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Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Titel: Mithgar 11 - Die kalten Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKIernan
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die Augen weit auf, denn der Graus hatte die Quadra lange beherrscht, und die Angst vor seiner fürchterlichen Macht hatte Zwerge, Menschen und sogar Elfen veranlasst, aus jenen Gebieten zu fliehen. Doch obwohl viele Elfen in Adonar Zuflucht suchten, blieben andere Lian in Darda Galion zurück und gelobten, Mithgar nicht zu verlassen und ihren Wächterdienst fortzusetzen. Dennoch zog sich der schwache Pulsschlag der Angst im Norden wie ein roter Faden durch ihr Leben, und nur die Sonne hielt den Graus in Schach, denn nachts pirschte er durch das geneigte Tal, das bei den Elfen als Falauth bekannt war; im Morgengrauen aber kehrte er stets zu den Schwarzen Höhlen zurück, denn Adons Bann herrschte über seinesgleichen. Und niemand außer Braggi und seinem Sturmtrupp hatte den Graus je herausgefordert, und sie waren gescheitert, denn noch nie war ein Gargon ohne die Hilfe von Zauberern getötet worden, und die Magier hatte man lange nicht mehr gesehen; wohin sie allerdings entschwunden waren, wusste niemand zu sagen. Hier aber standen vier, die einen der schrecklichen Gargoni mit ihren eigenen Händen getötet hatten - und es war vielleicht der Letzte seiner Art gewesen. Der Graus von Drimmenheim war tot! Havor stieß die geballte Faust in die Luft und rief: »Hei, valagalanal (Heil, tapfere Krieger!)« Dann stürzte der Hauptmann hinaus, um die bemerkenswerte Neuigkeit in Umlauf zu bringen, während Eiron seine Gäste in ihre Quartiere zu wärmenden Kaminfeuern und Bädern führte, damit er ihrer Geschichte dort in voller Länge lauschen konnte. Große Freude breitete sich in der Festung der Elfen aus, und Boten auf schnellen Pferden jagten ins Land hinaus. Und wo die Nachricht eintraf, begannen die Bewohner zu feiern, denn lange hatten sie unter dem Joch des Graus gelitten; und als sie die frohe Kunde vernahmen, wussten alle, dass die Geschichte der Wahrheit entsprach, denn sie horchten in ihr Inneres, und dort flüsterte nicht länger der Atem der Angst aus dem schwarzen Drimmenheim: Der Graus war tot.
    Und im Gästequartier ruhten die vier Helden aus und unterhielten sich leise mit Eiron. Doch nicht nur sie erzählten ihre Geschichte, sondern sie erfuhren ihrerseits auch viel vom Coron.
    »Ja, König Galen«, sagte Eiron, »im Süden steht der Kampf auf Messers Schneide, denn die Lakh aus Hyree und die Räuber aus Kistan treten in großer Zahl an, und sämtliche Heere von Hoven und Jugo, Pellar und Valon sind in schwerer Bedrängnis. Die Drimma aus den Roten Bergen haben sich uns angeschlossen, doch immer noch ist der Bund an Zahl weit unterlegen.«
    »Was ist mit den Lian?«, fragte Galen. »Und den Menschen aus Riamon?«
    »Wir kämpfen im Norden«, antwortete Eiron. »Der Böse in Gron schickt seine Horden durch den Jallor-Pass und den Crestan, und sie strömen aus geheimen Ausgängen hoch in den Flanken des Grimmwalls. Meine Lian bilden eine Kampfgemeinschaft mit den Dylvana - den Elfen von Darda Erynian und dem Großwald - sowie mit den Drimma aus Minenburg, den Menschen aus Riamon und Baeron. Wir kämpfen in der Festung oberhalb von Delon, im Rimmen-Gebirge und im Land Aven. Bisher haben wir im Süden bis zur Erin-Furt und den Ruinen von Caer Lindor gekämpft. Und überall werden wir schwer bedrängt, denn Modrus Scharen sind gewaltig und sie greifen in großer Stärke an.
    Hört, König Galen: Ich will Euer Unterfangen nicht in Zweifel ziehen, doch Ihr seht sicherlich selbst, dass Ihr Euren Plan, das Heer zu sammeln und nach Norden gegen die Rüpt zu ziehen, aufgeben müsst. Ihr könnt nicht mit Euren Legionen nach Norden rücken und den Süden schutzlos zurücklassen, denn alle befinden sich im Griff des Bösen.
    O ja, Nord, Süd, Ost, West, überall - wie in den Windungen einer riesigen Schlange trachten Modrus Lakaien uns zu zerquetschen. Und nun bringt Ihr die Nachricht, dass sich eine Horde in der Quadra tummelt. Doch die gegenwärtig in Darda Galion behauste Streitmacht der Wächter Lians ist nur ein Rest, den ich hier sammeln wollte, um ihn zu ihren Brüdern in den nördlichen Schlachten zurückzuführen. Nun aber werde ich das nicht tun, denn ich will dieses Land nicht schutzlos lassen angesichts der Bedrohung durch den Schwarm in Drimmenheim, obwohl die restlichen Grenzwächter allein den Feind nicht zurückdrängen könnten, sollte der Dusterschlund nach Süden schwappen und das Gezücht mit ihm kommen.
    Ich verfluche den Tag, da der Böse in Gron zum Herrn dieser schrecklichen Finsternis wurde,

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