Mithgar 15 - Drachenbann
Rucksack auf seinem Gestell. Dabei achtete sie darauf, dass er sie nicht hinderte, ihr Schwert zu ziehen.
Aravan schob ebenfalls einen Wasserschlauch unter seine Felljacke und schnallte sich das Langmesser in seiner engen Scheide ans Bein. Er schob die Arme durch die Schulterriemen seines Rucksacks und verschloss den Haltegurt vor der Brust. Zuletzt nahm er den Speer mit dem schwarzen Schaft und dem Kristallblatt, bevor er sich zu den anderen herumdrehte.
Gwylly hatte seine Schleuder in den Gürtel geschoben, neben den Beutel mit den Kugeln. Den Dolch trug er an der anderen Seite, und nachdem er seinen Wasserschlauch über den Kopf geschlungen und seinen Rucksack geschultert hatte, stand auch er fertig da.
Faeril bereitete sich ebenfalls vor, schulterte Wasserschlauch und Rucksack. Die Messer in ihren Kreuzgurten funkelten schon über der Brust der Damman. Als sie fertig war, drehte sie sich zu B’arr herum und streckte die Hände aus. »Passt auf Euch auf, B’arr. Wir werden Euch vermissen!«
B’arr kniete sich hin und drückte die Hände der Mygga. »Ich vermisse Euch schon jetzt, Kleine. Ich weiß, dass Mygga und Fe nun gehen müssen. Ich habe Sorge, dass Ihr nicht sicher seid. Wir kommen zurück, wenn …« B’arr deutete auf den nächtlichen Himmel, während er nach dem richtigen Wort suchte: »Wenn der Stern mit Schweif fort ist. Bis dahin achtet Ihr auf Euch, ja? Dann kehren wir glücklich zurück nach Innuk, ja? Im nächsten Sommer fischen wir.«
Faeril lächelte wehmütig, nickte, küsste den Schlittenführer auf die Wange und wandte sich ab.
Gwylly verabschiedete sich ebenfalls von B’arr, trat dann zu den Tieren und strich Shlee, Garr und Laska über das Fell. Und er flüsterte jedem etwas zu, Worte, die kein anderer hören konnte.
Aravan und Riatha verabschiedeten sich von den Schlittenführern, und danach marschierten die vier, Riatha, Aravan, Gwylly und Faeril, den Hang hinauf und tiefer hinein in die schattige Schlucht, während der Himmel über ihnen immer dunkler wurde.
B’arr sah ihnen lange nach, ohne sich zu rühren. Dann warf er einen Blick auf die Knochenspitze seines Speeres und fragte sich, welch gefährliches Spiel, welch tödlichen Feind die vier wohl verfolgen mochten, einen Feind, der so gefährlich sein musste, dass sie Waffen aus Stahl und Silber und Sternenlicht und Kristall benötigten, um ihn zur Strecke zu bringen.
Schließlich blickte er in den düsteren Himmel hinauf, und gab Tchuka und Ruluk ein Zeichen. Wie sie es gesagt hatten: Sie würden zu den Ruinen zurückkehren, die zwei Tagesreisen weiter nördlich lagen, und dort warten, bis der merkwürdige Stern vom Himmel verschwunden war. Dann würden sie zurückkommen, um die Mygga und Fe abzuholen. Er packte seinen Schlitten an den Handgriffen. »Hypp! Uypph, rief er, und die Hunde zogen an. »Venstre, Shlee, venstre!« Langsam bog das Gespann nach links ab, bis sie den Hang hinabfuhren. »Strak! Strak!« Sie fuhren denselben Weg zurück, den sie gekommen waren. Shlees Span rannte so schnell wie möglich, Laska und Garr folgten ebenso schnell hinterher.
Es wurde Nacht in dem Spalt, während die vier weiter hinaufstiegen. Gwylly und Faeril gaben Riatha und Aravan das Tempo vor. Der Mond ging auf, war jedoch in dem Spalt nicht zu sehen, verdeckt von den vereisten, steilen Wänden der Schlucht. Über ihnen zogen langsam die Sterne vorbei, und die vier Gefährten wussten, dass irgendwo am verborgenen Horizont das Auge des Jägers vorüberzog.
Sie stiegen den Hang empor, der sich tiefer und tiefer in das Gebirge schnitt. Die blanken Felswände rückten immer dichter heran, und der schneebedeckte Boden des Tales stieg langsam an, bis zu ihrem Rand.
Ab und zu vibrierte die Erde, und Schnee rieselte vom Rand hinunter, mit polternden Felsbrocken und spitzen Eiszapfen, die donnernd auf dem Boden am Fuß der steilen Rampe zerschellten.
Nach einem dieser Beben fragte Gwylly: »Heda, Aravan, erzählt mir doch von den Drachen und diesem Schwarzen Kalgalath. Wie er getötet wurde und dergleichen…«
Der Elf sah den Wurrling lächelnd an. »Da gibt es viel zu erzählen, und gleichzeitig wenig, denn vom Leben der Drachen, ganz gleich von welchem, ist nur wenig bekannt. Viel dagegen von den Drachen, die erlegt wurden.
Es ist eine machtvolle Rasse, und gefährlich dazu. Sie sind der Rede mächtig, und ihnen gelüstet es nach Wohlstand. Deshalb sammeln sie große Schätze an. Sie leben in abgelegenen Schlupfwinkeln, von denen
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