Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mithgar 14 - Zwergenmacht

Mithgar 14 - Zwergenmacht

Titel: Mithgar 14 - Zwergenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
Vom Netzwerk:
davon, wie sie die Verwundeten und die Herde nach Süden gebracht und eine Wache auf dem Wächterstand postiert hätten, um ihnen zu signalisieren, falls Wrg den Zwergenäxten entkommen und durch die Dämmertür geflohen wären. »Aber es ist kein Gezücht gekommen…« Nachdem er seine Geschichte erzählt hatte, verstummte er nachdenklich.
    »Genau!«, sagte Wylf ein wenig bedrückt in die Stille hinein. »Es sind keine Wrg gekommen… jedenfalls nicht, wenn ich in der Nähe war. Denn bei der Schlacht in der Stormhelm-Schlucht saß ich auf der Rotwacht fest. In der nächsten Nacht sind keine gekommen, als ich auf der Straße zum Quadra-Pass im Hinterhalt lag. Und aus der Tür sind auch keine geflohen, als ich auf dem Wächterstand Wache gehalten habe. Ich und auch Farlon haben keine Feinde zu Gesicht bekommen. Wir haben als einzige keinen Anteil am großen Aufräumen gehabt. Doch ich nehme an, wir haben genauso gut gedient, indem wir den Feind beobachtet haben – obwohl er nie vor uns gestanden hat – und indem wir uns um die Verwundeten und die Herde gekümmert haben. Trotzdem: das Glück hätte uns wenigstens ein oder zwei Wrg vor das Schwert laufen lassen können.«
    »Jedenfalls war es auch kein Pech, dass Ihr kein Gezücht getroffen habt«, erklärte Perry. »Vielmehr war es zu Eurem Besten, denn Krieg ist ohnehin schon Pech genug.« Der kleine Wurrling verstummte und sagte nichts mehr, und Brytta sah ihn überrascht an.
    Die Sonne schien hell, es war windstill, und eine sanfte Wärme lag über dem grünen Tal. Alles war ruhig. Doch dann störte das schrille Geräusch einer Querflöte und eines geschlagenen Tamburins die Stille, und Perry sah einen lockeren Kreis von Bryttas Männern nicht weit entfernt auf dem Boden sitzen. Aus diesem Kreis tönten Flöte und Schellen. Einer nach dem anderen fielen die Menschen ein, und ihre Hände klatschten im Takt der Musik mit. Bald waren alle dabei, und einige zogen ihre Messer und fügten dem Rhythmus den stählernen Klang von Klinge auf Klinge hinzu. Rasch wurde die Musik wilder und ausgelassener. Plötzlich sprang ein junger Krieger in die Mitte des Kreises und wirbelte um das Feuer. Seine Füße stampften den schnellen Rhythmus auf den Boden. Er wirbelte umher, drehte sich, sprang hoch, und seine Kameraden feuerten den jungen Mann bei seinem wilden Tanz über und um die Flammen an.
    Perrys Herz war hin- und hergerissen, und er wandte sich an Brytta: »Wie können sie so fröhlich sein?«, fragte er, und in Gedanken fügte er stumm hinzu, wo so viele gestorben sind.
    Bryttas Blick irrte weit weg zu einem Gehölz von Silberbirken auf dem entfernten hoch gelegenen Osthang des grünen Tals. Ein großer Felsvorsprung ragte aus der Wand des Berges und schloss das Gehölz ein, wodurch die geraden Bäume vor rauen Bergwinden geschützt waren. Vom Lager aus nicht zu sehen, hatte Brytta dennoch die fünf frischen Grabhügel dort vor Augen, wo fünf Krieger den ewigen Schlaf unter grünem Gras schliefen. Arl, Dalen, Haddor, Luthen und Raech, die nun bis in alle Ewigkeit über das geschützte Gehölz wachen würden. In späteren Jahren bekam die Senke den Namen Tal der Fünf Reiter. Es hieß, dass müde, reiterlose Pferde oft an diesen Ort kämen, um sich auszuruhen und wieder zu Kräften zu kommen, um zu grasen und das frische, klare Wasser zu trinken, das aus der Steinklippe sprudelte und durch das friedliche Land floss. Und es hieß, dass manchmal in den Schatten der Dämmerung und im Morgennebel die leisen Rufe sehr weit entfernter Hörner zu vernehmen seien.
    Bryttas Blick ruhte kurz auf jenem Gehölz, und sein Blick trübte sich und dann beantwortete er Perrys Frage: »Das ist kein heiterer Tanz und auch keine solche Melodie. Nein, fröhlich sind die Reiter ganz gewiss nicht. Doch mit der Zeit werden sie es wieder sein. Denn das Leben geht weiter, und der Kummer verblasst.«
    Plötzlich hörten das wilde Flötenspiel und der stampfende Tanz, der harte Rhythmus, das Händeklatschen und die wilden Schreie abrupt auf. Stille legte sich schwer auf das Tal, und nicht einmal ein Echo oder Flüsterhauch der wilden Musik blieb. Perry schaute hin und sah, dass sie alle von schwerem Leid niedergedrückt wurden.
    In diesem Augenblick kam Hogon mit zwei Pferden am Zügel angeritten, und Zwirn rief voller Freude: »Brauni! Dauni!« Er sprang auf und lief zu ihnen, um sie zu begrüßen, während Hogon und Brytta breit grinsten.
    »Wir dachten uns, dass Ihr bald kommen würdet«,

Weitere Kostenlose Bücher