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Mithgar 14 - Zwergenmacht

Mithgar 14 - Zwergenmacht

Titel: Mithgar 14 - Zwergenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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uns wieder auf den Fersen.«

4
     
    Zauberwort
     
    Zwei Zwerge, ein Wurrling und ein Mensch marschierten die Große Wand von Aggarath entlang zu dem Gesteinshaufen vor der Dämmertür. Wohin sie auch schritten, so kam es ihnen vor, stießen sie auf einen gefallenen Zwergenkrieger, Opfer des monströsen Krakens während ihres Rückzugs über den Damm. Durek und Bomar hatten sich ihre Kapuzen über die Köpfe gezogen, wie es bei trauernden Zwergen üblich ist. Tränen liefen still über Zwirns Wangen, als der Wurrling die zerschmetterten Leichen sah. Rands Haltung drückte ebenfalls seinen Kummer aus. Doch sie hielten nicht inne, um zu trauern, denn Durek hatte gesagt: »Es wird eine Zeit der Trauer kommen, aber jetzt müssen wir an die Lebenden denken. Unsere Kameraden in den Hallen Kraggencors verlassen sich auf uns. Wir dürfen sie nicht im Stich lassen.«
    Wo sich einst der See befunden hatte, klaffte nun ein schwarzer Krater. Von den Zwergen, welche die dunkle Kreatur unter Wasser gezogen hatte, war nichts zu sehen. Die vier schritten über den gespaltenen Damm und über die uralte Brücke. Tief unter sich im schlammigen Bett des Sees konnten sie das Gestein des alten Wassergrabens sehen, das nach einer Ewigkeit der Dunkelheit nun wieder ans Tageslicht gekommen war. Nachdem der Troll-Damm zerstört war, floss wieder Wasser durch einen unsichtbaren Riss unter der Großen Wand und in den Graben und füllte ihn bis zu einem entsprechend geformten Rand in dem massiven Bollwerk, sodass der Überlauf einen Bach bildete. Nach Jahrhunderten der Stille plätscherte der Dämmerbach nun wieder herab und mäanderte durch das Tal, um an den Wächterfallen in das tiefer gelegene Flussbett zu stürzen und schließlich durch die Schlucht des Ragad-Tals zu fließen.
    Immer weiter schritten Zwirn, Durek, Bomar und Rand. Hier und da konnten sie jetzt das Pflaster des alten Vorhofs vor der Dämmertür erkennen, der nun nicht mehr unter Wasser lag, aber dafür größtenteils unter Schlick und Schlamm begraben war. Dort konnten sie auch die uralten Überreste großer Bäume erkennen, die einst vor dem Westportal gewachsen waren.
    Die vier kamen schließlich zu dem Geröllhaufen vor der Tür. Er war immens. Die Kreatur hatte nicht nur alles von den Zwergen abgetragene Gestein wieder zurückgeschafft, sie hatte sogar noch mehr Felsen darauf gehäuft.
    Zwirn betrachtete den riesigen Haufen mit äußerster Bestürzung, denn der Bokker sah keine Möglichkeit, wie die Zwerge, nicht einmal eine Armee von ihnen, diese Masse von Gestein in einer Woche abtragen wollten – geschweige denn in den wenigen Stunden, die ihnen bis zum vereinbarten Zeitpunkt des Zusammentreffens noch blieben. Rand holte Bryttas Speer und hob auch sein eigenes Schwert von dort auf, wo er es hatte fallen lassen, weil er beim Angriff des Krakens statt seiner Waffe Dureks Axt benutzt hatte. Der grauhaarige Bomar blieb stehen und betrachtete den Haufen. »König Durek«, brummte der Grubenmeister. »Ich weiß nicht, ob wir dieses ganze Gestein zwischen jetzt und der morgigen Mitternacht wegschaffen können.« Bomar betrachtete den Vormittagshimmel. »Ich schätze, dass bereits später Vormittag ist, und ob uns genug Zeit für diese Arbeit bleibt, ist zweifelhaft. Aber wir müssen es versuchen. Berez und ich werden den Schichtplan erstellen und die Arbeiten beaufsichtigen. Einer von uns bei Tage, der andere bei Nacht, denn wir müssen ohne Unterbrechung arbeiten, auch bei Laternenlicht, wenn wir es bis morgen Nacht schaffen wollen.«
    Durek nickte, und die vier Personen machten kehrt und gingen um das Nordende des Dammes herum zurück zu den Wächterfällen.
    Immer noch warfen die Zwergenkompanien eine nach der anderen Steinblöcke auf den nun leblosen Kadaver des Ungeheuers. Der Steinstoß im Becken unterhalb des Abgrunds war groß geworden, und der Dämmerbach fiel über den Rand auf das Geröll. Nur hier und da war noch die gescheckte grüne Haut der abscheulichen Kreatur zu sehen. Zwirn sah hin und schauderte vor Ekel, denn obwohl man nicht viel vom Kraken sehen konnte, war das wenige abstoßend genug.
    Durek rief Berez und seine Hauptleute zusammen. Die Zwerge versammelten sich gemeinsam mit Zwirn, Prinz Rand und Reichsmarschall Brytta in einem großen Kreis.
    Kaum saß der Rat, als der Zwergenkönig auch schon das Wort ergriff: »Der Gesteinshaufen vor der Tür ist höher denn je. Die Aufgabe, das Portal bis morgen um Mitternacht freizulegen, mag sich als

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