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Mithgar 12 - Der schwaerzeste Tag

Titel: Mithgar 12 - Der schwaerzeste Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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nach dem Langmesser tastete, krächzte der Unhold: »Tbeck dral, gutb!«, und hob die neunschwänzige Katze zu einem weiteren Hieb, und hinter dem Hlök traten vier Rukhs aus den Schatten.
    Dreimal noch schickte die Legion Krieger vor, als wollten sie in die Schlucht steigen, und feuerten Bogenschützen Pfeile auf das Gezücht auf den Wällen; und jedes Mal regnete es Pfeile mit schwarzen Schäften von den Brustwehren, und der gewaltige Kurbelbogen über dem Tor schleuderte Speere mit Eisenspitzen in die Reihen des Heeres. Und drei weitere Mal wurde der Angriff auf die Kluft abgebrochen, und die Kämpfer und Bogenschützen kehrten zum Gros der Legion zurück, während die Brut höhnisch johlte und jubelte und raue Rufe aus den Messinghörnern der Rukhs ertönten. Und Ubrik knirschte zornig mit den Zähnen.
    Merrili und die Wurrlinge stellten sich wieder in der Mitte vor dem Heer auf, und sie sahen zu, wie König Galen und andere Reiter an der Front der Legion entlangjagten und ihre Waffen schwangen.
    Tsung! Ein Speer flog nordwärts aus dem Tor und prallte auf einen aus der Erde ragenden Stein inmitten auseinanderstiebender Krieger. Und auf den Wällen führte das Gezücht Freudentänze auf.
    Merrilis Augen aber sahen, wie ein großer Trupp des Madenvolks sich abspaltete und auf dem Wall nach Norden raste. Und als Galen in die Mitte der Legion zurückkam, donnerte ein berittener Kundschafter von Norden heran. »Hai, König Galen!«, rief der Krieger und brachte sein Pferd zum Stehen. »Die Brut hat die Kompanie der Vanadurin entdeckt, die nördlich von hier in die Schlucht klettern soll, und nun gehen die schwarzen Pfeile auch auf diese Harlingar nieder.«
    »Dann verläuft ja alles nach Plan«, erwiderte Galen. Doch sein Blick ging nach Süden, von wo er Asic und Bert mit einer Nachricht von Bregas Stoßtrupp erwartete, aber er sah nichts. »Mamme Holt, seht Ihr schon etwas von dem Kundschafter und dem Wurrling, die Neuigkeiten von den Kletterern bringen?«
    Merrili richtete ihre schrägen, saphirblauen Augen nach Süden und forschte im fernen Schattenlicht; dann schüttelte sie den Kopf.
    »Räch!« Galen schlug sich mit der Faust in die offene Hand. »Wir wissen nicht, ob der Stoßtrupp Erfolg hatte oder gescheitert ist - oder immer noch mit der Ersteigung der Wälle ringt. Aber die Zeit wird gefährlich knapp.« Der König drehte sich um und rief: »Setzt den fünften Angriff in Szene! Wir wollen die Aufmerksamkeit des Gezüchts weiter auf uns lenken!«
    Eine Kompanie von Harlingar griff zu ihren Schilden und brach zu den Seilen auf, und die Bogenschützen rückten mit ihnen vor; Merrili legte einen Pfeil an die Sehne und setzte sich ebenfalls in Bewegung. Die Gedanken kreisten wirr in ihrem Kopf, und sie machte sich quälende Sorgen um das Los von Tuck, Danner und Patrel, von Rollo, Dink und Harven und von Brega, Igon und Flandrena; doch wie es ihnen erging, wusste sie nicht, während von den Wällen wieder die Pfeile mit den schwarzen Schäften zu zischen begannen.
    Die Gesichter tief in den Kapuzen verborgen, wanderte der Stoßtrupp auf dem hohen Wallgang von Modrus düsterer Festung in südwestlicher Richtung. Unter ihnen, innerhalb der Burgmauern, sahen sie Schwärme des Madenvolks auf den Pflastersteinen hin und her rennen und in Gruppen und Kompanien zu den rauen Befehlen und Peitschenhieben der Hlök-Aufseher marschieren. Und hier und dort überwachten die toten, schwarzen Augen eines Ghuls das ganze Geschehen. Die Blicke des Stoßtrupps verweilten jedoch nicht bei dem Gewimmel in den Höfen und Gassen unter ihnen, sondern sie gingen quer über die Festung zu dem mächtigen Hauptturm - dem Turm, der an Wurrlingsaugen zerrte - und zu dem fernen Tor im Westwall; und den acht sank der Mut, denn ein großer Schwarm des Madenvolks ballte sich auf den Wällen nahe des Portals.
    »Sie haben sich gesammelt, um die Legion abzuwehren«, brummte Brega. »Schaut, im Norden ist noch ein Schwarm«, flüsterte Dink.
    »Der falsche Stoßtrupp«, sagte Flandrena leise, während sie nun nach Westen marschierten. »Alles verläuft nach Plan. Die Legion tut, als wollte sie beim Tor übersetzen, und hinten im Norden lenkt die Kompanie der Harlingar einen Teil der Brut von uns ab.«
    »Aber über dem Tor selbst sind zu viele Rukhs«, zischte Danner. »Vielleicht…«, begann Brega, brach jedoch ab und fing an zu drängeln, mit den Ellbogen zu stoßen und die Zähne zu fletschen, und alle taten es ihm gleich, während Flandrena

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