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Mithgar 14 - Zwergenmacht

Mithgar 14 - Zwergenmacht

Titel: Mithgar 14 - Zwergenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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nah, und beim ersten Tageslicht müssen sie sich bis zum Sonnenuntergang verkriechen, bevor sie ihren Weg nach Drimmenheim fortsetzen können. Sie müssen abgefangen werden, ehe sie Gnar warnen können, sonst sind wir verloren. Nur die Reiter aus dem Valanreich sind schnell genug, um ihren Trupp noch einzuholen.« Der junge Mensch, der blass und übernächtigt aussah, schaute in die gezeichneten, müden Gesichter Bryttas und der Ratsmitglieder, die nach ihrem Kampf gegen den Kraken ebenfalls erschöpft waren.
    Durek rieb sich die Augen mit dem Handrücken und knirschte: »Marschall Brytta, Arl hat Recht. Nur die Vanadurin können dieser Gefahr Herr werden.« Während der Zwergenkönig den Reichsmarschall ansah, brummten andere Mitglieder des Rats und nickten zustimmend, denn es war klar, dass nur die berittenen Harlingar schnell genug sein würden, um das fliehende Gezücht noch einzuholen. Niemand wusste, wie weit die beiden Trupps noch vor Tagesanbruch gekommen waren, bis die aufgehende Sonne das Gezücht gezwungen hatte, in Spalten und Nischen auf der Westseite des Gebirges Schutz zu suchen und auf die Nacht zu warten, um dann den Marsch zum Hohen Tor fortzusetzen. Vielleicht hatten einige sogar schon dieses Ziel erreicht und brachten Gnar gerade die Nachricht, dass die Zwerge vor der Dämmertür standen.
    Bryttas Stimme klang grimmig. »Arl, hol dir ein frisches Pferd, du wirst uns zurück zu Eddra führen. Wenn sie es noch nicht zum Tor geschafft haben, dürfen diese Wrg nicht entkommen, um Gnar zu warnen. Geh jetzt. Und bring mir Nachtwind.« Als Arl die Stufen herunter lief, schaute der Reichsmarschall in den Morgenhimmel. »Prinz Rand, auf dem direkten Weg zu Pferd, wie weit ist die Straße zum Quadra-Pass entfernt?«
    »Knapp dreißig Meilen durch die Vorberge, dann seid Ihr auf dem Weg zum Pass«, antwortete Rand nach gründlicher Überlegung. Sowohl Brytta als auch Durek raunten zustimmend, denn die Schätzung bestätigte ihre eigene. Rand fuhr fort: »Der Weg durchs Gelände ist felsig und schwierig, zerklüftet und unwegsam, aber ich sehe keinen schnelleren, den Yrm den Weg abzuschneiden.« Dann wandte sich Rand an den Zwergenkönig. »Dennoch, König Durek, wenn die Vanadurin die Straße erreichen, wie weit aufwärts sollen sie reiten? Wo liegt das geheime Hohe Tor?«
    Durek schüttelte den Kopf. »Die Überlieferung verrät uns, dass es irgendwo innerhalb des Passes ist. Aber es kann nicht weiter als drei bis höchstens zehn Meilen bergauf sein, denn wir wissen jetzt, dass es diesseits des hohen Schnees ist, sonst hätten die Grg es nicht benutzen können. Wie sie es entdeckt und herausgefunden haben, wie es funktioniert, erfahren wir vielleicht nie, obwohl sie über tausend Jahre Zeit dazu gehabt haben.«
    »O nein, Sire«, meldete sich Zwirn zu Wort. »Ich bitte um Vergebung, König Durek, aber ich glaube, so lange wissen sie noch nicht davon. Hätten sie zu Tucks Zeiten von jenem Hohen Tor gewusst – also auch nur seit zweihundertdreißig Jahren –, könnt Ihr Euer letztes Kupfer darauf verwetten, dass sie es auch benutzt hätten, um ihn und die anderen zu schnappen, als die vier im Winterkrieg versucht haben, den Stormhelm zu überqueren.« Zwirn schaute sich um und sah zustimmendes Nicken. »Da sie Tuck und seine Begleiter aber nicht im Pass geschnappt haben, müssen sie die Geheimtür irgendwann danach geöffnet haben.«
    Brytta schaute ins Tal und sah Arl auf einem frischen Pferd und mit Nachtwind am Zügel zu den Wächterfällen reiten. »Unabhängig davon, wann die Geheimtür von den Wrg entdeckt wurde, wissen sie jetzt davon. Wir können keine Zeit mehr mit Spekulationen vergeuden. Es wird Zeit für Taten.« Brytta hob sein schwarzes Ochsenhorn an die Lippen, um den Harlingar zu signalisieren.
    »Wartet, mein Herr!«, rief Zwirn. »Was ist mit den Verwundeten? Was ist mit denen, die beim Kampf gegen das Ungeheuer verletzt wurden? Wer wird sie nach Süden bringen? Und was ist mit den Pferden? Wir können sie nicht einfach hier an diesem toten Ort lassen. Wie sollen sie hier überleben?«
    »Zwirn, mein lieber Freund, unvorhergesehene Ereignisse machen unsere sorgfältig ausgearbeiteten Pläne zunichte«, erklärte Brytta. »Daher müssen für die von Euch genannten Punkte – und vielleicht noch mehr – andere Pläne gemacht werden. Verwundete und Pferde hin oder her, das Gezücht muss aufgehalten werden, ehe es das Hohe Tor erreicht. Und das können nur die Vanadurin schaffen. Wir müssen

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