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Mithgar 14 - Zwergenmacht

Mithgar 14 - Zwergenmacht

Titel: Mithgar 14 - Zwergenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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zum anderen Ufer. Doch nach sorgfältiger Suche erwies sich die steile Endwand als glatter Stein ohne verborgene Öffnungen. Mittlerweile war der Hörnerschall der Rukhs viel näher gekommen. Schließlich untersuchten die Kameraden auch den rauen Höhlenboden nach Anzeichen für einen Ausgang, aber auch das erwies sich als fruchtlos. »Wir müssen daran vorbeigelaufen sein«, rief Kian vom anderen Ufer mit einer Geste in Richtung Gargon-Höhle, während er Vorbereitungen für die Rückkehr über den Fluss traf.
    Die Mitglieder des Trupps versammelten sich wieder am Flussufer. Ursor, der als Letzter kam, löste den Enterhaken und schwang sich am Seil durch die rasche Strömung ans andere Ufer. Die Hörner der Rukhs ertönten erneut, und Langmesser leuchtete feurig blau. »Wir werden uns hier zum Kampf stellen«, beschloss Fürst Kian, als der Baeron aus dem Wasser stieg und sich zur Gruppe gesellte. Kian zeigte auf einen hohen Felsvorsprung in der Kaverne. »Diese Felswand wird unser Bollwerk sein, und wir werden uns gut schlagen, bevor uns ihre schiere Anzahl erdrückt.«
    »Sire«, meldete Ursor sich zu Wort, »zuvor würde ich gern noch etwas anderes ausprobieren. Wenn ich es nicht schaffe, könnte das bedeuten, dass Ihr in dieser letzten Schlacht auf meine Kräfte verzichten müsst. Aber wenn ich Erfolg habe, werden wir unseren Feinden doch noch entkommen.«
    »Entkommen?«, rief Perry erstaunt. »Wie können wir entkommen? Es gibt keinen Ausweg!«
    »Vielleicht doch, kleiner Freund«, antwortete Ursor. »Der Fluss. Bei der Rücküberquerung bin ich zur linken Wand geschwemmt worden und habe mich gefragt, wohin der Fluss auf der anderen Seite fließt, falls es überhaupt eine andere Seite gibt. Mir kam der Gedanke, dass der Fluss vielleicht in eine andere Höhle fließt.«
    »Das könnte sein«, brummte Anval, »aber vielleicht auch nicht, und Ihr könntet bei dem Versuch ertrinken.«
    »Er könnte aber auch Erfolg haben«, konterte Borin.
    Das Horn der Rukhs ertönte erneut, und Kian drehte sich in die Richtung, aus der sie gekommen waren. »Der Versuch ist das Risiko wert«, sagte er nach kurzer Überlegung. »Wir haben den Auftrag, die Dämmertür zu erreichen, nicht gegen Yrm zu kämpfen. Wenn Ursor es nicht versucht, werden wir hier und jetzt im Kampf sterben. Wenn er es versucht und scheitert, werden wir auch sterben. Aber wenn er Erfolg hat, können wir unsere Mission fortsetzen. Aber Ihr müsst Euch beeilen, denn uns bleibt nicht mehr viel Zeit.«
    Ihr längstes Seil wurde rasch um Ursors Hüfte befestigt, und er nahm eine Zwergenlaterne als Lichtquelle mit, denn sie war so gut gefertigt, dass sie auch im Wasser schien. »Perry soll hundert Herzschläge zählen«, wies Ursor an, »dann zieht mich zurück.«
    »Aber mein Herz rast«, protestierte Perry, während erneut das Horn der Rukhs ertönte. »Hundert Herzschläge eines verängstigten Wurrlings können nur einen Augenblick dauern. Shannon soll statt meiner zählen.«
    Shannon nickte, und nach vier tiefen Atemzügen tauchte der riesige Mensch unter. Die Laterne um seinen Hals schien durch das kristallklare Wasser, während seine kraftvollen Schwimmstöße und die Strömung ihn unter die Wand trugen. Die anderen sahen den Schein verschwinden und wickelten das Seil ab. Obwohl Shannon zählte, folgte Perry seinem raschen Herzschlag ebenfalls. Er näherte sich zweihundert Schlägen, und Perry wurde langsam unruhig, als Shannon endlich rief, »Hundert!«. Sie holten das Seil ein. Schließlich tauchte der Lichtschein wieder auf und wurde heller, während sie rasch und kräftig zogen. Dann durchbrach Ursors Kopf keuchend und nach Luft schnappend die Wasseroberfläche. »Nichts«, japste er nach einer Weile. »Nicht einmal eine Nische zum Luftholen.«
    Perrys Hoffnungen zerstoben, doch dann sagte Ursor: »Ich versuche es auf der anderen Seite.«
    Das Echo eines Rukh-Horns hallte durch die Kaverne.
    »Sie kommen«, knirschte Kian.
    Der Riese ging zur stromaufwärts gelegenen Wand und wieder ins Wasser. Er atmete wiederum einige Male tief ein und aus, und beim vierten Atemzug tauchte er unter und schwamm jetzt gegen die starke Strömung. Langsam verschwand er unter der Felswand. Wieder erreichte Perry beim Zählen seiner Herzschläge die zweihundert, und wieder hallte Hörnerklang durch die Höhle. Der heisere Hornruf war jetzt viel näher, und Borin lief zum Tunneleingang und schaute hinein. »Der Fackelschein ist schwach, wird aber rasch heller«, rief er

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