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Mithgar 15 - Drachenbann

Mithgar 15 - Drachenbann

Titel: Mithgar 15 - Drachenbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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ertönte ein schwaches, bebendes Heulen, das lange anhielt Und dabei an- und abschwoll.
    Faeril schlug das Herz bis in den Hals, und Gwylly, der neben ihr ging, umklammerte ihre Hand. »Wölfe?«, fragte sie, während sie sich gleichzeitig vor der Antwort fürchtete.
    Wieder ertönte das Heulen, lauter diesmal, als der Schall von den Spalten und Klippen zurückgeworfen wurde und das Gehör so verwirrte, dass man nicht sagen konnte, aus welcher Richtung es wohl kam. Gwylly drückte unwillkürlich Faerils Finger.
    Riatha sah sich um und betrachtete die Flanke neben ihnen, noch bevor Geröll von oben herunterprasselte. »Nein, Faeril, keine Wölfe«, stieß sie zwischen den Zähnen hervor. »Es ist der Jagdschrei von Vulgs, die eine Fährte aufgenommen haben und sie verfolgen.«

7. Kapitel
     
    VERMÄCHTNIS
     
    Mitt- und Spätsommer, 5E985 [Drei Jahre zuvor]
     
    »Prophezeiung …?«, stammelte Gwylly, während er die junge Damman anstarrte, die in der Tür stand. Sie sah aus wie eine Kriegerin, mit diesen gekreuzten Messergurten über ihrer Brust. »Was … was denn für eine Prophezeiung?«
    Doch bevor sie antworten konnte, ertönte eine andere Stimme. »Wo bleiben deine Manieren, Gwylly?« Es war seine Mutter, Neide. »Bitte sie doch herein.«
    Gwylly trat zur Seite, sodass die Damman eintreten konnte. Ihr Blick glitt von ihm zu den beiden großen Menschen im Raum, Orith und Neida, eine unausgesprochene Frage in ihren Augen. Im selben Moment jedoch begrüßte Black sie schwanzwedelnd und versuchte, ihr das Gesicht abzulecken. Die Damman kicherte und streichelte ihm die Ohren, wich seiner feuchten Zunge jedoch aus. Gwylly sprang ihr zu Hilfe, als wäre er plötzlich wieder zur Besinnung gekommen und zog Black mit Mühe zur Seite. Der Hund war für jemanden von der Größe des Bokkers ein recht großes Tier.
    »Black!«, befahl Orith. »Zurück!« Black wich gehorsam zurück, aber sein Schwanz wedelte heftig.
    »Passt auf seine Rute auf«, warnte Orith sie. »Für jemanden von Eurer Größe wirkt er wie ein Prügel.«
    Die goldäugige Damman lachte. Ihre Stimme klang silberhell, und Gwylly schwoll das Herz.
    Neida deutete in die Küche. »Kommt herein, Liebes. Habt Ihr schon gegessen? Möchtet Ihr vielleicht einen Tee?« Die Frau führte die Damman an den Tisch. »Wir bekommen hier nicht häufig Besuch, schon gar nicht vom Kleinen Volk. Wie sagtet Ihr noch, war Euer Name, Liebes?«
    »Faeril«, antwortete die Damman, während sie auf einen Stuhl kletterte, Gwyllys Stuhl. »Faeril Twiggins.«
    Gwyllys Herz schien einen Satz zu machen. Faeril. Was für ein wundervoller Name. Der Bokker zog sich einen anderen Stuhl heran und setzte sich ebenfalls. Allerdings hockte er jetzt weit niedriger am Tisch, da der Gast auf seinem Stuhl saß. Gwyllys Kinn reichte gerade bis an die Tischplatte. Orith setzte sich ebenfalls. Black ließ sich neben ihn fallen und klopfte mit dem Schwanz heftig auf den Boden.
    Neida schenkte Tee ein und häufte Essen auf einen Teller, während Orith ein Tabakblatt in seine Pfeife stopfte und Gwylly die Damman anstarrte. Er schien für nichts anderes Augen zu haben.
    Dann richtete sie den Blick ihrer goldenen Augen auf ihn.
    Gwylly versuchte, seine Verlegenheit zu überspielen, was ihm kläglich misslang.
    »Ihr seid doch Gwylly Fenn, stimmt’s?«
    Er sah Neida und Orith Hilfe suchend an, bevor er seinen Blick wieder auf Faeril richtete. »Ich heiße Gwylly, das stimmt, aber ob ich Fenn heiße … wir wissen nicht …« Er verstummte.
    »Ich habe ihn vor zwanzig Jahren gefunden«, erklärte Orith, der sein Tabakblatt festdrückte, als Faeril ihn ansah. »In einem zerstörten Lager. Seine Mutter und sein Vater wurden getötet. Von Rukha, denke ich.«
    »Wir haben ihn wie unseren eigenen Sohn großgezogen«, nahm Neida den Faden auf und hielt zugleich damit inne, die wilden Kirschen zu entkernen. Ihr Blick richtete sich in die Ferne, als sie sich erinnerte. »Er war von einer Rukh-Klinge vergiftet und nicht bei sich, als er zu uns kam.«
    Gwylly berührte die Narbe an seinem Haaransatz, die er fast vergessen hatte, und spürte die kleine Erhebung auf seiner Haut, die von der Stirn bis zur Schläfe reichte.
    Faeril drehte sich zu dem Bokker herum. »Dann wisst Ihr ja gar nicht genau, wer Ihr seid!«, rief sie. »Und wenn Ihr das nicht wisst, woher soll ich dann wissen, ob Ihr der seid, den ich suche?«
    Gwyllys Herz hämmerte. »Ich weiß schon, wer ich bin!«, protestierte er. »Ich kenne nur den

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