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Mithgar 13 - Zwergenzorn

Mithgar 13 - Zwergenzorn

Titel: Mithgar 13 - Zwergenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Honigsoße; frisch gefangene Forelle auf einem Berg von Pilzen… Anval hatte Zwirn gerade zugestimmt, dass sie bei ihrer nächsten gemeinsamen Mahlzeit einen ganzen Ochsen am Spieß zwischen sich aufteilen würden, als Borin, der ein Stück voraus ging, die Hand hob und ihnen Schweigen gebot.
    Voraus konnten sie über den Baumwipfeln einen dünnen Rauchfaden aufsteigen sehen. Borin sagte: »Es kann kein Feuer der Grg sein, denn die Sonne ist aufgegangen, und wir sind ohnehin noch viel zu weit im Norden für Squam. Es könnte ein Reisender, Händler, Jäger oder Holzfäller sein, obwohl es zu spät für ein Frühstücksfeuer und noch zu früh für ein Mittagsmahl ist. Vielleicht ist es überhaupt kein Kochfeuer, sondern ein Lagerfeuer. Seid auf der Hut und sprecht nicht von unserer Mission, denn selbst unschuldige Zungen können unsere Pläne verraten, wenn sie in Gefangenschaft geraten.« Nach dieser Ermahnung marschierten sie weiter nach Osten.
    Bald kamen sie in die Nähe des Rauchs und fanden etwas vor, das wie ein verlassenes Feuer aussah, über dem vier Hasen an Astspießen brieten. Die Gefährten betrachteten sie mit wölfischem Hunger, als Fürst Kian hinter einem dicken Baumstamm hervortrat. »Seid gegrüßt, Reisegefährten!«, rief er mit übertriebener Höflichkeit und einer tiefen Verbeugung. »Wollt Ihr mir nicht bei diesem erlesenen Mahl Gesellschaft leisten?« Dann brach er in lautes Gelächter aus, als seine Tischgenossen sich beeilten, seiner Einladung Folge zu leisten.
    Nach dem Mahl holte Zwirn beide Pferde von der grasbewachsenen Lichtung. Ins Gespräch vertieft marschierte die Gruppe die Überlandstraße entlang. Sie waren fast acht Meilen weiter nach Osten gegangen, als sie ein steinernes Haus erreichten, das den Baeron als Zollstation und Passhüter-Haus diente.
    In den alten Zeiten hatten die Baeron, ein robuster Stamm beherzter Menschen, den Crestan-Pass, die Überlandstraßenfurt und die Straße dazwischen von Rukhs, Hlöks und anderem Gezücht frei gehalten und somit für die Sicherheit der Reisenden und Kaufleute gesorgt. Für diesen Dienst erhoben die Baeron einen Zoll. Doch seit Modrus Fall lebte kein Gezücht mehr in dieser Region. Deswegen waren die Baeron dazu übergegangen, die Straße durch den Crestan-Pass von Gerölllawinen und Erdrutschen zu säubern und in der Regenzeit den Reisenden zu helfen, sich und ihre Fracht sicher durch die Furt zu bringen. Dafür erhoben sie weiterhin einen Zoll.
    Jedes Jahr kam eine andere Familie aus dem Land der Baeron, die sich um den Crestan-Pass kümmerte. Sie kamen am 1. April – ein paar Wochen, bevor die Frühjahrsschneeschmelze den Pass für die Reise öffnete – und kehrten im Herbst in den Wald des Grünen Hauses zurück, wenn die Schneefälle den Pass für den Winter sperrten. In diesem Jahr war Baru Passhüter, und er wohnte mit seinen drei hochgewachsenen Söhnen in der kleinen Steinkate.
    Die vier Baeron waren erfreut, Fürst Kian und die beiden Zwerge über den Pass zurückkehren zu sehen, denn Baru hatte ihnen vor einem Monat, einer Woche und einem Tag auf der Hinreise in die Sieben Täler »im Auftrag des Königs« alles Gute gewünscht. Die Passhüter waren erstaunt, Perry und Zwirn kennen zu lernen, denn sie hatten noch nie zuvor Waldana gesehen, und für die Baeron waren die Kleinen Leute Wesen aus der Legende – die auf die Zeiten des Bannkriegs und noch weiter, auf die Zeit der Wanderjahre zurückgingen –, als das Kleine Volk auf seiner Reise nach Westen und Süden auf der Suche nach einer Heimat den Argon überschritten hatte.
    Die Reise wurde unterbrochen, um sich bei einer Kanne Tee Neuigkeiten zu erzählen. Die Baeron versorgten die Gefährten außerdem mit köstlichem, dunklem Brot, das mit frischer Butter bestrichen auf den Rippen haften blieb und ein paar leere Stellen füllte.
    Während des Mahls erzählte Fürst Kian Baru von dem Steinschlag unterhalb des Passes und erwähnte, dass nun Geröll auf der Straße liege. Baru nickte, goss mehr Tee ein und reichte den Reisenden mehr Brot. Er bedeutete seinen Söhnen mit einem Heben der Augenbraue, dass es am Pass Arbeit gab, und sie antworteten mit einem Kopfnicken.
    Perry fiel während der Unterhaltung auf, dass Baru und seine Söhne Fürst Kian mit großer, beständiger Hochachtung behandelten, fast wie einen König. Seltsam, dachte er bei sich.
    Die Baeron schienen über das Madenvolk in Drimmenheim und das Gelöbnis der Zwerge Bescheid zu wissen, denn sie redeten von

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