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Mithgar 12 - Der schwaerzeste Tag

Titel: Mithgar 12 - Der schwaerzeste Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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grünes Feuer auf: Vanidors Mörder war tot.
    König Galen preschte vor, und Sturmwind setzte über den mächtigen Kadaver, und unter Freudengeschrei flutete die Legion hinter ihm durchs Tor. Draußen auf dem Klauenmoor raste Ubriks Brigade mit lautem Getöse in den heranstürmenden Schwarm der Ghule: Lanze stieß an gezackten Speer, Säbel klirrte an Krummsäbel, Pferd sprang gegen Helross. Und Männer starben, Leichenvolk fiel, als die beiden Streitkräfte in mehreren Wellen durch die Reihen der jeweils anderen fuhren und am anderen Ende wieder herauskamen. Ubrik ließ sein schwarzes Ochsenhorn erklingen, und die Vanadurin wendeten, um sich erneut den Ghulen zu stellen, die ebenfalls kehrtgemacht hatten. Ubrik gab den Befehl zu einem zweiten Angriff, obwohl er wusste, dass die Schlacht am Ende nur einen möglichen Ausgang nehmen konnte, denn seine fünfzehnhundert Harlingar ritten gegen sechstausend Räuber. Doch der Reichsmarschall wusste auch, dass König Galen und die Legion, die nun durch das Tor in die Burg des Prinzessinnenräubers strömte, Zeit brauchten, um Modrus Pläne zu vereiteln, und diese Zeit verschaffte er ihnen, indem er die Guula aufhielt. Es würde sie das Leben kosten, aber das war ein Preis, den Ubrik zu zahlen bereit war.
    Und hinten in der Festung, wo König Galen und die Legion über die Brücke und durch das Tor in die Innenhöfe der schwarzen Zitadelle fluteten, schien eine schauerliche Schwärze über den dunklen Himmel zu rasen, eine Welle noch tieferer Finsternis, die sich über das Schattenlicht legte.
    Fürst Gildor rannte die Treppe zum Wall über dem Tor hinauf, wo der Kampf noch immer tobte. Er blickte im Dusterschlund nach oben, wenngleich er bereits wusste, was er sehen würde: Langsam verschwand das schwache Leuchten der Sonne, da sich die unsichtbare Scheibe des Mondes vor sie schob und sie verschlang. Und das Herz des Elfen hämmerte, als sich eine immer dichtere Schwärze über das Land wälzte. Der tiefe Klang eines mächtigen Rukhengongs hallte durch die Finsternis: Bum… Bum… Buml Und Gildor verzweifelte, denn ringsum focht die Brut mit zunehmender Kraft… ihre Zeit war endlich gekommen. Und auch wenn die Männer aus Valon mit wilder Entschlossenheit kämpften, so warfen sie doch immer wieder bange Blicke zum dunkler werdenden Himmel, und ihre Mienen waren grimmig, denn die schwärzeste Stunde des Schwärzesten Tages war angebrochen - die Stunde des Sonnentods. Weit im Süden, am Gruwenpass, überblickten Vidron und Talarin die kümmerlichen Reste des Heeres, das der Horde so überraschend viele Dunkeltage getrotzt hatte. Angriff auf Angriff hatten sie abgewehrt und den Schwarm aufgehalten, um König Galen Zeit zu verschaffen. Doch die Horde war ein ums andere Mal gegen die Männer aus Wellen und die Elfen aus dem Ardental angerannt und hatte sie mit jedem Ansturm weiter zurückgedrängt. Und heute war der fünfte Tag seit Beginn der Schlacht um den Pass, und mit jedem Tag waren mehr Wellener gefallen, mehr Lian getötet worden. Immerhin hatten sie auch viele hundert Rüpt abgeschlachtet an diesen kalten Tagen und in den bit teren Nächten des Gefechts auf den eisigen Höhen. Allmählich aber hatte die wimmelnde Horde das Heer über die gesamte Länge des schmalen Passes zurückgeschlagen. Und nun schützten keine senkrechten Steinwände mehr die Flanken der Legion, denn sie waren über die ganze Breite des Riggagebirges zurückgewichen. Erschöpft standen Menschen, Elfen und Pferde in den Ausläufern von Gron und sahen zu, wie Gezücht durch den Geländeeinschnitt ins Land hinabströmte, um die Verbündeten an einer mächtigen Steilwand einzuschließen.
    »Ich glaube, Ihr habt gut gezählt, Fürst Talarin«, knurrte Feldmarschall Vidron. »Ich würde die Zahl unserer Kämpfer ebenfalls auf knapp sechshundert schätzen. Und wir haben zwar fünftausend von der Brut tot in unserer Spur zurückgelassen, aber noch einmal fünftausend werden bei diesem letzten Angriff über uns herfallen.« Talarin brummte nur und sagte kein Wort, während das Gezücht unablässig vom Kregyn herabschwärmte.
    Und als die letzten Rüpt sich in den eisernen Ring eingliederten, der die Verbündeten umschloss, blökten heisere Rufe aus den Messinghörnern des Feindes, und Keulen, Krummsäbel und Hämmer wurden gezückt. Der Feind machte sich bereit, den Rest dieser hartnäckigen Legion zu vernichten.
    Vidron setzte das schwarze Ochsenhorn an die Lippen, sein volltönender Klang durchschnitt

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