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Mithgar 14 - Zwergenmacht

Mithgar 14 - Zwergenmacht

Titel: Mithgar 14 - Zwergenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Erkundung. Eine unbehauene, natürliche Höhle verlief von Norden abwärts, bog nach Westen über den Fluss und zog sich dann in weitem Bogen nach Süden. Wie in der letzten Kaverne kam der Fluss unter einer Felswand hervor, floss quer durch die Höhle und verschwand unter einer anderen Wand. Borin überquerte das Wasser auf einem Sims an der Nordwestwand, und bald war der Schein seiner Laterne hinter der Kurve nach Süden verschwunden, doch nach kurzer Zeit kehrte er zurück. »Der Weg scheint frei zu sein, aber der Gang durch diese Höhle ist anstrengend, weil es unterwegs viele Simse, Erhebungen und Spalten gibt. Ich nehme an, dass wir hier auf Wegen wandeln, die noch nie zuvor von Châkka betreten wurden, auf Pfaden, die so alt sind wie der Berg. Aber der Weg nach Süden müsste uns zu Bregas Weg zurückführen, und wir müssen weiter.«
    Wiederum nahm der Trupp die Wanderschaft auf, und wie Borin gesagt hatte, war der Weg anstrengend. Es galt, Vorsprünge, Risse, Rampen, Felsen und Schluchten zu überwinden. Zweimal tasteten sie sich einen langen, gewundenen Pfad am Rande einer Felswand und mit einem steilen Abgrund neben sich entlang. An einer Stelle gingen sie unter einem tosenden Wasserfall durch, der aus einem entfernten Loch hoch in einer Felswand in einen brodelnden schwarzen Teich weit unterhalb des nassen, schlüpfrigen Pfades fiel, dem sie auf einem schmalen Sims folgten. Aber meistens mussten sie klettern. Herauf, herunter und über die zahlreichen Hindernisse. Einmal musste Borin Nägel in den Fels schlagen und ein Seil daran festbinden, sodass der Trupp eine steile Wand emporsteigen konnte. Ein andermal glaubten sie, sich an einem Seil eine steile Klippe hinuntergleiten lassen zu müssen. Doch Anval legte sich auf den Bauch und hielt die Laterne in den Abgrund, und er entdeckte einen schmalen Sims an der Klippenwand, dem sie bis zum Höhlenboden folgen konnten.
    Sie waren sechs Stunden unterwegs und hatten nur fünf Meilen zurückgelegt, als die Kaverne vor einer hohen Felswand endete, an deren Fuß große Felsbrocken verstreut lagen. »O nein!«, rief Perry bestürzt, »jetzt haben wir uns über diesen Weg gequält und sind wieder in einer Sackgasse gelandet!«
     
    Niedergeschlagen sanken die Gefährten zu Boden, müde und verbittert. Plötzlich rief Shannon: »Psst! Ich höre Rucha-Stiefel.«
    Die Laternen wurden abgeschirmt, und Perry zückte Langmesser. Die Klinge leuchtete, und der Wurrling schob sie rasch wieder in die Scheide, um ihr Licht zu verbergen. Jetzt hörten sie alle das Gezücht, doch wo konnte der Feind sein? In dieser Kaverne gab es keine Seitengänge.
    Stumm und dem Weg zugewandt, auf dem sie gekommen waren, kniete der Trupp kampfbereit am Boden. Alle Waffen außer Langmesser waren gezogen, aber sie sahen keinen Feind. Neben Perry kauerte Anval, der seinen Kopf hierhin und dorthin drehte und in der Finsternis nach Grg suchte. Einen Moment später beugte er sich zu dem Bokker und flüsterte: »Seht Euch die Endwand an.«
    Perry drehte sich um und sah einen matten Schein von Fackellicht durch den Fuß der Wand scheinen und von hinten schwach einen der großen Felsen beleuchten, die an der Wand lehnten. Perry flüsterte dem Zwerg zu: »Ich sehe mir das mal an.« Bevor Anval Einwände erheben konnte, war Perry verschwunden und glitt geräuschlos zu dem großen Felsbrocken.
    Hinter dem Stein war eine Spalte, die bis auf eine kleine Öffnung ganz unten am Boden völlig blockiert war. Das Fackellicht fiel durch den Spalt. Es war ein Ausgang! Aber das Loch war kaum groß genug für den Wurrling. Vorsichtig schob er Kopf und Schultern in die Öffnung. Die Spalte machte einen seitlichen Knick, und von jenseits der Biegung kam das weit entfernte Licht der brennenden Fackeln. Der Bokker wand sich durch in die Spalte, bis zu einer Stelle, an der er aufrecht stehen konnte. Jenseits der Biegung verbreiterte sich der Spalt und endete in einem großen, gegrabenen Saal. Eingedenk der Worte, die Delk im Piniengehölz vor dem Morgentor geäußert hatte, schirmte Perry seine Augen mit der Hand ab, stellte sich hinter einen Felsen und lugte durch seine Finger vorsichtig um die Ecke und zum Feuerschein im Saal.
    In der Mitte lagerte ein beinah hundert Köpfe starker Trupp Rukhs, die wohl von einem Hlök geführt wurden. Das Licht ihrer Fackeln gestattete es Perry, den Saal genauer in Augenschein zu nehmen. Er war beinah kreisrund. Von einem Ende hörte er das Rauschen fließenden Wassers, und er sah

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