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Mithgar 14 - Zwergenmacht

Mithgar 14 - Zwergenmacht

Titel: Mithgar 14 - Zwergenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Vorderbeine anstürmender Pferde geschwungen, und diese gingen schreiend mitten zwischen den Feinden zu Boden, während die Wrg über ihre Reiter herfielen. Wieder andere Pferde, reiterlos und von den Vanadurin für den Krieg abgerichtet, traten mit scharfen Hufen zu und fällten mit ihren Tritten Rutcha. Krieger erhoben sich aus der Menge ihrer Gegner und schleuderten den Feind beiseite. Viele Harlingar sangen im Gefecht, und in ihren Augen loderte ein schreckliches Feuer.
    Brytta stürzte sich mit dem Säbel in der linken Hand ins Getümmel, ein grimmiger Kämpe auf Nachtwinds Rücken. Es war ein gewaltiger Kampf, und Bryttas Arm wurde lahm vom Niedermähen der Rutcha. Doch die Schlacht tobte weiter, denn die Wrg waren grausam und schier unermüdlich. Lanzen stießen und Säbel hieben, Knüppel schlugen und Hämmer schmetterten. Krummsäbel prallte auf Langmesser und blitzende Hufe stolperten über Eisenstangen. Geschrei, Flüche und Kriegsrufe ertönten, und dazu hallte der raue Klang von Stahl auf Stahl. Der Kampf wogte hin und her. Doch langsam gewannen die Vanadurin die Oberhand, und die Wrg wurden weniger.
    Die Rutcha hatten ihre Fackeln weggeworfen oder damit nach Reitern und deren Pferden geschlagen, und jetzt beleuchtete nur noch der helle Mond das Schlachtfeld, obwohl hier und da noch eine brennende Fackel auf der Straße lag. Überlebende Rutcha huschten zwischen dunklen Schatten hin und her, schlugen rasch zu und sprangen dann wieder in die Finsternis zurück.
    Langsam ebbte die Schlacht ab, als die Vanadurin aus den Sätteln stiegen, Fackeln aufhoben und über die Straße ausschwärmten. Sie suchten jede Felsennische und jeden Schatten ab, und fanden auch die letzten verbliebenen Gegner, manchmal einzeln, manchmal zusammengerottet. Und kein Pardon wurde gegeben.
    Brytta saß noch immer auf Nachtwind und spähte durch den Hohlweg. Er sah zu, wie die Harlingar noch lebende Feinde in den Schatten ausfindig machten, und vergewisserte sich, dass jene, die auf dem Boden lagen, auch wirklich tot waren und sich nicht nur tot stellten. Es war viel Arbeit mit Messer und Säbel. Und dann rollte ein Stein von oben die Wand herunter.
    Auf der Felswand! Ein Drökh! Nein, zwei! Über Brytta flitzten zwei Drökha durch die Schatten, denen es gelungen war, eine Ritze zu einem höher gelegenen Pfad zu erklimmen, der an der Südwand des Hohlwegs entlang und bis ganz nach oben führte. Jetzt flohen sie über diesen Pfad aus dem Hohlweg zum Hohen Tor.
    Mit großer Mühe nahm Brytta seinen Bogen, wobei er die Schmerzen und die Unbeholfenheit seiner gebrochenen rechten Hand verfluchte. Noch ein Reiter war in der Nähe. »Didion! Zu mir!«, rief Brytta. »Es sind Wrg in der Wand! Dein Bogen!« Während Didion zu ihm geritten kam, legte Brytta einen Pfeil auf die Sehne und versuchte die Waffe mit seiner gebrochenen Hand zu spannen. Ein langes, gequältes Stöhnen entrang sich ihm, und nachdem er den Bogen nur halb hatte spannen können, fiel der Pfeil klirrend zu Boden. »Rach!«, fluchte Brytta und wechselte die Hände, sodass er den Bogen nun in der unbeholfenen Rechten hielt und mit der Linken spannte. Die Drökha liefen die letzten paar Schritte zum oberen Rand der Wand, einem offenen Plateau – wenn sie es erreichten, waren sie frei!
    Wieder legte Brytta einen Pfeil auf die Sehne, wobei er diesmal mit der linken Hand spannte und mit zusammengebissenen Zähnen und Schweißperlen auf der Stirn mit der rechten Hand gegen hielt. »Nimm den Rechten, Didion, ich nehme den Linken«, keuchte er und als die Drökha für einen kurzen Moment wieder aus dem Schatten auftauchten, zischten zwei Pfeile durch die Luft, der eine gut gezielt, der andere weniger gut. Oben angekommen und kurz davor, endgültig zu verschwinden, warf einer der Feinde die Hände in die Luft und stieß einen schrillen Schrei aus. Er fiel rückwärts die Felswand hinunter und landete mit dumpfem Schlag auf der Straße. Der andere Drökh tauchte in der Dunkelheit unter und wenn der ihm zugedachte Pfeil getroffen hatte, war davon nichts zu sehen.
    »Didion, ihm nach!«, bellte Brytta. »Ged!«, rief er einen anderen Reiter, der gerade in der Nähe war. »Geh mit Didion! Der Drökh auf dem Plateau darf nicht entkommen!« Und Ged sprang vom Pferd, kletterte hinter Didion die Spalte empor und stellte fest, dass die Bewältigung des steilen Anstiegs keine leichte Aufgabe war.
     
    Die Suche nach Überlebenden ging weiter.
    Die Nacht verstrich, der Mond ging unter und

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