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Mithgar 12 - Der schwaerzeste Tag

Titel: Mithgar 12 - Der schwaerzeste Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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überbracht hatte, dass weitere Wellener unterwegs seien. Und nun suchten die Wurrlinge im Sumpfland Zuflucht, aber es war fraglich, wie lange die Moore Sicherheit bieten würden, denn sie waren von Eis bedeckt, und selbst Rukhs und Hlöks konnten sich auf dem gefrorenen Morast fortbewegen.
    Und während sich das Kleine Volk nach Nordwesten schleppte, begann die furchtbare Finsternis des Schattenlichts noch schwärzer zu werden.
    Reichsmarschall Ubrik ließ seine an Zahl unterlegene Brigade ein weiteres Mal wenden und sich den Guula stellen. Das Leichenvolk dagegen ordnete sich zu keinem neuen Angriff auf die noch lebenden Männer. Stattdessen saßen die Ghule reglos auf ihren Helrössern und starrten zum Himmel über dem Klauenmoor empor. Und während in der Ferne ein Gong schlug, senkte sich eine gewaltige Finsternis auf das Land. Merrili, Bert, Dill, Ted und Arch auf ihren von Vanadurin geführten Pferden gehörten zu den Letzten, die über die Brücke in Modrus finstere Zitadelle ritten. Doch genau in dem Augenblick, da sie durch das Tor donnerten und auf dem Burgpflaster tiefer in die Festung eindrangen, flutete eine gewaltige, unheimliche Schwärze über sie hinweg. Männer schrien und rieben sich die Augen, und wer auf einem Pferd ritt, hielt es an und stieg ab. Und sie tasteten sich mit ausgestreckten Händen voran oder benutzten vorgereckte Schwerter und Lanzen, um den Weg zu erfühlen, denn die Menschen konnten nichts mehr sehen. Aber auch das Madenvolk war geblendet von der schwarzen Hülle und stolperte fummelnd und tastend umher.
    Dennoch ging der Kampf weiter: Handgemenge, Dolch und Langmesser gegen Kris und Krummsäbel, blinde Krieger gegen augenlose Brut, und die Soldaten der Legion riefen Adonl, wenn sie jemanden zu fassen bekamen, und schlugen rasch zu, wenn sie keine Antwort erhielten - oder eine falsche.
    Ein Krieger jedoch brauchte nicht zu antworten, denn seine Waffe tat deutlich kund, wer er war: Das Klingenjuwel des roten Wehe loderte weiterhin, und seine rubinroten Lichtstrahlen drangen durch die Dunkelheit. Und Elfenaugen wurden nicht völlig getrübt von der schwarzen Strahlung, denn Gildor und Flandrena konnten ihre Umgebung schwach erkennen.
    Es waren aber die Wurrlinge, denen es mit ihren juwelenfarbenen Utruniaugen am besten erging, denn sie konnten immer noch sehen, in dem schmerzenden, schwarzen Licht, das aus Modrus Eisernem Turm strömte, auch wenn ihr Sehvermögen stark getrübt war - als würden sie durch ein dunkles Glas blicken.
    »Sie sehen nichts!«, schrie Ted und sprang von seinem Ross. Er lief nach vorn und nahm den Reiter, der sein Pferd geführt hatte, an der Hand.
    Und alle Wurrlinge stiegen ab und traten an die Seite der Reiter, denen sie gefolgt waren. »Haltet euch an uns«, sagte Arch. »Wir können sehen.«
    »Ich dachte, ich wäre blind geworden«, krächzte Degan, und Merrili drückte die Hand des Mannes.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Dill und spähte durch die Finsternis. »Wir können Rukhs und dergleichen aus dem Weg räumen«, erwiderte Bert, »oder wir versuchen, etwas gegen das zu unternehmen.« Der Bokker stieß den Zeigefinger in Richtung des Turms, von wo die Dunkelheit ausströmte.
    »Du hast recht, Bert«, stimmte Merrili zu. »Wir müssen in diesen Turm eindringen, denn ich glaube, dort oben sitzt das Herz dieser schändlichen Finsternis… und es muss vernichtet werden. Aber ich fürchte, das können wir nicht allein. Lasst uns gehen und unterwegs noch weitere Krieger sammeln - und zwar schnell, denn der Sonnentod des Schwärzesten Tages ist gekommen.«
    Und so schickte sich das Kleine Volk geschwind zu einem Angriff auf den Turm an und sammelte dabei unterwegs Krieger ein - Wurrlinge, die Männer führten. Unter denen, die rekrutiert und an der Hand zum Turm geführt wurden, befand sich auch der Hochkönig von Mithgar: Galen, der Sohn des Aurion.
    Und irgendwo im Innern der Festung schlug ein mächtiger Gong: Bum… Bum… Bum! Tuck stöhnte und wälzte sich herum, und sein Verstand kämpfte sich aus dunklen Tiefen nach oben. Durch das Fenster drangen das Blöken von Rukhenblech und der volltönende Klang schwarzer Ochsenhörner, die Schreie von Menschen und das Fauchen der Brut, das stählerne Klirren und Lärmen eines Gefechts. Ich muss… muss… aufstehen, dachte Tuck benommen und versuchte, auf die Beine zu kommen, aber ein rasender Schmerz schoss von dem gebrochenen Fuß aufwärts, der Bokker sog mit scharfem Zischen Luft durch die

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