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Mithgar 14 - Zwergenmacht

Mithgar 14 - Zwergenmacht

Titel: Mithgar 14 - Zwergenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Dinge anders entwickeln und Katastrophen geschehen, darf sich ein Träumer durch das Resultat nicht den Mut nehmen lassen.
    Wer nie ein Risiko eingeht und niemals versucht, sich einen Traum zu erfüllen, niemals ein Scheitern riskiert, der wird auch nie in den Genuss eines erfüllten Traumes gelangen und vielleicht niemals wirklich leben.
    Freund Perry, Ihr habt versucht, Euch Euren Traum zu erfüllen und bis zum Ende daran festgehalten. Ihr habt festgestellt, dass der Preis hoch war – höher, als wir alle erwartet hatten. Nun wollt Ihr gehen und Euch ausruhen und Euren Frieden haben, und ich glaube, das solltet Ihr auch. Aber versteckt Euch nicht, und verliert Euch nicht in Euren Grübeleien. Ruht Euch vielmehr aus, denkt darüber nach und wachst.«
    Dann verstummte Durek. Als die Sonne den Zenit überschritt, saßen Perry und der Zwergenkönig gemeinsam auf dem Bergthron und sahen zu, wie der Ring allmählich verblasste – und als der Glanz nachließ, fiel die erstickende Verbitterung langsam von dem Wurrling ab, wenngleich eine tief sitzende Trauer in seinem Herzen blieb. Nach einer Weile erhoben sie sich, gingen schweigend zurück ins Innere von Kraggencor und schlossen die Bronzetür hinter sich.
     
    Am nächsten Morgen bereiteten Zwirn und Perry ihren Abschied vor. Sie würden durch Drimmenheim zurück zur Dämmertür gehen und Silberblatt würde sie begleiten. Shannon würde ihr Führer durch Lianion zu einem Ort namens Luren sein. Auch Fürst Kian wollte Kraggencor verlassen, und zwar würde er in Gesellschaft der Elfen aus Darda Erynian nach Osten zum Fluss Rissanin und dann nach Nordosten nach Dael gehen, um nach Riamon und in sein Königreich zurückzukehren.
    Schließlich war alles bereit. Perry und Zwirn, Shannon und Kian, alle standen bei Durek im Großen Saal auf der Sechsten Höhe. Niemand wusste, was er sagen sollte, denn es war ein trauriger Moment. Der Mensch schaute zur Mitte des Saals auf ein weißes Steingrab – ein Grab, auf dem ein unverziertes Schwert aus Riamon mit schwarzem Heft lag –, ein Grab, in dem Prinz Rand in Ehren zur letzten Ruhe gebettet worden war. Tränen traten Kian in die Augen. Durek folgte dem Blick des jungen Menschen und sagte: »Euer Bruder ist ruhmreich gestorben und der einzige Mensch, der von den Châkka je so geehrt wurde.«
    Tränen liefen auch den Wurrlingen über die Wangen, und Kian wandte sich an sie und gelobte: »Ich werde nach einer Weile in die Sieben Täler kommen, und dann werden wir gemeinsam eine Pfeife rauchen und über schönere Dinge reden. Erwartet mich im Frühjahr, Sommer oder Herbst, vielleicht nicht im nächsten Jahr, sondern in dem danach. Aber erwartet mich nicht im Winter, denn er wird öde und freudlos sein und zu viele schmerzliche Erinnerungen wecken. Ich komme, wenn der Kummer verblasst ist.« Er umarmte die Waerlinga und wechselte einen Unterarmdruck mit Shannon und Durek, dann wandte er sich ohne ein weiteres Wort ab und ging rasch durch das Laternenlicht zum Morgentor, wo seine Elfen-Eskorte wartete.
    »Lebt wohl«, rief Zwirn ihm nach, doch Perry konnte nichts sagen.
    Dann gaben Perry und Zwirn Durek die Hand und verabschiedeten sich. Durek gab Zwirn einen kleinen Beutel mit Silberpfennigen für den Heimweg mit und dazu noch ein kleines, mit einem Schlüssel verschlossenes silbernes Fässchen, das sie erst bei ihrer Rückkehr in die Wurzel öffnen sollten – der Inhalt sei für sie beide bestimmt. Er gab Perry die Silberon-Rüstung zurück. Das von dem Rukh-Pfeil gebohrte Loch war von Durek persönlich repariert und der zerschmetterte bernsteinfarbene Edelstein durch ein rotes Juwel ersetzt worden. Zusätzlich waren nun alle Edelsteine auf der Rückseite mit einer Verstärkung aus Sternsilbergliedern versehen. Durek bat ihn, die Rüstung anzulegen. Perry tat es, gelobte aber: »Ich habe genug von Schlachten und vom Krieg und obwohl ich diese Rüstung trage, werde ich nie wieder kämpfen.«
    Die Wurrlinge und Shannon wandten sich ab und machten sich auf, Bregas Weg nach Westen zu folgen. Durek ließ sie nicht aus den Augen und bevor sie in den West-Korridor einbogen, rief er ihnen nach: »Vielleicht komme ich auch in Euer Land der Sieben Täler.«
    Dann kehrte Stille ein.
    Das Trio verbrachte die folgende Nacht im Gitterraum und setzte den Weg am nächsten Morgen fort. Als sie den Bodensaal erreichten, schaute Perry nicht auf die Spalte in der Wand, durch die Ursor verschwunden war, sondern eilte stattdessen mit auf den Boden

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