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Mithgar 14 - Zwergenmacht

Mithgar 14 - Zwergenmacht

Titel: Mithgar 14 - Zwergenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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unübersehbar, und wir haben dich lange gesucht. Wie ist es dir ergangen? Wo sind die Wrg?«
    »Die Wrg-Spione lagern in dieser Spalte«, antwortete Eddra, indem er auf den dunklen Riss in der Felswand zeigte, »und warten auf den Sonnenuntergang.« Viele warfen einen Blick auf die Nachmittagssonne. Es blieben höchstens noch zwei Stunden, bis sie im Westen versinken würde. »Sie sind weit in diesem zerklüfteten Land gekommen, und ihre Verfolgung hat mich ermüdet. Aber sie lauern im tiefen schwarzen Schatten und werden die Schlucht bald auf der anderen Seite verlassen.
    Trotzdem können wir sie vielleicht noch überholen, denn ein Stück entfernt im Westen gibt es einen Weg, der um diesen dunklen Spalt herumführt. Dort können wir unbemerkt an ihnen vorbei. Im Norden gibt es außerdem, Wasser für die Pferde. Danach bringt uns eine kurzer Ritt zu einem tiefen, steinigen Hohlweg, durch den sie kommen müssen, weil die Straße zum Pass und zum geheimen Hohen Tor hindurch führt. Die Wände in diesem Hohlweg sind steil und wenn sie einmal dort in der Falle sitzen, können sie unseren Speeren nicht entkommen.«
    »Hai!«, rief Brytta. Seine strengen Züge verzogen sich zu einem breiten Grinsen, und er schlug Eddra auf die Schulter, denn sein Krieger hatte das Land ausgekundschaftet und eine Stelle ausfindig gemacht, wo sich die Harlingar endlich zum Kampf stellen konnten. »Lasst uns keine Zeit mehr mit müßigem Geschwätz vertrödeln«, grinste er. »Wir wollen uns lieber auf den Weg machen. Reite voran, mein lieber Eddra, dann werden wir dir folgen.«
    Die Krieger stiegen wieder auf, und diesmal sangen ihre Herzen, denn jetzt wussten sie, dass sie nicht auf einer Schattenmission waren – auf einer Mission mit wenig oder gar keiner Hoffnung auf Erfolg –, denn jeder hatte insgeheim befürchtet, dass sie zu spät kommen würden, und nun wussten sie, dass es nicht so war.
    Auf Eddras Spuren ritten sie rasch zu einem schmalen Pfad, der flach die Felswand empor führte. Diesen Weg nahmen die Pferde, und Ross und Reiter schienen den tiefen Abgrund zu ihrer Linken dabei gar nicht zur Kenntnis zu nehmen. Am Ende dieses Weges lag das letzte Plateau. In der Ferne konnten sie die Straße hinauf bis zum Quadra-Pass blicken. Im Westen lag die Rotwacht und sie wussten, dass Wylf sie in diesem Augenblick vom Gipfel aus dabei beobachten würde, wie sie ins Freie und dem Pass entgegen ritten. Sie beeilten sich und erreichten schließlich die Straße. Hier und da war ein uralter Pflasterstein zu sehen, obwohl die meisten im Erdreich vergraben waren, während einige wenige vom Unkraut beiseite gedrängt und im Gestrüpp verborgen waren. Am Wegesrand plätscherte ein von einer dünnen Eiskruste bedeckter Bach aus dem Schnee am Pass abwärts. Sie legten eine kurze Rast ein, bis die Pferde getrunken und sie ihre Feldflaschen aufgefüllt hatten.
    Langsam versank die Sonne und gerade als sie den Horizont berührte, erreichten sie den Hohlweg, von dem Eddra gesprochen hatte. Die Wände ragten steil auf. Die Quadra-Straße wand sich durch die lang gezogene Schlucht aufwärts, um hinter einer weit entfernten Biegung zu verschwinden. Bis zu dieser Biegung ritten sie, um den Wrg ihre Falle zu stellen.
     
    Brytta versammelte seine Reiter um sich. Im Licht der untergehenden Sonne machte er sich an die Ausführung seines Plans. Als er seine Ansprache beendet hatte, kannte jeder seine Aufgabe und war zufrieden, denn Brytta war ein guter Anführer, und seine Strategie kam ihrem Wesen entgegen. Er redete Valur, die immer noch gebräuchliche Kriegssprache des Valanreichs, die sich auf die alten Zeiten zurückführen ließ, als ihre Vorfahren noch frei durch die Steppen des hohen Nordens geritten waren, lange Zeit bevor irgendjemand von ihnen nach Süden in die Prärien Valons gelangt war. Als die Dunkelheit hereinbrach, wiederholte Brytta eine alte Segnung der Vanadurin:
     
    »Erhebt euch, Harlingar, zu den Waffen!
    Die drei Gesichter des Glücks wenden sich nun uns zu:
    Eins lächelnd, eins grimmig, eins verstohlen;
    Möge das nie zu sehende Gesicht immer verborgen bleiben.
    Hai, Krieger des Speers und des Säbels!
    Hai, Krieger des Messers und des Pfeils!
    Hai, Krieger des Horns und des Pferds!
    Reitet los, Harlingar, reitet los!«
    In der rasch hereinbrechenden Dunkelheit stiegen die grimmigen Krieger aus dem Valanreich mit erwartungsvollem Herzen und guten Mutes auf ihre Pferde und ritten zu ihren Kampfpositionen, um auf die Ankunft ihrer

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