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Mithgar 14 - Zwergenmacht

Mithgar 14 - Zwergenmacht

Titel: Mithgar 14 - Zwergenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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kurz darauf konnten wir wieder ihre Fackeln sehen, und wir zügelten die Pferde und blieben weit hinter ihnen zurück. Gegen Mitternacht wurde die Große Wand plötzlich dunkel, als sei ein riesiges Feuer gelöscht worden, und die Wrg liefen wieder vor Furcht und Verwirrung durcheinander, als wüssten sie nicht so recht, wie sie weiter vorgehen sollten. Eddra und ich hatten ebenfalls große Zweifel, denn auch wir wussten nicht, was das alles zu bedeuten hatte, aber wir dachten uns wiederum, dass im Ragad-Tal etwas Schlimmes geschehen müsse. Aber wir wussten, dass es unsere Pflicht war, dem Gezücht wie geplant zu folgen.
    Wiederum setzten die Wrg ihren Weg in Richtung Ragad-Tal fort, und wiederum blieben wir ihnen auf den Fersen. Einige Zeit verstrich, und wir legten vielleicht sechs Meilen zurück. Sie kamen langsam in die Nähe der Tür, und Eddra und mir war klar, dass wir uns bald entscheiden mussten, wie wir verfahren sollten: mit großem Geschrei mitten zwischen sie reiten und dann fliehen, um sie abzulenken, oder abwarten, um ihr Ziel zu erfahren, und dann das Heer warnen. Doch ehe wir handeln konnten, kam ein zweiter Trupp von etwa dreißig Rutcha mit Fackeln durch die Nacht – aber sie kamen aus der Richtung des Tals! Die beiden Trupps trafen aufeinander, schrien und knurrten sich an und verfluchten einander, und die beiden Anführer stritten sich. Aber dann knallten Peitschen, und die Drökha-Anführer ließen die Rutcha zum Quadra-Pass umkehren.
    Die Rutcha waren jetzt überhaupt nicht mehr unsicher oder zögerlich, sondern eilten in Richtung Quadra-Pass, direkt auf Eddra und mich zu. Wir verließen mit unseren Pferden rasch den Pfad und versteckten uns zwischen dunklem Gestrüpp und hohen Felsen in der Nähe, stiegen ab und hielten unseren Pferden die Nüstern zu, um jedes Schnauben zu verhindern. Die zurückkehrenden Wrg zogen vorbei, ohne uns zu sehen, und dabei hörten Eddra und ich einen von ihnen so etwas knurren wie: ›… wir berichten Gnar von der Armee der Ekelbärte vor der begrabenen Tür!‹ Damit war es klar, dass die Rutcha das Heer entdeckt hatten und nun zum Hohen Tor unterwegs waren, um Gnar zu warnen.
    Als wir außer Hörweite waren, sagte Eddra zu mir, ich solle zur Legion reiten, um dort Meldung zu machen, während er den Wrg auf den Fersen bleiben und unterwegs Zeichen zurücklassen würde, damit etwaige Verfolger sie finden würden. Also trennten wir uns, und Eddra folgte den Rutcha und Drökha nordwärts, während ich nach Süden ritt.
    Der Mond schien zwar hell, aber vor Sonnenaufgang konnte ich trotzdem noch nicht in vollem Galopp reiten. Erst bei Tageslicht konnte Feuermähne richtig ausgreifen. Unterwegs wurde mir klar, dass nur die Vanadurin schnell genug sein würden, um die beiden Trupps der Wrg noch abzufangen, ehe sie den Pass erreichen, wenn sie nicht schon an ihr Ziel gelangt sind. Aber ich glaube, dass sie bei Tagesanbruch noch nicht oben waren und sich bis zum Einbruch der Nacht verstecken müssen – wenigstens hoffe ich, dass sie nicht schnell genug waren, um es noch vor Sonnenaufgang zurück auf den Stormhelm zu schaffen.
    Den Rest der Geschichte kennt Ihr, Sire.« Arl verstummte, und sie folgten weiter Eddras gut lesbaren Markierungen.
     
    Arl hatte seine Geschichte also erzählt und nun, Meilen später, ließ Brytta sich die Worte seines Kundschafters noch einmal durch den Kopf gehen. Er suchte nach irgendeiner Kleinigkeit, die den Vanadurin noch einen zusätzlichen Vorteil gegenüber dem Feind verschaffen mochte – doch abgesehen von ihrer Anzahl und ihrem Ziel fand der Reichsmarschall nichts, was ihm von Nutzen war.
    Die Kolonne der Reiter aus dem Valanreich erreichte wieder offenes Gelände und sie trieben die Pferde an, sodass die flankierenden Bergschluchten das Donnern ihrer vorbeirasenden Hufe zurückwarfen, und das Plateau unter ihnen erbebte.
    Voraus sahen sie direkt vor sich eine steile Böschung aufragen, in der sich eine große gezackte Spalte aufwärts wand. Düster sah sie aus, obwohl die Sonne noch am Himmel stand. Je näher sie kamen, desto Furcht einflößender wirkte sie. Auf diese gähnende Spalte wiesen Eddras Zeichen hin.
    Die Kolonne ritt in die finstere Öffnung, jetzt in Einerreihe, denn die Wände standen eng zusammen. Es war zwar noch Tag, aber eine schattige, gedämpfte Dunkelheit legte sich über sie, und die Strahlen der Sonne fielen nur trübe und schwach in diese kalte Tiefe. Spalten und Risse zogen sich durch die Bergflanken,

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