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Mithgar 15 - Drachenbann

Mithgar 15 - Drachenbann

Titel: Mithgar 15 - Drachenbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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gingen die Schlittenführer mehrmals zu ihren Hunden und zwangen sie zu trinken, kehrten zurück und füllten die Schläuche mit frischem Wasser. Die Wurrlinge halfen ihnen dabei.
    Mittlerweile brachen Aravan und Riatha das Lager ab, rollten die daunengefütterten Schlafsäcke fein säuberlich zusammen, packten die Vorräte und Gerätschaften ein und packten sie in Bündeln zusammen.
    Nachdem die Hunde getränkt waren, beluden die Mygga und die Fe die Schlitten, während B’arr, Tchuka und Ruluk die Tiere ins Geschirr spannten. Die großen, kräftigen Hunde ganz nach hinten, unmittelbar vor die Schlitten, wo ihre Kraft am besten eingesetzt wurde, die leichteren und schnelleren Hunde weiter vorn. Ganz nach vorn kamen die schnellsten. Schließlich waren alle so eingespannt, wie B’arr es einmal beschrieben hatte: »Makt nach hinten, hast nach vorn.«
    Als Letzte wurden die Leithunde eingespannt, Shlee, Laska und Garr. Und jeder Schlittenführer führte die Leithunde an dem ganzen Gespann vorbei.
    Auf B’arrs Nicken hin setzten sich Gwylly und Faeril in den Schlittenkorb und kuschelten sich in die warmen Felle ein. Der Schlittenführer überzeugte sich mit einem Blick nach hinten, dass die beiden anderen Gespanne ebenfalls bereit waren.
    »Hopp!«, blaffte er, und die Hunde zogen an. Sie legten sich mit mächtigen Sprüngen in ihre Zugleinen, bemühten sich, den Schlitten in Bewegung zu setzen. Langsam ruckte er an, wurde schneller und glitt schließlich über die gefrorene Einöde. Gwylly hörte, wie die anderen Schlittenführer hinter ihnen ihre Hunde ebenfalls anfeuerten.
    Sie fuhren in die unendliche Wildnis hinaus. Die Hunde liefen eifrig durch das glitzernde Licht des tief stehenden Mondes, während am heller werdenden Himmel noch die letzten Sterne funkelten und das Auge des Jägers hinter dem Rand der Welt verschwand.
     
    Eine Stunde fuhren sie so dahin, während die Schlittenführer ihre jeweilige Schar mit gelegentlichen Rufen lenkten - strak, venstre oder hoyre, geradeaus, rechts oder links -, bis im Südosten schließlich die Sonne tief über dem Horizont aufstieg. Vor ihnen zeichnete sich die Silhouette des Grimmwall vor dem Himmel ab; das schwarzgraue, zum größten Teil von Schnee bedeckte Gestein ragte düster und Unheil verkündend empor. Faeril und Gwylly sahen sich vielsagend an, während ihre Herzen aufgeregt hämmerten.
    »Keine Angst, Liebes.« Gwylly versuchte seiner Stimme eine Zuversicht zu geben, die er jedoch nicht wirklich empfand. »Sobald wir erst dort sind, wird uns der Grimmwall nicht mehr so düster vorkommen.«
    Faeril drehte sich herum und betrachtete prüfend die Gebirgskette, versuchte, sie ausschließlich als das zu sehen, was sie wirklich war, und so die Furcht zu beherrschen, die von ihr ausging.
    Die Hunde liefen derweil weiter und brachten sie diesem gefährlichen Ort immer näher, an dem, wie man sagte, die Brut hauste.
     
    Am Vormittag machten sie Rast, vertraten sich die Füße, ließen die Hunde ausruhen und tränkten sie. Doch nach kurzer Pause fuhren sie weiter, durch das fahle Licht der tief stehenden Sonne, die lange Schatten warf.
    In diesem Rhythmus ging es den ganzen Tag: Die Hunde machten gutes Tempo, zogen Schlitten und Passagiere zwei Stunden durch das Weiß, dann rasteten sie mehrere Minuten, während die Schlittenführer die Tiere tränkten.
    Bei einem Halt verzehrten sie Dörrfleisch und Zwieback, hielten sich aber nicht länger auf denn nötig, sondern brachen so rasch wie möglich wieder auf.
    So kamen sie dem Grimmwall immer näher, der sich vor ihnen hoch in den Himmel erhob.
     
    Schließlich machten sie im Schatten der Gebirgskette Rast, die ihnen den Blick auf die untergehende Sonne verwehrte. Es war die Zeit zwischen Sonnenuntergang und dem Aufgang des Mondes, und in dieser Dunkelheit wollte B’arr die Hunde nicht weiterlaufen lassen.
    Diesmal kampierten sie in einer kleinen, flachen Senke, die einen kargen Schutz vor dem eisigen Wind bot, der vom Grimmwall herabfegte. In dieser Nacht bekamen die Hunde keinen Lachs, weil sie nur alle zwei Tage gefüttert wurden.
    Es war ein kaltes, dunkles Lager. Das einzige Licht spendeten Mond und Sterne, denn sie hatten nichts dabei, womit sie ein Feuer hätten entzünden können. Gewiss, es gab den Ren-Dung, aber den brauchten sie, um am nächsten Morgen Feuer machen und den Schnee schmelzen zu können, damit Hunde, Menschen, Elfen und Wurrlinge etwas zu trinken hatten.
    Erneut stieg das Auge des Jägers aus

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