, in jeden hineinspähten und über die Pfade sprachen, die sie sahen. Schließlich kamen Elf und Zwerg zurück, setzten sich zu dem Mann und dem Wurrling und nahmen sich ebenfalls etwas zu essen.
    Brega schlang seine Ration hinunter, doch Gildor rührte sein Essen kaum an. Er wirkte nachdenklich, bedrückt.
    »Elf Gildor«, sagte Brega und trank einen Schluck aus seiner Feldflasche, »gibt es Wasser entlang des Wegs, den wir gehen?«
    »Ja, wenn ich den richtigen wähle«, antwortete Gildor. »Trinkwasser im Überfluss; süß und rein war es damals, vor so langer Zeit, als ich hier war.«
    »Elf Gildor«, bohrte Brega weiter, »da wir nun hier ruhen, bevor wir weitergehen - Ihr sagtet doch, Ihr würdet uns von Ereignissen aus alter Zeit berichten, nachdem die Chäkka Kraggencor verlassen hatten. Wieso war die Zugbrücke oben? Die Dämmertür verschlossen? Weshalb entstand der Schwarze Teich?«
    »Ach ja«, erwiderte Gildor, »ich habe Euch diese Geschichte versprochen. So hört denn zu, denn Folgendes weiß ich:
    Als der Graus aus dem Vergessenen Gefängnis ausbrach, flohen die Drimma aus Drimmenheim, und manche Elfen flohen aus Darda Galion, denn so groß ist der Schrecken des Gargon. Drimma wandten sich nach Ost und West, nach Nord und Süd, und so hielten es auch die Elfen, die flohen, oder sie gingen auf den Schattenritt. Nachdem die Drimma fort waren, begannen sich Rucha und Loka in den schwarzen Gruben zu sammeln, um dem Gargon in seinem Reich des Grauens zu dienen. Zahlreich waren die Scharmützel mit dem Gezücht, und die Lian setzten Wächter an den Portalen ein, an der Dämmertür, am Morgentor.
    Auch die Rüpt bewachten diese Eingänge, doch warum sie es taten, ist nicht bekannt; Tatsache ist, das Gezücht hielt Wacht. Vielleicht befürchteten sie ein Eindringen der Wächter Lians, doch auch die Lian können Gargoni nicht widerstehen: Nur durch die Macht der Zauberer vom Schwarzen Berg von Xian wurden diese furchtbaren Kreaturen während des Großen Bannkriegs in Schach gehalten. Und hätte es mehr Gargoni gegeben, wären selbst die Zauberer gescheitert. Jedenfalls bewachte das Gezücht die Dämmertür, auch wenn niemand außer ihm selbst hineingehen wollte, und die Lian beobachteten geduldig, während eine Jahreszeit die nächste und ein Jahr das andere ablöste. Dann

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