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Mithgar 12 - Der schwaerzeste Tag

Titel: Mithgar 12 - Der schwaerzeste Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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die Luft und wurde von den hellen Hörnern der Wellener erwidert. Und rund vierhundert müde Menschen und etwa halb so viele erschöpfte Elfen bestiegen ihre Reittiere zum letzten Gefecht.
    Gerade aber, als sich die Verbündeten für den letzten Ansturm wappneten, flutete eine gewaltige schwarze Welle durch den Dusterschlund, und lauter, wortloser Jubel stieg aus den Reihen der Horde auf. Talarin fing Vidrons Blick auf. »Das ist die Stunde des Sonnentodes, Rossmarschall«, sagte der Liankrieger grimmig. »Er kommt genau in diesem Augenblick über uns, und ich fürchte, König Galens Unternehmung ist fehlgeschlagen.«
    Jenseits des Grimmwalls, im Ring des Rimmengebirges im Land Riamon, tobte eine wütende Schlacht vor den Toren von Minenburg, da Menschen, Elfen und Zwerge gemeinsam den Schwarm angriffen, der den Berg, die Heimstatt des Zwergenreichs, belagerte.
    Schnelle Pferde, von strahlenden Elfen geritten, stießen in das Gezücht, und die Menschen von Thal kämpften als Fußsoldaten im Nahkampf gegen den Feind. Aus Minenburg heraus strömten die schwarz gepanzerten Zwerge; sie hackten mit ihren doppelschneidigen Äxten nach links und rechts und schlugen eine Schneise durch die Brut.
    Aber auch das Gezücht forderte seinen Tribut, und Freies Volk fiel durch Rüptwaffen, und die gewaltigen Massen der Horde drängten ihrerseits gegen die Verbündeten. Dreimal hatten sich König Dorn und seine Männer aus Thal mit den Elfen von Coron Eiron zusammengetan, um diesen Belagerungsring um Minenburg zu durchbrechen und die Zwerge von König Brek zu befreien. Doch dreimal hatte die Brut sie zurückgeworfen, und viele waren tot liegen geblieben.
    Dies nun war ihr vierter Angriff, und sein Ausgang stand auf Messers Schneide. Die Schlacht wogte hin und her, zuletzt aber gelang es den Menschen, mitten durch die Reihen der Horde zu brechen und an die Seite der Zwerge vorzudringen. Ein lauter Freudenschrei stieg von den Verbündeten auf, um ihnen sogleich in der Kehle stecken zu bleiben; denn genau in dem Moment, in dem es schien, als hätten sie endlich die Oberhand gewonnen, rollte eine mächtige Woge der Finsternis durch das Schattenlicht - und Menschen, Elfen und Zwergen sank gleichermaßen der Mut. Und die Horde brandete ringsum gegen sie an und schloss sie in ihrem bösartigen Griff ein, während sich Dunkelheit auf das Land senkte. König Manor saß an der Spitze eines großen Heeres auf seinem Ross. Und an seiner Seite war Reggian, der Haushofmeister von Pendwyr. Aus einem Versteck an den Hängen der Brinhöhen schauten sie hinaus auf die riesige Menge von Kriegern, die in das Flachland von Jugo hineinmarschierte. Die Lath von Hyree waren entlang der Brinhöhen nach Norden gekommen und zogen nun am Heer vorbei. Und am Himmel strahlte hell die Sonne.
    Aranor drehte sich um und überblickte die Legion, die vielleicht halb so viele Kämpfer zählte wie die Lakh. Und der König wusste, das Heer würde hart bedrängt werden, doch sie würden vor dieser Auseinandersetzung nicht zurückschrecken.
    Erneut ließ Aranor den Blick zu dem Feind in der Ferne schweifen, und genau in diesem Augenblick blieben die Lakh stehen und warfen sich unterwürfig mit dem Gesicht auf die Erde… wie zum Gebet!
    Und Finsternis begann sich aufs Land zu senken. Aranor sah hinauf zum Himmel, und der unsichtbare Mond fing an, die Sonne zu verschlingen.
    Und im Süden, auf den Wassern der Avagonsee, hielt die Flotte von Arbalin, verstärkt durch das große Elfenschiff Eroean - ein Schiff, das man seit mehr als sechstausend Jahren nicht mehr in diesen Gewässern gesehen hatte -, quer vor der Einfahrt zur Hilebucht, wo die Seeräuber aus Kistan mit ihren Schiffen standen; doch der Feind machte keine Anstalten, die Blockade zu durchbrechen, denn sie stöhnten vor Verzückung, da über ihnen eine schwarze Scheibe vor die Himmelskugel glitt.
    Wurrlinge weinten, als sie hinter Kleinmoor zurückwichen. Ruten stand in Flammen, denn wieder hatte der gewaltige Schwarm des Madenvolks einen Ort in den Sieben Tälern dem Erdboden gleichgemacht. Hauptmann Alvers Dorngängern war es nicht gelungen, das Gezücht auf seinem zerstörerischen Marsch zur Zweifurtenstraße vom Weg abzubringen. Und die Angriffe der Wellener auf die Horde hatten wenig Wirkung gezeigt, denn die Menschen waren zahlenmäßig hoffnungslos unterlegen. Andere Verbündete waren nicht in den Sieben Tälern eingetroffen, und das, obwohl vor Kurzem ein reitender Bote Hauptmann Stohl die Nachricht

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