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Mithgar 14 - Zwergenmacht

Mithgar 14 - Zwergenmacht

Titel: Mithgar 14 - Zwergenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Wissen schritten sie weiter voran.
    Dieser Korridor war weniger behauen und ähnelte mehr einer natürlichen Höhle. Der Boden war zwar glatt, aber Wände und Decke waren nur leicht von Zwergenwerkzeugen bearbeitet und wirkten roh. Der breite Gang wand sich weiterhin abwärts, und viele Gänge zweigten in die Dunkelheit ab.
    Sie marschierten fast drei Stunden weiter nach Westen und erreichten schließlich den von Perry angekündigten Saal. »Brega hat dies die Breite Halle genannt«, stellte der Wurrling fest, »aber ich behaupte, dass es ein Speisesaal ist, denn ich bin hungrig – und müde. Fürst Kian, ich schlage vor, dass wir essen und uns ausruhen. Es war ein langer Tag, obwohl ich nicht genau weiß, wie weit wir gekommen sind und wie viel Zeit vergangen ist.«
    »Wir haben beinah sechzehn Meilen in den Gängen zurückgelegt«, verkündete Delk, »vierzehn auf Bregas Weg und zwei, um das Geröll in der Halle des Gravenarch zu umgehen.« Anval und Borin nickten, denn die Entfernungen und Richtungen waren in ihr zwergisches Gedächtnis eingebrannt.
    »Ich bin zwar nicht sicher«, grollte Ursor, »aber ich glaube, dass draußen Nacht ist und der Mond am Himmel steht. Meiner Schätzung nach kann Mitternacht nicht mehr weit sein.«
    »Es ist zwei Stunden nach Mitternacht, und der Mond versinkt bereits im Westen«, korrigierte Shannon mit einer Sicherheit, welche die anderen nicht anzweifelten. Denn obwohl Tage, Wochen, Monate und sogar Jahre Elfen nur wenig zu bedeuten schienen, und sie offenbar nur den Wechsel der Jahreszeiten vermerkten, wussten sie doch immer ganz genau, wo gerade Sonne, Mond und Sterne standen.
    »Dann ist es kein Wunder, dass ich müde und hungrig bin«, seufzte Perry.
    »Das sind wir alle«, stimmte Fürst Kian zu. »Perry hat Recht. Hier werden wir etwas essen, trinken und schlafen. Wir stellen Wachen in derselben Reihenfolge auf wie bisher, und zudem wird uns Langmessers Licht warnen.«
    Perry verzehrte hungrig drei Stücke Kommissbrot und trank etwas Wasser. Auf ihrem nächsten langen Wegabschnitt würden sie den »sicheren« Bach erreichen, der siebzehn Meilen weit im Westen durch den Bodensaal floss, aber bis dahin musste Wasser gespart werden. Der Wurrling klopfte seinen Rucksack zu einem Kopfkissen zurecht, legte sich hin und schlief augenblicklich ein. Langmesser lehnte an einem Steinblock und kündete matt leuchtend von weit entfernten Feinden.
     
    Vier Stunden später weckte Ursor Perry für dessen Wache. Um wach zu bleiben, ging der Wurrling langsam in dem schwachen Licht auf und ab, das die abgeschirmte Zwergenlaterne warf. Er beobachtete Langmesser, aber dessen Schein veränderte sich nicht. Als seine Zeit endlich vorüber war, weckte er Shannon Silberblatt.
    Der Elf saß still mit dem Rücken an der Wand da, und seine Mandelaugen funkelten im Laternenlicht, denn der Schlaf der Elfen ist seltsam und unterscheidet sich von demjenigen der Zwerge, Menschen und Wurrlinge – falls der elfische Schlaf überhaupt ein richtiger Schlaf ist. Es heißt, dass in ihren Ländern die Dämmerung herrscht, die Tage nicht enden und der Schlaf niemals kommt. Legenden behaupten, dass einige Sterbliche in dieser zeitlosen Existenz gefangen wurden. Doch diese Legenden von Ländern, in denen die Hände der Zeit ruhen, scheinen dem »Wissen« der Elfen in Bezug auf den gerade aktuellen Stand von Sonne, Mond und Sternen zu widersprechen. Andererseits würden viele sagen, dass die Macht der Elfen über die Zeit beweise, dass sie im Zwielicht leben und nicht schlafen. Doch im Buch des Raben steht auch, dass Fürst Gildor gesagt habe, Elfen könnten zwar viele Tage ohne Ruhe auskommen, aber auch sie müssten irgendwann einmal schlafen.
    Als Perry sich dem ruhenden Elf näherte, erhob Silberblatt sich, bevor der Wurrling in seine Nähe kam, und bedeutete dem Bokker, sich hinzulegen.
     
    Alles in allem hatte der Trupp gut acht Stunden geschlafen, als Delk die anderen schließlich weckte. Sie nahmen eine rasche Mahlzeit zu sich und brachen dann wieder auf. Perry trug Langmesser weiterhin gezogen, und immer noch kündete die blaue Flamme von entfernter Gefahr.
    Je weiter nach Westen sie gingen, desto unbehauener wurde der Gang. Jetzt stießen sie gelegentlich auf Risse und Spalten im Boden. Die meisten ließen sich mit einem langen Schritt überwinden, aber manchmal musste Perry sie überspringen, auch wenn er der Einzige war, weil alle anderen größer waren als der kleine Bokker. An einer Stelle passierten

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