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Mithgar 12 - Der schwaerzeste Tag

Titel: Mithgar 12 - Der schwaerzeste Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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jedoch rasch wieder ab, denn die senkrecht in die Tiefe stürzende Außenwand des Turms war furchterregend; er konnte nur hoffen, dass er nicht fallen würde.
    Tuck hatte noch immer einen kurzen Strang Elfenseil am Gürtel hängen, und ein Ende davon knüpfte er sich um die Mitte, am anderen band er Pfeil und Bogen fest, und dann ließ er die Waffen aus dem Fenster gleiten. Er stemmte sich nach oben und quetschte sich durch die schmale Öffnung. Dann holte der Wurrling tief Luft, hielt sich an einem reifdeckten Stein fest und schwang sich, die Augen starr auf das Gemäuer vor ihm gerichtet, in die senkrechte Wand hinaus. Seine Stiefel fanden auf vereisten Vorsprüngen Halt, und ungeachtet des Schmerzes belastete er den linken Fuß. Und so klammerte sich der verletzte Wurrling an die frostigen Steine des Turms und begann langsam schräg nach oben auf den breiten Schlitz zuzukriechen; Bogen und Köcher baumelten an dem Seil um seine Mitte und pendelten unter ihm hin und her. Und während er kletterte, begann ein großer Messinggong zu schlagen, und sein Klang hallte durch die Festung: Bum… Bum… Bum! Und eine tiefschwarze Hülle senkte sich über den Eisernen Turm.
    Laurelin zerrte und wand sich und sträubte sich vergeblich, während Modru sie den langen Treppenschacht hinaufschleifte, an zwei Lökh-Wachen vorbei und in den Raum an der Spitze des Turms. Der Griff des Bösen war wie Eisen, und der Gestank, der von ihm ausging, war überwältigend.
    Rums! Die eisenbeschlagene Tür fiel hinter ihr zu.
    Kleng! Der gewaltige Riegel schnappte ein.
    Und trotz Laurelins Gegenwehr riss ihr Modru den Umhang vom Körper und zerrte sie an dem tiefschwarzen Klecks des Myrkensteins vorbei zu einem großen, dunklen Altar aus Stein. Er hob sie auf den Altartisch und kettete ihre Hand- und Fußgelenke an eiserne Fesseln, die in den Stein eingelassen waren.
    Der Tisch war geneigt und Laurelins Kopf lag tiefer als ihre Füße, und wenn sie den Hals nach hinten bog, konnte sie den Myrkenstein bedrohlich von seinem Postament aufragen sehen. Ihr langes, flachsblondes Haar lag in einer Rinne, die von ihren Schultern zum Rand des Steins hinablief. Und Modru nahm ein Messer aus Eisen und begann, ihr die Locken abzuschneiden, und dabei zischelte er: »Wir dürfen nicht zulassen, dass deine Haare das Blut aufsaugen, denn jeder Tropfen davon wird gebraucht: um den Durst meines Meisters zu stillen - bei Seiner Ankunft auf Mithgar - und um Ihn hier auf der Mittelebene mit Seiner ganzen Kraft auszustatten und um den Myrkenstein zu löschen, den Rückweg abzuschneiden und so das Schicksal aller auf ewig zu besiegeln!«
    Laurelin stieß einen Schreckenslaut aus, und wieder war Modrus zischendes Gelächter zu vernehmen, als er mit der Klinge durch ihr Haar säbelte. »Abb. Jetzt wisst Ihr endlich, welchem Zweck Ihr dient, Prinzessin. Erinnert Euch! Ihr habt einmal geschworen, dass Ihr mir niemals dienen würdet - ich gemahne Euch an Eure törichten Worte, nun, da der Thron Mithgars bald mir gehören wird. Mir niemals dienen… tsaa! Es ist Euer königliches Blut, das mein Meister trinken wird, Euer Blut, das den Stein löschen wird. Ich hätte ja gern das Blut des Dolh benutzt - Vanidors Blut -, aber er stammte aus Adonar, und hier wird das Blut einer Person gebraucht, die in Mithgar geboren wurde. Das jedes beliebigen Narren hätte genügt, solange er nur von dieser Welt stammt, aber es freut mich sehr, das Blut eines königlichen Fräuleins verwenden zu können.«
    Tränen stiegen Laurelin in die Augen, als Modru zurücktrat, um sein Werk zu begutachten. »Sss. Ausgezeichnet. Gyphon, mein Gebieter, wird erfreut sein, denn Euer Haar ist zwar geschnitten, dennoch seid Ihr… unbefleckt. Jawohl, erfreut, denn es ist lange her, seit Er das Blut einer so holden Maid getrunken hat… und Ihn dürstet sehr.« Modru drehte sich um, hob ein steinernes Becken vom Boden auf und setzte es auf ein Gestell neben dem Altar, wo es das Blut auffangen würde, das in der Rinne hinablief. Und neben das Becken stellte er einen eisernen Kelch. Dann brachte der Böse ein Tablett, das mit schwarzem Samt bedeckt war, setzte es auf dem Altar ab und schlug das Tuch zurück. Ein tiefschwarzes Messer kam zum Vorschein, grob aus demselben schaurigen Material geschnitzt, aus dem auch der Myrkenstein bestand. Zuletzt legte Modru noch ein dickes Buch offen auf den Tisch und zog eine Liste darin zu Rate. Und in genau diesem Moment drang das Schlagen eines mächtigen Gongs in den

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