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Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Titel: Mithgar 11 - Die kalten Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKIernan
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mit eingesunkenen Augen, die linke Gesichtshälfte blau geschlagen, mit saurer Fäule aus der Zelle bedeckt und mit unsagbar schmutziger Kleidung - so stand Laurelin vor Vanidor, und es dauerte lange, ehe der Elf sprach, und dann sagte er nur: »Es tut mir Leid, Prinzessin.«
    »Pfui! Leid?«, zischte Modru, doch dann blitzte Triumph aus dem Visier des eisernen Helms. »Ah, ich verstehe. Es tut Euch Leid. Aber mehr als Ihr ahnt. Ihr hättet diese Maid gerettet - wenn Ihr sie gefunden und erkannt hättet und wenn ihr nicht in Gefangenschaft geraten wart. Aber sie wäre kein leicht zu erringender Preis gewesen, selbst wenn Ihr den Wächtern im Burghof entwischt wärt, denn sie war in Gesellschaft von einem meiner… Adjutanten. Und dieser hätte keinen verschont, der gekommen war, sein… Liebchen zu stehlen. Aber macht Euch keine Sorgen, meine Liebe, denn er hat die Anweisung… zärtlich zu sein.«
    Modru fuhr zu Vanidor herum und schleuderte ihm grob ins Gesicht: »Wie viele von euch hat man auf diesen Metzgergang geschickt?«
    Vanidor sagte nichts.
    »Doch sicher mehr als drei«, spie Modru.
    »Frag sie«, sagte der Elf.
    »Du weißt, sie sind tot, du Narr«, zischte Modru, »deshalb frage ich jetzt dich. Und du wirst mir außerdem sagen, wie ihr meine Mauern überwunden habt.« Wiederum schwieg Vanidor.
    Modru gab dem stummen Rukh ein Zeichen. »Vbuul!« Der Rukh huschte zur Tür hinaus, während Modru zu dem massiven Postament ging und begeistert den mächtigen, schwarzen Schlund betrachtete. »Du hast noch einen Moment Zeit, deine Verschwiegenheit zu überdenken, Dummkopf, und wenn du mir dann die Antworten nicht gibst, nach denen ich suche, dann entziehe ich sie dir.« Bei diesen Worten verspürte Laurelin einen stechenden Schmerz in der Brust. Sie blickte in Vanidors grüne Augen, und ihre eigenen grauen schwammen in Tränen. Doch Vanidor sagte nichts.
    »Vielleicht sollte ich dich zum Sprechen bewegen, indem ich mich der Prinzessin widme und dich zuschauen lasse«, schlug Modru mit kalter Stimme vor. »Doch nein, ich brauche sie unbefleckt.«
    Die Tür ging auf, der Rukh huschte herein, und hinter ihm schob sich ein großer Höhlentroll gebückt durch die Öffnung. Zwölf Fuß maß er in der Höhe, seine Augen glühten rot und aus seinem Mund ragten Hauer. Seine Haut war grünlich und geschuppt, wie Panzerplatten. Er trug eine schwarze, lederne Hose und sonst nichts. Gebückt und mit herabhängenden Armen schlurfte er in den Raum, machte einen weiten Bogen um den Klecks auf dem Postament und trat vor Modru, wobei er lüstern nach Laurelin schielte.
    Das Herz der Prinzessin schlug heftig, und sie brachte kaum den Willen auf, zurückzublicken, ohne zu erbleichen.
    »Dolh schluu gogger!«, befahl Modru in der widerlichen Slük-Sprache. Darauf drehte sich der Ogru um und packte einen Arm Vanidors, während der Rukh die Fesseln aufschloss. Dann schleppten sie den Elfen zur Streckbank, wo sie ihn erneut an Füßen und Handgelenken festbanden. Der mächtige Ogru-Troll kauerte neben der Bank, mit einem Arm hielt er seine Knie umfasst, die andere Hand ruhte auf dem Kurbelrad, und in seinem Gesicht stand ein dumpfes, höhnisches Grinsen. Auf ein Zeichen von Modru hin drehte der Ogru langsam an dem Rad: Klack! Klack! Klack! Klack! Während das hölzerne Zahnrad klapperte, wurden die Fesseln an den Handgelenken nach oben gezogen. Klack! Klack! Klack! Nun war das Seil straff gespannt, und Vanidors Arme und Beine wurden gerade gezerrt. Hier hielt der Troll inne, sein Mund stand weit offen, und er fuhr sich mit der Zunge über die gelben Zähne.
    »Wie viele sind mit dir gekommen?«, zischte Modru.
    Vanidor sagte nichts.
    Klack!
    »Verrate mir Folgendes, du Narr: Wie hießen deine getöteten Begleiter?« Modru sah Vanidor an, dessen Körper straff gespannt war.
    »Sagt es ihm, Fürst Vanidor!«, schrie Laurelin voller Qual. »Es kann niemandem schaden, denn sie sind tot!«
    »Duorn und Varion«, antwortete Vanidor schließlich.
    »Ach, der Tölpel hat ja doch eine Zunge«, fauchte Modru. »Duorn und Varion also, ja? Und was ist mit weiteren Begleitern - hatten auch sie einen Namen?« Wiederum verschloss Vanidor fest die Lippen. Der Troll grinste freudig. Klack!
    »Du kannst es ebenso gut sagen, du Narr«, zischelte Modru, »denn dein Schweigen wird die Rückkehr meines Meisters nicht verhindern.«
    »Dein Meister?«, stieß Vanidor zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Schweißperlen standen auf der Stirn des Elfen,

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